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pafl: Anerkennungspreis "Chancengleichheit 2004"

Vaduz, 8. März (pafl) -

(ots)

Auszeichnung des Projektes "Familienzirkus contrastino", Institut contrast, Schaan

Das Ressort für Familie und
Gleichberechtigung der Regierung setzt mit der Ausschreibung des 
Anerkennungspreises "Chancengleichheit" einen wichtigen Impuls zur 
Förderung der Chancengleichheit von Frau und Mann. Der 
Anerkennungspreis will das beste Chancengleichheitsprojekt in 
Liechtenstein oder eine Einzelperson für ihr Engagement zugunsten 
der Gleichstellung von Frau und Mann in Liechtenstein unterstützen. 
Darüber hinaus will er die Öffentlichkeit für die Gleichstellung 
sowie Frauen- und Familienarbeit sensibilisieren. Die Ausschreibung 
richtet sich jeweils abwechselnd alle zwei Jahre an Organisationen 
bzw. private Initiativen/Einzelpersonen und die liechtensteinischen 
Betriebe.
Preisträger, mit einem zweckgebundenen Barpreis in der Höhe von 
20'000 Franken, wurde der "Familienzirkus contrastino", ein Projekt 
des Instituts contrast in Schaan. Anerkennungspreise mit je 3000 
Franken bzw. 2000 Franken erhielten das Projekt "MädchenpowerTage - 
BubenpowerTage, geschlechtsbezogene Angebote für Mädchen und Buben 
in der Pubertät", ein gemeinsames Projekt von "aha" - Tipps und 
Infos für Junge Leute, der Fachstelle für Sexualfragen und HIV- 
Prävention und Haus Gutenberg sowie der Praxisleitfaden für 
Pädagogen, Pädagoginnen und Eltern "Fängt Chancengleichheit schon im 
Kindesalter an", eingereicht vom Verein Kindertagesstätten 
Liechtenstein.
Familienzirkus contrastino 
   Ziel der Elternschule contrastino ist es, Eltern zu befähigen, 
bewusst ihren eigenen Erziehungsstil zu finden, um ein fröhliches 
Miteinander in der Familie und im sozialen Umfeld pflegen zu können. 
Kinder, die in einer solchen Atmosphäre aufwachsen, haben die 
Chance, ihr ureigenstes persönliches Potential zu entwickeln.
Eltern, all jene, die früher oder später einmal Eltern werden 
möchten, Erziehende, Grossmütter und Grossväter, Paare, die ihre 
Beziehung nicht dem Zufall überlassen möchten, all jenen bietet 
contrastino fundiertes Wissen über die Zusammenhänge der 
biologischen, psychologischen und sozialen Entwicklung des Menschen 
von der Schwangerschaft bis zur Pubertät an. Gleichzeitig sollen 
Eltern oder Paare sich selber besser kennen lernen, alte Muster aus 
ihrer Ursprungsfamilie bewusst hinterfragen, annehmen oder ändern 
lernen. Dies alles ist möglich mit einem vielseitigen Angebot von 
aufeinander abgestimmten Kurs-Bausteinen. Jeder Baustein ist 
thematisch in sich abgeschlossen und kann daher auch einzeln belegt 
werden. Je nach Bedürfnis und Alter der Kinder können Eltern sich 
das entsprechende Lernmodul aussuchen. Ergänzende Studieninhalte wie 
"Schule und Familie", Paarseminare, Kreativseminare, Beratung wie 
auch Krisenintervention runden den Lehrgang, der auch ein 
Abschlusszertifikat beinhalten kann, ab.
Cornelia Michel, die Schulleiterin, möchte mit ihrer seit 
September 2003 laufenden Elternschule präventive und 
zukunftsorientierte Angebote vermitteln. Die Jahre im Elternhaus 
sind der idealste und sinnvollste Zeitpunkt, Chancengleichheit zu 
leben und den Kindern als Mitgift für ihre Generation weiterzugeben. 
Durch die Vielfalt seiner Bausteine beinhaltet contrastino viele 
positive und langfristige Ansätze zu einer realen Chancengleichheit.
MädchenPowerTage - BubenPowerTage 
   Dem Projekt "MädchenPowerTage - BubenPowerTage, 
Geschlechtsbezogene Angebote für Mädchen und Buben 
in der Pubertät" sprach die Jury den 2. Rang in der Bewertung zu. 
Seit 1996 wurden Mädchenpowertage von der Aids-Hilfe erfolgreich 
jedes Jahr angeboten. Die Erfahrung hat jedoch gezeigt, dass eine 
Gleichstellung junger Frauen in Gesellschaft und Familie nicht 
allein durch die Bewusstseinsbildung der Mädchen erreicht werden 
kann. Auch Jungen sollten sich idealerweise in den Jahren des 
Erwachsenwerdens mit ihrer Sexualität und ihren Rollenmustern 
auseinandersetzen lernen.
Leider wird der Ruf nach einer gezielten Arbeit mit männlichen 
Jugendlichen oft dann erst laut, wenn sie Probleme verursachen. An 
der Schwelle des Buben zum Mann sind Jungen oft viel zu oft auf sich 
alleine gestellt. Das Gespräch zwischen Eltern und ihren Söhnen ist 
aus verschiedenen Gründen schwieriger als zwischen Müttern und 
Töchtern. Die Buben-PowerTage wollen Impulse gegen die 
Sprachlosigkeit anbieten. Zielgruppe sind 12 bis 13 Jährige. 
Vermittelt wird das Wissen, wie sie mit ihren Aggressionen, mit 
ihren männlichen Rollenbildern und -vorbildern, dem eigenen Körper, 
ihrer erwachenden Sexualität sowie Verhütung und Schutz in 
Beziehungen umgehen können.
Das Gemeinschaftsprojekt des aha, der Fachstelle fa6 und Haus 
Gutenberg will als Pilotprojekt zunächst dreimal jährlich einen 
solchen BubenpowerTag durchführen. Das Ziel besteht darin, danach 
eine langfristige und flächendeckende Umsetzung im Rahmen der 
Schulen zu realisieren.
Fängt Chancengleichheit schon im Kindesalter an? 
   Vom Verein Kindertagesstätten Liechtenstein wurde ein 
Praxisleitfaden für die geschlechtsspezifische pädagogische Arbeit 
mit Kindern eingereicht. Mit seinem Angebot im Bereich der 
familienergänzenden Kinderbetreuung leistet der Verein 
bekannterweise einen wichtigen Beitrag zur Gleichstellung von Frau 
und Mann. Als Arbeitgeber ermöglicht er seinen Mitarbeiterinnen 
auch, Familie und Beruf zu kombinieren. Das pädagogische Konzept der 
Arbeit in den Kindertagesstätten beinhaltet geschlechtliche, 
gesellschaftliche Sozialisation und gleichwertige Bildungschancen im 
Kindesalter. Mit dem geplanten Leitfaden, der in Form einer 
mehrsprachigen Broschüre (spanisch, portugiesisch, italienisch, 
serbokroatisch, albanisch und türkisch) herausgegeben werden soll, 
wird die geschlechtsbezogenen Pädagogik in der Zusammenarbeit mit 
Eltern, Kindergärtner und Kindergärtnerinnen und Lehrer und 
Lehrerinnen thematisiert und für die eigene Tätigkeit zugänglich 
gemacht.
Am Internationalen Tag der Frau, am 8. März, wurden die 
Gewinnerinnen und Gewinner des Chancengleichheitspreises 2004 im 
Regierungsgebäude (Landtagssaal) durch Regierungschef Otmar Hasler 
ausgezeichnet.
Nächstes Jahr wird im Rahmen des Anerkennungspreises wieder der 
frauen- und familienfreundlichste Betrieb in Liechtenstein gesucht.

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