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pafl: Die Mörderburg wird gesichert

(ots)

Vaduz, 3. Mai (pafl) -

Auf Bündner Hoheitsgebiet und im
Gemeindegebiet von Fläsch befindet sich auf einer leichten Anhöhe 
über der St. Luzisteig die Burgruine Grafenberg, auch Mörderburg 
genannt. Seit geraumer Zeit werden die baulichen Überreste der 
einstigen Burg, die sich im Besitz der Gemeinde Balzers befindet, 
gesichert. Das Mauerwerk soll vor dem weiteren Zerfall geschützt 
werden.
Wer von Balzers her über die St. Luzisteig fährt, bemerkt seit 
kurzem im Waldhang des Fläscher Bergs, etwa auf halbem Weg zwischen 
der Landesgrenze und der Festungskaserne, Gerüste und Schutzdächer 
der Baustelle auf dem Burghügel von Grafenberg. Die dortigen Ruinen, 
besser bekannt unter dem volkstümlichen Namen Mörderburg, sind ein 
beliebtes Ausflugsziel, bereiteten aber den Verantwortlichen 
Denkmalpflegern und Archäologen aus Graubünden und Liechtenstein 
seit langem Sorgen wegen akuter Einsturzgefahr. Die bedrohlichen 
Ausbrüche im Mauerfuss der 25 Meter langen und zweieinhalb 
Stockwerke hohen Mauer sind im Rahmen der laufenden 
Sicherungskampagne bereits geschlossen worden. Damit ist deren 
Standsicherheit wieder gewährleistet. Gegenwärtig wird an der 
Festigung der seitlichen Mauerabbrüche und der Mauerkrone 
gearbeitet.
Nach weiteren sichtbaren Mauerresten zu schliessen, scheint die 
Hauptmauer zu einem mächtigen Bau mit einer Grundfläche von 11 auf 
42 Metern zu gehören. Er thronte einst auf dem Felshügel und 
beherrschte die Strasse von den Bündner Alpenpässen zum Bodensee. 
Direkt unter der Burg sperrte eine Letzimauer, deren Reste im 
dortigen Waldstreifen noch gut zu erkennen sind, den Weg und das Tal 
an seiner schmalsten Stelle ab. Die Burg wird zu ihrer Zeit in 
keiner Urkunde erwähnt. Der besondere Mauerwerkscharakter ihrer 
Hauptmauer, mit den gegenläufig schräg gestellten Steinschichten - 
dem so genannten Kornährenverband – lässt jedoch darauf schliessen, 
dass sie im 13. Jahrhundert errichtet worden sein muss. Für die 
jetzt dort arbeitenden, auf Burgensicherungen spezialisierten 
Handwerker ist es eine grosse Herausforderung, die notwendigen 
Ergänzungen exakt in Anlehnung an dieses zeittypische Mauerbild 
auszuführen. Bauleute und Auftraggeber warten gespannt auf das 
Urteil des Publikums.
Die Tatsache, dass die Ruine auf Fläscher Boden, also in Graubünden 
und somit in der Schweiz steht, dieser Boden aber Eigentum der 
liechtensteinischen Gemeinde Balzers ist, führte nach einer 
jahrelangen Vorbereitungszeit zu einer erfolgreichen 
zwischenstaatlichen Zusammenarbeit. Es wird mit einer Bauzeit von 
ca. zwei Monaten gerechnet. Ab etwa Anfang Juni wird wieder ein 
sicherer Besuch der Burgruine Grafenberg/Mörderburg möglich sein.
Kontakt
Hochbauamt / Archäologie
Abt. Denkmalpflege und Archäologie
Hansjörg Frommelt
+423 236 75 31 
hansjoerg.frommelt@fa.llv.li

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