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pafl: Fischökologische Gesamtuntersuchung Alpenrhein gestartet

(ots)

Vaduz, 17. August (pafl) -

Über das Wochenende vom
13./14.und 15. August wurde abschnittsweise über den gesamten 
Längsverlauf des Alpenrheins von Graubünden bis zum Bodensee der 
Fischbestand erhoben. Es war die erste systematische Befischung im 
Rahmen des künftigen Gesamtuntersuchungsprogramms Alpenrhein.
Die Untersuchung erfolgte im Auftrag der Fischereifachstellen 
Graubünden, Liechtenstein, St. Gallen und Vorarlberg. Die Befischung 
wurde nach einheitlicher Methodik (Bootsbefischung) von Gewässer- 
und Fischökologen der Abteilung Hydrobiologie der Universität für 
Bodenkultur Wien, der ETH Zürich und dem Bayerischen Landesamt für 
Wasserwirtschaft durchgeführt. Die Koordination lag beim Büro für 
Gewässer- und Fischökologie EZB-Wien.
Vorrangiges Ziel des Befischungsprogrammes ist, anhand des 
Fischbestandes den Alpenrhein in bestimmten zeitlichen Abständen 
ökologisch zu bewerten. Damit soll der Erfolg bisheriger und 
künftiger Massnahmen zur Verbesserung des ökologischen Zustandes des 
Flusssystems beurteilt werden. Zum Beispiel wurden im Rahmen des 
seit 1970 laufenden Internationalen Programms zur Rettung der 
Bodensee-Seeforelle von den Staaten und Länder im Bodensee- 
Einzugsgebiet Schweiz, Liechtenstein, Österreich, Bayern und Baden- 
Württemberg bereits verschiedene Wanderhindernisse 
(Zuflussmündungen, Wehre, Staumauern etc.) saniert.
Die Befischungen müssen jeweils an Wochenenden durchgeführt werden, 
um dem Abflussschwall an Werktagen, erzeugt durch die 
Wasserkraftnutzung der grossen Speicherkraftwerke im Einzugsgebiet 
des Alpenrheins, auszuweichen.
Die Untersuchungen zeigten generell einen erfreulich guten Bestand 
an Seeforellen, die derzeit vom Bodensee zur Fortpflanzung in die 
Alpenrheinzuflüsse ziehen. Weiter konnte ein verhältnismässig 
beachtlicher Bestand an Strömern, eine seltene Kleinfischart, 
festgestellt werden. Der Bestand an anderen Fischarten ist zum Teil 
sehr gering, einzelne potentielle Fischarten konnten nicht 
nachgewiesen werden, was deutlich macht, dass der Alpenrhein als 
Lebensraum nach wie vor einen sehr schlechten Zustand aufweist.
Die Ergebnisse lassen auch den Schluss zu, dass sich die bisherigen 
Revitalisierungsmassnahmen im Flusssystem des Alpenrheins positiv 
ausgewirkt haben und künftige Massnahmen im Rahmen der Umsetzung des 
Entwicklungskonzeptes Alpenrhein Erfolg versprechend sein werden.
Die nächste Untersuchung wird voraussichtlich im kommenden Oktober 
durchgeführt werden.

Kontakt:

Amt für Umweltschutz
Theo Kindle
Tel.: +423/236 61 90

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