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pafl: Schriftliche Ergänzung zum Elterngespräch

(ots)

Vaduz, 25. Mai (pafl) -

Im Zentrum der
Schülerbeurteilung an den Primarschulen steht bekanntlich das 
Elterngespräch, welches am Ende eines Semesters durchgeführt wird. 
Ab kommendem Schuljahr 2005/2006 wird neu den Eltern als Ergänzung 
zum Gespräch auch eine schriftliche Beurteilung abgegeben.
Schülerbeurteilung an den Primarschulen
Die Schülerbeurteilung an den Primarschulen ist 
lernzielorientiert, ganzheitlich und förderorientiert und dient der 
Stärkung der Selbstbeurteilung der Schülerinnen und Schüler. Die 
Schülerbeurteilung orientiert sich am Lehrplan FL und basiert auf 
der Verordnung über die Beurteilung der Kinder und deren Beförderung 
an der Primarschule (LGBL. 1995 Nr. 121). Die schriftliche Ergänzung 
ist Teil dieses Systems. Das Elterngespräch steht nach wie vor im 
Zentrum der Schülerbeurteilung.
Weshalb eine schriftliche Ergänzung?
Die Evaluation "Schülerbeurteilung und Schulentwicklung im 
Fürstentum Liechtenstein", welche im Jahre 2003 vom 
Forschungsbereich Schulqualität und Schulentwicklung der Universität 
Zürich durchgeführt wurde, hat unter anderem gezeigt, dass 53 
Prozent der Eltern, und zwar über alle fünf Primarstufen hinweg, die 
Abgabe von schriftlichen Unterlagen nach einem Beurteilungsgespräch 
(Elterngespräch) befürworten würden. In der Unterstufe sind dies 
weniger Eltern; in der Mittelstufe steigt der Prozentsatz deutlich 
an.
Die Regierung hatte deshalb das Schulamt beauftragt, eine 
schriftliche Ergänzung zum Beurteilungsgespräch zu Handen der Eltern 
zu erarbeiten. Eine Kommission, bestehend aus Lehrpersonen, 
Elternvertreterinnen und Vertreter des Schulamtes hat nun einen 
Vorschlag erarbeitet, der auf der Grundlage eines Vorentwurfs und 
den dazu eingegangenen Rückmeldungen entstanden ist. Die Regierung 
hat diesem Vorschlag in der Sitzung vom 24. Mai 2005 zugestimmt.
Was wird schriftlich beurteilt?
Bei der schriftlichen Ergänzung zum Elterngespräch handelt es 
sich um eine summative Bewertung mittels einer 4-stufigen Skala. 
Dabei wird die Lernzielerreichung in den folgenden Bereichen von der 
Lehrperson beurteilt: Deutsch, Mathematik, Mensch und Umwelt, 
Englisch, Gestalten, Musik und Sport. Zusätzlich werden auf einem 
Beiblatt zur schriftlichen Ergänzung des Elterngesprächs die 
Bereiche Lern- und Arbeitsverhalten sowie das Sozialverhalten 
beurteilt. Es wird den Eltern überlassen, ob sie das Beiblatt in die 
Zeugnismappe integrieren möchten oder nicht. Damit soll eine 
Fixierung von Bewertungen vermieden werden, welche insbesondere im 
Bereich Sozialverhalten, stärker als in anderen Bereichen, die 
Persönlichkeit des Kindes betreffen.
Gültigkeit
Das Instrument "Schriftliche Ergänzung zum Elterngespräch" wird 
in den Vorschulen im Unterland nicht verwendet. In den 
Einführungsklassen des Oberlandes soll es erstmals am Ende der 
zweiten Klasse verwendet werden. In den Primarklassen erfolgt der 
Einsatz ab dem zweiten Semester. Gestartet wird im Schuljahr 
2005/2006. Nach zwei Jahren muss eine Evaluation zeigen, ob sich das 
Instrument bewährt hat und in welchen Bereichen Anpassungen 
vorgenommen werden müssen.

Kontakt:

Schulamt
Peter Binder
Tel.: +423/236 67 69

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