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pafl: Begabtenförderung im Fürstentum Liechtenstein

Vaduz, 3. Mai (pafl) -

(ots)

Die Begabtenförderung an den liechtensteinischen Primarschulen wird systematisiert

Rund 15 bis 20 Prozent der Schülerinnen
und Schüler vermögen mehr zu leisten, als der Lehrplan voraussetzt. 
Von besonderer Begabung wird gesprochen, wenn Schülerinnen und 
Schüler in einem oder mehreren Bereichen ihrer Entwicklung der 
Altersgruppe deutlich voraus sind, von Hochbegabung, wenn der 
Entwicklungsstand in einem oder mehreren Bereichen in ausgeprägtem 
Masse über demjenigen der entsprechenden Altersgruppe liegt. Für 
diese 15 bis 20 Prozent hat die Regierung an ihrer Sitzung vom 2. 
Mai Massnahmen beschlossen, die auf dem Konzept "Begabtenförderung 
im Fürstentum Liechtenstein" aufbauen.
Zur Zielgruppe des Konzeptes "Begabtenförderung im Fürstentum 
Liechtenstein" gehören grundsätzlich die Primarschülerinnen und 
Primarschüler, insbesondere die besonders Begabten unter ihnen. Das 
Konzept leistet einen weiteren Beitrag zum Bildungsschwerpunkt 
"Heterogenität macht Schule". An den Primarschulen werden besonders 
begabte Kinder bereits heute zusätzlich gefördert. Diese wertvolle, 
jedoch nur punktuelle Förderung soll nun systematisiert werden und 
den Schulen angemessene Hilfen und Grundlagen zur Verfügung gestellt 
werden.
Es wird den betreffenden Schulen ausdrücklich empfohlen, das 
Konzept im Rahmen der Schulentwicklung vor Ort umzusetzen und 
weiterzuentwickeln, da diese Umsetzung ein wesentlicher Teil der 
Thematik "Umgang mit Heterogenität" und damit eines zentralen 
Bereichs des liechtensteinischen Bildungswesens ist.
Unterstützung von Schulamt und Fachleuten sowie Aufbau eines 
Netzwerkes
Das Konzept soll die Schulen in dieser Arbeit gezielt 
unterstützen im Sinne einer "Hilfe zur Selbsthilfe". Gleichzeitig 
bietet es den Schulen die Grundlage dazu, in ein 
Schulentwicklungsprojekt "Begabtenförderung" einzusteigen. Jene 
Schulen, welche mit dem Projekt "Begabtenförderung" starten, werden 
vom Schulamt in verschiedener Hinsicht unterstützt. Sie erhalten 
auch die Möglichkeit, Fachleute beizuziehen. Es besteht die Absicht, 
ein "Netzwerk Begabtenförderung" aufzubauen, in welchem alle 
Primarschulen vertreten sein werden, um so im Austausch von 
Materialien und Erfahrungen voneinander profitieren zu können. Das 
Schulamt ist gefordert, geeignete Primarlehrpersonen zu finden, die 
zur Bearbeitung und Evaluierung von geeigneten Massnahmen beitragen. 
Diese erstellen in einem ersten Schritt bis Juni 2006 eine 
Materialliste für die so genannte "Ressourcenecke", evaluieren 
Instrumente für die Identifikation von Begabten, stellen eine 
Elterninformationsbroschüre zusammen und sammeln weitere Ideen für 
die Projektarbeit.
Die Sekundarstufe I wird im Konzept nicht berücksichtigt, da auf 
dieser Stufe zum jetzigen Zeitpunkt die Begabtenförderung vorwiegend 
durch die äussere Differenzierung erfolgt: Die besten Schülerinnen 
und Schüler können das Gymnasium besuchen und für gute Lernende an 
den Ober- und Realschulen stehen Leistungszüge und Förderlektionen 
zur Verfügung.

Kontakt:

Pädagogische Arbeitsstelle
Peter Binder
peter.binder@sa.llv.li
+423 236 67 69

Ressort Bildungswesen
Corina Beck
corina.beck@mr.llv.li
+423 236 76 68

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