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pafl: Rückenschäden vorprogrammiert

Vaduz, 21. Oktober (pafl) -

(ots)

Erhebung zu Schultaschengewicht, Zurücklegung des Schulweges und Zwischenverpflegung

In unserer Gesellschaft nehmen
Rückenschäden erwiesenermassen in gravierendem Masse zu. Dies hat 
ausser den Auswirkungen auf die Lebensqualität der Betroffenen auch 
Kostenfolgen für die Versicherungen. Mit Haltungsturnen, 
Sportunterricht und ergonomischen Möbeln wird in der Schule versucht 
den Rückenschädigungen vorzubeugen. Ein Grund für eine 
Rückenschädigung ist das Tragen von zuviel Gewicht im Verhältnis zum 
eigenen Körpergewicht.
Besonders anfällig auf Gesundheitsschädigung beim Tragen von mehr 
als 10 Prozent des eigenen Körpergewichts sind Kinder und 
Jugendliche. Je grösser die Überschreitung der Limite von 10 Prozent 
des eigenen Körpergewicht ist, also je schwerer die Last, desto 
gefährdeter sind entsprechende Kinder oder Jugendliche, den Rücken 
nachhaltig zu schädigen.
Die Sozial- und Präventivmedizinische Dienststelle hat Anfang 
dieses Jahres an den Oberstufenschulen eine Erhebung durchgeführt. 
Ermittelt wurde das Schul- und Sporttaschengewicht im Verhältnis zum 
eigenen Körpergewicht. Dazu wurden die Kinder mit und ohne Gepäck 
gewogen. Weiters wurden sie über den Schulweg befragt. Dabei wurde 
erfasst, ob die Kinder zu Fuss, mit Velo, mit oder ohne Helm, mit 
Mofa, mit Privatauto, mit Bus zur Schule kommen. Als Letztes wurden 
die Schüler und Schülerinnen darüber befragt ob und was sie 
gefrühstückt hatten und was sie als Zwischenverpflegung mit hatten 
oder noch zu kaufen gedachten.
Von den insgesamt 479 befragten respektive gewogenen 
Oberstufenschüler und -schülerinnen (31 Prozent der Grundgesamtheit) 
trugen 45,3 Prozent mehr als 10 Prozent ihres eigenen 
Körpergewichtes.
Zugeordnet nach Schultypen sieht es wie folgt aus:
Von 224 befragten Oberschülern trugen 23 Prozent (53 Personen) zu 
schwer. 11 Kinder trugen über 15 Prozent und 2 Kinder über 20 
Prozent des eigenen Körpergewichtes. Von 167 befragten Realschülern 
trugen 72 Prozent (121 Personen) zu schwer. 11 trugen über 20 
Prozent und 2 sogar über 30 Prozent des eigenen Körpergewichts!
Von den 88 befragten Gymnasiasten trugen 48 Prozent (43 Personen) 
zu schwer, davon trugen 3 über 20 Prozent.
Insgesamt tragen demnach an unseren Oberstufenschulen 217 von 479 
Schüler und Schülerinnen ein gesundheitsschädigendes Gewicht. Bei 
einer Hochrechnung auf die Gesamtzahl der Oberstufenschüler tragen 
mutmasslich 700 Jugendliche auf ihrem Schulweg 
gesundheitsschädigende Gewichte. Dabei fällt auf, dass vor allem 
jüngere Schüler mit niedrigem Körpergewicht betroffen sind.
Transportmittel
Aufgrund der Wetterverhältnisse, Schneefall oder Neuschnee an den 
Erhebungstagen, legten nur 49 der 479 Schüler den Schulweg mit dem 
Velo zurück. Ein Grossteil kam mit dem Bus zur Schule, nämlich 339 
Kinder. 32 Velofahrer trugen mehr als 10 Prozent des eigenen 
Körpergewichts, 3 davon sogar über 20 Prozent und 1 gar mehr als 30 
Prozent.
Von den 49 Kindern, die den Schulweg mit dem Velo zurücklegten, 
trugen 36 keinen Helm. Auch der "Ausreisser" mit über 30 Prozent des 
eigenen Körpergewichts trug keinen Helm.
Frühstück und Znüni
Von den total 479 befragten Schülern der Oberstufen-Zentren gaben 
146 an, ohne Frühstück gekommen zu sein, davon 63 auch ohne Znüni. 
138 Schüler nahmen keinen Znüni, hatten jedoch gefrühstückt. Aus 
diesen Zahlen lässt sich unter anderem ableiten, dass viele Kinder, 
146 von 479, mit hungrigem Bauch den Vormittagsunterricht besuchen 
und demzufolge nicht voll konzentrations- und leistungsfähig sind.
Es wurde auch erfragt, WAS sie gefrühstückt haben oder beim Znüni 
zu sich nehmen: Von den Kindern, welche zu Hause frühstücken, nahmen 
grosse Teile entweder ein komplettes Frühstück, Müsli oder 
Cornflakes ein oder hatten mindestens etwas getrunken. Nur einzelne 
hatten "Süsses" angegeben. Dass Kinder frühstücken (30,5 Prozent 
nahmen kein Frühstück), kann vor allem im Elternhaus beeinflusst 
werden. Aber auch die Bearbeitung von gesunder Ernährung mit den 
Schülern dürfte das Resultat verbessern.
Beim Znüni lässt sich deutlich Rückschliessen, dass das Angebot 
an den Schulen sehr unterschiedlich ist und in direktem Zusammenhang 
steht mit dem, was die jeweiligen Schüler am Znüni konsumieren. Ein 
Teil der Kinder nimmt den Znüni von zu Hause mit, ein Teil verpflegt 
sich am Kiosk, diese Möglichkeit besteht aber nicht an allen 
Schulen.

Kontakt:

Sozial- und Präventivmed. Dienststelle
Katharina Gächter
Tel.: +423/236 73 32

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