pafl: Schul- und Profilentwicklung auf der Sekundarstufe
(ots)Die Regierung hat ein Vorprojekt zur Schul- und Profilentwicklung auf der Sekundarstufe I genehmigt
Die Regierung hat die Durchführung eines Vorprojekts beschlossen, mittels welchem Grundlagen und Ziele für die geplante Schul- und Profilentwicklung auf der Sekundarstufe I erarbeitet werden sollen. Im Rahmen des von der Regierung am 20. Dezember 2005 beschlossenen Vorprojektes werden gleichzeitig prozessuale und inhaltliche Ziele verfolgt. So geht es im Wesentlichen darum, in einem ersten Schritt einen politischen Konsens über die Ausgestaltung der Stufenorganisation und der Verbesserung der Durchlässigkeit zu erreichen, detaillierte Ziele sowie Strategien und Massnahmen zur Erreichung der geplanten Folgewirkungen zu erarbeiten, sowie darum, einen inhaltlichen, organisatorischen, personellen und finanziellen Rahmen zu definieren. Das Vorprojekt soll innerhalb eines Jahres abgeschlossen werden. Anschliessend soll ein Gesamtprojekt in Angriff genommen werden können. Seit vielen Jahren ist die Sekundarstufe I mit Oberschule, Realschule und Gymnasium wie auch das Übertrittsverfahren nach der Primarschule immer wieder Thema bildungspolitischer Diskussionen. So wurde im Jahre 2000 anlässlich der Diskussionen im Landtag zur von der Regierung vorgelegten Gesetzesvorlage im Bildungswesen eine breite Übereinstimmung aufgezeigt, was die Problemfelder und den Handlungsbedarf anbelangt. Keine Übereinstimmung wurde jedoch zur geplanten Schulstrukturänderung erzielt, welche die Einführung einer Orientierungsstufe vorgesehen hatte. Der Landtag überwies die Vorlage an die Regierung mit dem Auftrag, diese in diesem Sinne zu überprüfen und zu überarbeiten. In der Folge wurden verschiedene Massnahmen und Projekt zur Optimierung der bestehenden Schulstruktur gesetzt. Die Organisation der Schulstruktur wurde jedoch nicht mehr diskutiert. Seit einiger Zeit wird nun an der Ausarbeitung von Lösungsansätzen gearbeitet, die in Richtung einer Schul- und Profilentwicklung der Sekundarstufe I gehen. Auch das angestrebte Gesamtprojekt soll diese Punkte aufnehmen. Vor allem folgende Folgewirkungen werden von der Regierung vom Gesamtprojekt erwartet: die Sicherstellung der optimalen Förderung aller Schülerinnen und Schüler, das Erfüllen von gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Anforderungen, die Berücksichtigung von bildungsökonomischen Anforderungen.
Das Projekt Weichenstellung und Grundlagen zur Schul- und Profilentwicklung auf der Sekundarstufe I soll zur Profilentwicklung der Sekundarschulen mit der Möglichkeit einer besseren individuellen Förderung der Begabungen und Interessen der Schülerinnen und Schüler, aber auch zum sozialen Lernen beitragen. Bestehende Defizite oder Schwierigkeiten sollen besser aufgefangen werden können. Dazu sollten die Sekundarschulen beispielsweise im Rahmen eines vorgegebenen Lehr- und Stundenplanes ihre Lerninhalte und Lernziele teilweise frei gestalten können. Gleichzeitig können sich die Sekundarschulen durch die Ausrichtung ihres Angebotes ein eigenes Profil geben und im Sinne eines qualitativen Wettbewerbs die Attraktivität der Schulen steigern. Wichtige Zielgrössen bilden auch die Qualitätsstandards einer Schule. Deshalb ist das Instrumentarium der Qualitätssicherung und -entwicklung in Richtung Bildungsstandards konsequent auszubauen sowie daraus Leistungs- und allenfalls Eintrittsstandards (Berechtigungen, Kriterien) abzuleiten. Im Rahmen der Schul- und Profilentwicklung geht es auch um die Erfüllung zentraler Anforderungen der Wirtschaft und der Gesellschaft, wie zum Beispiel berufsmarktorientierte Abschlüsse, individuelle Vertiefungsrichtungen und Lernkarrieren, bilingualer Unterricht und Integration ausländischer Schüler, Aufgabenhilfen und Unterstützungsstrukturen für Schulkinder oder Tagesschulen und Entlastungsstrukturen für Eltern. Gestärkt werden sollen auch die Teilautonomie der Schulen, die Teamentwicklung des Lehrerkollegiums sowie die Führung durch die Schulleitung, damit Schulen ihre Standortvorteile nutzen sowie auf schulexterne und interne Veränderungen rasch und flexibel reagieren können. Die Projektorganisation besteht aus einem Lenkungsgremium unter dem Vorsitz von Regierungsrat Hugo Quaderer, dem Projektteam und in einer weiteren Phase zusätzlich noch den Projektteams an den verschiedenen Schulstandorten.
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