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pafl: Tarmed schafft Kostentransparenz

Vaduz, 4. Februar (pafl) -

(ots)

Gesundheitskosten durch bessere Vergleichbarkeit kontrollieren

Die Schweiz verfügt mit dem ‚Tarmed’
seit Anfang 2004 über die notwendige Grundlage für ein einheitliches 
Tarifsystem für ärztliche Behandlungen. Ein solches System ist 
Voraussetzung für transparente und vergleichbare Gesundheitstarife 
und somit für eine effiziente Kostenkontrolle. Was aber ist Tarmed 
genau und was bringt er für die Versicherten?
Tarmed ist der Schweizer Leistungstarif, der für sämtliche in der 
Schweiz erbrachten ambulanten ärztlichen Leistungen gültig ist. Nach 
mehrjähriger Vorbereitung wird Tarmed in der Schweiz seit dem 1. 
Januar 2004 flächendeckend angewendet.
Gleich Bezahlung für gleiche Leistung
Grundsätzlich wurde mit dem Tarmed eine aktuelle Zusammenstellung 
und Benennung aller medizinischen Leistungen geschaffen. Damit wurde 
das Ziel verfolgt, identische medizinische Leistungen überall gleich 
zu bewerten. Nur so ist eine betriebswirtschaftliche und 
nachvollziehbare Berechnung aller Tarifpositionen möglich.
Mit dieser Auflistung aller medizinischen Leistungen schafft der 
Tarmed in erster Linie Transparenz und eine bessere Vergleichbarkeit 
der Leistungserbringung. Eine solche Kostentransparenz wiederum ist 
unerlässliche Voraussetzung dafür, dass die Gesundheitskosten besser 
überwacht und kontrolliert werden können.
Die effektiven Preise für die in Tarmed aufgelisteten 
medizinischen Leistungen sind selbst nicht Teil des Tarmed. Die 
Taxpunktwerte und die vergüteten Preise sind jeweils Gegenstand 
gemeinsamer Verhandlungen aller Parteien. Der Tarmed ist dabei für 
alle Parteien ein massgebliches Instrument für Tarifverhandlungen.
Tarmed unabhängig von Qualitätssicherung
Für die Versicherten entstehen dabei keine Nachteile, da 
einerseits keine Gefahr eines "gläsernen Patienten" droht und 
andererseits die Qualität der medizinischen Versorgung nicht 
beeinträchtigt wird. Vielmehr wird durch die differenzierten Tarife 
und die klar strukturierte Verrechnung die medizinische Qualität 
gefördert. Tarmed ist ohnehin unabhängig von allfälligen Massnahmen 
zur Qualitätssicherung und muss von diesen losgelöst betrachtet 
werden. Qualitätssicherung erfolgt auf der Grundlage anderer 
Vereinbarungen und wirkt ergänzend zum Tarmed.
Verwaltungsaufwand senken
Ein wesentlicher Vorteil des Tarmed besteht darüber hinaus darin, 
dass langfristig die Verwaltungskosten gesenkt werden können. Gerade 
für ein vergleichsweise kleines Gesundheitssystem wie in 
Liechtenstein wäre es nämlich mit erheblichem personellem und 
finanziellem Aufwand verbunden, ein eigenes System zu erhalten und 
weiterzuentwickeln. Liechtenstein könnte daher erheblichen 
Entwicklungs- und Verwaltungsaufwand einsparen, wenn der Tarmed 
übernommen wird. Jeder Arzttarif muss nämlich von Zeit zu Zeit dem 
aktuellen Stand angepasst werden.
Erfahrungen nutzen
Das Schweizer Tarmed-System läuft bereits seit über einem Jahr 
und wurde seitdem weiter verbessert. Nach vereinzelten anfänglichen 
Unklarheiten verfügt die Schweiz nun über ein stabiles und 
funktionierendes System. Durch eine Übernahme dieses Systems kann 
folglich von den Erfahrungen und den Weiterentwicklungen in der 
Schweiz profitiert werden.
Nicht beeinträchtigt wird dadurch die Souveränität des 
liechtensteinischen Gesundheitswesens, da nach Übernahme des Tarmed 
der Taxpunktwert unabhängig von der Schweiz festsetzt werden kann. 
Tarmed bedeutet keinen Wechsel im Gesundheitssystem, sondern 
lediglich eine transparente Auflistung aller medizinischen 
Leistungen.
Keine Insellösung
Entsprechend bietet es sich für Liechtenstein an, den Tarmed wie 
von der Regierung und dem Krankenkassenverband angepeilt per Anfang 
2006 zu übernehmen. Der Erhalt des eigenen Tarifsystems wird für 
Liechtenstein längerfristig zu einer teuren Insellösung in der 
Leistungsverrechnung führen. Die Erfahrungen aus der Schweiz mit 
ihren 26 Kantonen zeigen, dass Tarmed trotz vieler kantonaler 
Eigenheiten auch kleinflächig genutzt und angepasst werden kann.
Mit einer raschen und unkomplizierten Übernahme des Tarmed könnte 
Liechtenstein einen weiteren wichtigen Schritt zur Kostenkontrolle 
im Gesundheitswesen vollziehen.

Kontakt:

Karin Zech
Tel.: +423/236 60 10
karin.zech@mr.llv.li

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