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pafl: Regierungschef Hasler trifft luxemburgischen Schatz- und Justizministers, Luc Frieden

Vaduz, 6. Mai (pafl) -

(ots)

Zinsertragsbesteuerung und Schengen im Vordergrund der Gespräche

Auf Einladung von Regierungschef Otmar Hasler
hielt sich der luxemburgische Schatz- und Justizminister, Luc 
Frieden, am 6. Mai 2003 zu einem Arbeitsbesuch in Vaduz auf. Er 
wurde von Botschafter Yves Spautz, dem Direktor des Schatzamtes und 
Präsidenten der Bankenaufsichtsbehörde, Jean Guill, dem ersten 
Regierungsrat im Justizministerium, Guy Schleder, sowie dem 
Presseattaché im Finanzministerium, Lucien Michels, begleitet.
Fürst Hans-Adam II. von und zu Liechtenstein empfing Schatz- und 
Justizminister Frieden und seine Delegation auf Schloss Vaduz. Im 
Anschluss an ein Vier-Augen-Gespräch zwischen Fürst Hans-Adam II. 
von und zu Liechtenstein und Schatz- und Justizminister Frieden 
wurden die Gäste von Regierungschef Otmar Hasler und Regierungschef- 
Stellvertreterin Rita Kieber-Beck zu einem Arbeitsgespräch im 
Regierungsgebäude begrüsst.
Im Vordergrund des Arbeitsgespräches stand ein offener und 
intensiver Gedankenaustausch zwischen den beiden Ländern, 
insbesondere über Integrationsfragen, allgemeine Fragen des 
Finanzplatzes, die EU-Zinsertragsbesteuerung sowie das 
"Schengen/Dublin"-Paket. Regierungschef Otmar Hasler dankte zunächst 
Schatz- und Justizminister Frieden für die Unterstützung Luxemburgs 
im europäischen Kontext. Weiters informierte er Minister Frieden und 
seine Delegation über die wichtigsten Entwicklungen auf dem 
Finanzplatz Liechtenstein. Luxemburg und Liechtenstein legen grossen 
Wert auf einen sauberen Finanzplatz. Beiden ist auch der Schutz der 
Privatsphäre sehr wichtig. Schlussendlich entscheide das Vertrauen 
in die Rahmenbedingungen und die Rechtsordnung eines Landes, wohin 
Kapital fliesse. Für einen stark diversifizierten 
Wirtschaftsstandort wie Liechtenstein könne eine Lösung bei der 
Zinsertragsbesteuerung - aufbauend auf das Zahlstellenmodell der 
Schweiz - nur dann bestehen, wenn diese gesamtwirtschaftlich für das 
Land tragbar sei. Beide Seiten zeigten sich einig, dass in die 
Debatten um die Harmonisierungsbestrebungen der EU sowie der OECD 
Objektivität eingebracht werden müsse. "Nicht die Grösse eines 
Staates sondern Argumente zählen in Verhandlungen", so Minister 
Frieden.
Das Arbeitsgespräch diente in erster Linie dazu, die aktuellen 
Interessenslagen der beiden Länder darzulegen und Fragen zu 
aktuellen Themen zu beantworten. Viele Gemeinsamkeiten zwischen den 
beiden Staaten wie ein bedeutender und sauberer Finanzplatz mit 
internationalen Standards, die Wertschätzung des Prinzips der 
Rechtsstaatlichkeit und der Schutz der Privatsphäre konnten in der 
Unterredung unterstrichen werden. "Luxemburg ist ein Vorbild für 
Liechtenstein, wie ein Kleinstaat im europäischen Kontext auftreten 
sollte", so Regierungschef Hasler. Dieses Selbstbewusstsein und die 
daraus resultierende erfolgreiche Vertretung luxemburgischer 
Interessen zeige die Möglichkeit einer zielgerichteten, auf 
Argumente aufbauenden Politik. Schatz- und Justizminister Frieden 
betonte die guten Beziehungen, die Freundschaft und Solidarität 
zwischen Liechtenstein und Luxemburg. Er sprach sich nicht nur für 
die Wichtigkeit von Bewertungen von Aussen, wie das IWF-Assessment 
aus. Er plädierte auch für eine gute Aussendarstellung, eine aktive 
Kommunikation und einen offensiveren Auftritt der Kleinstaaten sowie 
ein Forcieren gemeinsamer Auffassungen mit gleicher Zielsetzung aus.
Anschliessend an ein gemeinsames Mediengespräch im Landtagssaal lud 
Regierungschef Otmar Hasler die luxemburgischen Gäste zu einem 
Mittagessen ein.
Im Rahmen des 7. Liechtensteiner Europa-Symposiums hielt Minister 
Luc Frieden am Dienstag Nachmittag einen Vortrag zum Thema "Der EU- 
Zinssteuerkompromiss - eine Bewertung aus luxemburgischer Sicht" im 
Vaduzer-Saal.
Rückfragen:
Stabsstelle für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Gerlinde Manz-Christ
Tel.: +423/236 61 80

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