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pafl: Zweckmässigkeitsstudie vorgestellt

(ots)

Beitrag Liechtensteins zur Planung einer Südumfahrung Feldkirch

Vaduz, 26. September – Um die Diskussion einer möglichen 
Südumfahrung Feldkirchs um aktuelle Grundlagen zu erweitern, hat die 
liechtensteinische Regierung eine Zweckmässigkeitsbeurteilung von 
verschiedenen Varianten zur Entlastung des Ortszentrums von 
Feldkirch in Auftrag gegeben. Die Studie untersucht einerseits den 
Letzetunnel sowie andererseits verschiedene Alternativen samt deren 
Auswirkungen unter anderem auf die Verkehrsentwicklung in 
Liechtenstein. Die Resultate dieser Untersuchung wurden am Montag, 
26. September, der Öffentlichkeit vorgestellt.
"Mit dieser Untersuchung möchte Liechtenstein einen konstruktiven 
Beitrag zur Diskussion der Südumfahrung Feldkirch leisten. Ziel war 
es dabei, die verkehrstechnischen Auswirkungen des Letzetunnels und 
anderer Varianten auf die Region Feldkirch sowie das Liechtensteiner 
Unterland zu untersuchen. Dabei hat sich gezeigt, dass es Varianten 
gibt, deren vertiefte Prüfung sich sowohl für Vorarlberg als auch 
für Liechtenstein als lohnenswert erweisen kann", erklärte 
Regierungsrat Martin Meyer anlässlich der Präsentation der 
Zweckmässigkeitsbeurteilung vor den Medien.
Bereits im Vorfeld dieser Präsentation wurden im Rahmen einer 
Informationsveranstaltung die Vertreter aller politischen Parteien 
Liechtensteins, die Gemeinden Mauren, Eschen und Gamprin sowie die 
Interessensverbände LGU, VCL und AVLU über die Resultate der 
Zweckmässigkeitsbeurteilung informiert.
6 Varianten zur Südumfahrung
Insgesamt untersucht die Studie sechs Hauptvarianten samt zwei 
Untervarianten. Variante 1 ist die gegenwärtige Verkehrsführung, die 
in optimierter Form als Referenzwert für die anderen Varianten 
dient. Variante 2 ("Amtsvariante") ist der ‚Letzetunnel’ wie ihn das 
Bundesland Vorarlberg geplant hat und dessen mögliche Neuplanung vor 
einigen Wochen von offizieller österreichischer Seite in die 
Diskussion eingebracht wurde.
Die Varianten 3a sowie 3b ("Bypass") sind Südumfahrungen, die in 
kürzerer oder längerer Form näher am Stadtzentrum Feldkirch 
verlaufen als die Amtsvariante. Varianten 4a und 4b wiederum 
("Bypass mit Bahnspange") sind ebenfalls siedlungsnahe 
Südumfahrungen, die jedoch um eine Spange entlang des Bahntrassees 
ergänzt werden. Variante 5 ("Gesamtspange") hingegen sieht eine 
zweiteilige Tunnelverbindung vom Ambergtunnel zur Autobahn A13 vor. 
Variante 6 schliesslich ("Massiver ÖV-Ausbau") besteht darin, den 
öffentlichen Verkehr durch ein neues, schienengebundenes 
Verkehrsmittel sowie andere Massnahmen massiv auszubauen.
Umfahrung grundsätzlich sinnvoll
Diese Varianten werden in der Zweckmässigkeitsbeurteilung erstens 
hinsichtlich ihrer Entlastungswirkung für Feldkirch sowie für 
Liechtenstein, zweitens auf ihre Machbarkeit aus verkehrstechnischer 
Sicht, drittens auf die Umweltbelastung sowie viertens auf andere 
Faktoren hin untersucht.
Dabei gelangt die Untersuchung zum Schluss, dass sich eine 
Umfahrungslösung sowohl für Feldkirch als auch für Liechtenstein 
grundsätzlich als sinnvoll erweisen kann. Zwar stellen Feldkirch und 
Liechtenstein jeweils unterschiedliche Erwartungen und Anforderungen 
an eine Umfahrungsvariante, dennoch sind gemäss Studie Varianten 
möglich, welche für beide Regionen insbesondere in Ergänzung durch 
flankierende Massnahmen Vorteile bringen.
Enge Zusammenarbeit
Für die weitere Diskussion und Planung einer verkehrstechnisch 
möglichst wirkungsvollen Umfahrungsvariante sind weitere Abklärungen 
und Detailprüfungen notwendig. Vorarlberg beispielsweise ist 
gegenwärtig dabei, seinerseits Überlegungen zu den Varianten einer 
Südumfahrung Feldkirchs zu prüfen. Gegen Ende Jahr werden diese 
Ergebnisse vorliegen und mit den verschiedenen involvierten Parteien 
diskutiert.
Vorarlberg und Liechtenstein haben sich in den vergangenen Wochen 
darauf verständigt, im weiteren Verlauf dieser Diskussion eng 
zusammenzuarbeiten. "Nur wenn Vorarlberg und Liechtenstein in dieser 
Frage gemeinsam nach Antworten suchen, ist eine Lösung möglich, die 
den Interessen und Bedürfnissen beider Partner gerecht wird und 
somit auch umgesetzt werden kann. Daher erachte ich es als sehr 
erfreulich, dass Vorarlberg und Liechtenstein auch in dieser Frage 
zu einer engen Zusammenarbeit gefunden haben", hält Verkehrsminister 
Martin Meyer fest.
Langfristige Verkehrspolitik
Liechtensteins Verkehrspolitik bewegt sich auf drei zeitlichen 
Ebenen. Kurzfristig werden Optimierungen des bestehenden 
Verkehrssystems vorgenommen. So wird beispielsweise das Netz der 
Liechtensteinischen Bus Anstalt (LBA) laufend verbessert oder zur 
Erhöhung der Verkehrssicherheit werden verschiedene Massnahmen 
realisiert, wie z.B. der Bau von Mittelinseln. Mittelfristig soll 
das Verkehrssystem punktuell erweitert werden, um so dessen 
Leistungsfähigkeit zu erhöhen. Für die langfristige Entwicklung 
schliesslich werden Vorkehrungen getroffen und Untersuchungen 
durchgeführt, sodass die langfristige Verkehrsentwicklung den 
künftigen Interessen und Bedürfnissen der liechtensteinischen 
Gesellschaft und Wirtschaft gerecht wird.
Mit der von der Regierung in Auftrag gegebenen 
Zweckmässigkeitsbeurteilung kann in diesem Sinne ein wertvoller 
Beitrag dazu geleistet werden, den grenzüberschreitenden (Berufs-) 
Verkehr im langfristigen Interesse beider Regionen 
weiterzuentwickeln.

Kontakt:

Markus Biedermann
Ressort Verkehr und Kommunikation
+423 236 60 21

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