pafl: Interpellation zur Arbeitslosigkeit in Liechtenstein
(ots)
Vaduz, 18. Februar (pafl) -
Die Regierung hat in ihrer Sitzung vom 17. Februar die Interpellationsbeantwortung des Ressorts Wirtschaft zur Kenntnis genommen und zuhanden des Landtags verabschiedet.
Durch die Beantwortung der in der Interpellation vom 23. Oktober 2003 aufgeworfenen Fragen erhalten die Interpellanten ein umfassendes Bild über die Situation in Liechtenstein. Hauptstossrichtung der Interpellation ist die Berechnung der Arbeitslosenquote, die Entwicklung der Arbeitsplätze und der Arbeitslosigkeit in den vergangenen Jahren, die Frage nach Beschäftigungsmassnahmen für Arbeitslose und im Speziellen das Thema Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit. Weitere Themen betreffen die Dauer der Arbeitslosigkeit bei verschiedenen Kategorien von Arbeitslosen sowie die Gründe für das Ausscheiden aus der Arbeitslosenstatistik.
Die Regierung konnte in ihrer Beantwortung aufzeigen, dass die Berechnung der Arbeitslosenquote in Liechtenstein nach klaren Kriterien erfolgt. Ein Vergleich mit anderen Berechnungsmethoden zeigt die Besonderheiten Liechtensteins auf und gleichzeitig die Problematik der Vergleichbarkeit mit anderen Ländern. Des Weiteren konnte die Regierung aufzeigen, dass in den letzten Jahren ein enormer Zuwachs an Arbeitsplätzen zu verzeichnen war und dass die Besetzung dieser neuen Arbeitsplätze nur zum Teil durch den einheimischen Arbeitsmarkt abgedeckt werden konnte.
Zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit hat das Amt für Volkswirtschaft in der Zwischenzeit eine breite Palette von arbeitsmarktlichen Massnahmen geschaffen, die ab diesem Jahr den Arbeitslosen angeboten werden können. Dies mit dem Ziel, die Chancen auf eine Anstellung zu verbessern, aber auch Beschäftigungsmöglichkeiten während der Arbeitslosigkeit anbieten zu können.
Besonderes Augenmerk wird der Jugendarbeitslosigkeit geschenkt, wo die Regierung mit zwei konkreten Programmen die Bereitschaft von Unternehmen fördert, junge Arbeitslose anzustellen. Das grösste Handicap der jungen Leute ist ihre mangelnde Berufserfahrung. Finden diese jungen Leute nach Abschluss ihrer Ausbildung keine Arbeit, so verkümmern auch die erlernten Fähigkeiten relativ rasch und der berufliche Einstieg wird zunehmend schwieriger. Die Integration in den Arbeitsmarkt hat deshalb erste Prioriät vor allen anderen Massnahmen.
Die Praxis zeigt, dass mit zunehmendem Alter auch die Dauer der Arbeitslosigkeit steigt. Diese Tatsache führt bei den Betroffenen oft zu finanziellen, sozialen und psychischen Problemen. Eine Arbeitsgruppe bestehend aus Vertretern des Amtes für Volkswirtschaft, aus betroffenen Arbeitslosen und externen Stellen wird in den nächsten Monaten Möglichkeiten zur psychosozialen Unterstützung dieser speziellen Gruppe erarbeiten und bis Ende September der Regierung geeignete Massnahmen zur Umsetzung vorschlagen.