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pafl: Findet man "Nemo" bald im Bodensee?

Vaduz, 4. Mai (pafl) -

(ots)

Die Internationale Gewässerschutzkommission für den Bodensee, in der auch Liechtenstein mitarbeitet, teilt mit:

Mit einem beunruhigendem Phänomen
beschäftigte sich die Internationale Gewässerschutzkommission für 
den Bodensee (IGKB) an ihrer 51. Tagung am 3./4. Mai 2005 in Schruns 
(Vorarlberg): Im Bodensee machen sich immer mehr Tierarten breit, 
die dort eigentlich nicht hingehören. Zwar wurde der vor allem bei 
Kindern so beliebte Film-Fisch "Nemo" noch nicht im Bodensee 
gesichtet, doch könnten sich die fremden Arten zu einer echten 
Gefahr für das sensible Ökosystem entwickeln. Die IGKB unterstützt 
daher ein internationales Forschungsprojekt, welches diesen so 
genannten "aquatischen Neozoen" systematisch auf den Grund gehen 
soll. Gleichzeitig konnte festgestellt werden, dass sich die 
Wasserqualität wiederum erfreulich entwickelt hat.
Die letztjährigen Untersuchungen der Wasserqualität haben die 
positiven Effekte der international koordinierten 
Gewässerschutzmassnahmen am Bodensee und in seinem Einzugsgebiet 
eindrücklich bestätigt. Der Nährstoffeintrag in den bedeutenden 
Trinkwasserspeicher konnte insbesondere im Obersee wiederum 
reduziert werden. Auch im Untersee zeigen die Sanierungsbemühungen 
deutlich Wirkung, wenngleich die positive Entwicklung der 
Wasserqualität noch leicht nachhinkt.
Ein wichtiges Thema der Kommissionstagung war zudem die Umsetzung 
des für die weitere Verbesserung des Seezustandes erstellten 
Aktionsprogramms. Trotz aller Erfolge im Bemühen um die Sanierung 
des Bodensees bestehen nämlich nach wie vor Defizite. Insbesondere 
die in erheblichem Umfang verbauten Uferbereiche mit den ökologisch 
bedeutenden Flachwasserzonen müssen verbessert werden: Flachufer 
statt Betonmauern. Um die diesbezüglichen Massnahmen international 
koordinieren zu können, wurde eine wegweisende Handlungsanleitung 
für die Zustandsbewertung der Ufer erarbeitet. Eine entsprechende 
seeweite Bewertungskarte soll 2006 als Vollzugshilfe für die Länder 
und Kantone zur Verfügung stehen.
Mit einem Leitfaden will die IGKB zudem einen einheitlichen Vollzug 
bei der umstrittenen Frage der Verbringung von Baggergut in den See 
fördern.
Als Fazit der Kommissionstagung stellte der Vorsitzende der IGKB, 
Stephan Müller, Bern, fest: "Wir sind dem Ziel, den Bodensee zu 
einem ökologischen stabilen System zu entwickeln, zwar wieder ein 
Stück näher gekommen. Angesichts der sich abzeichnenden klimatischen 
Veränderungen und der stetig steigenden Nutzungsansprüche an den See 
bleibt aber für die Bodensee-Staaten im Bodensee-Einzugsgebiet noch 
viel zu tun."
Weitere Informationen unter: www.igkb.org

Kontakt:

Egon Hilbe
Telefon 00423 236 61 92

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