pafl: Abschluss der Landesrechnung 2005
(ots)Ertragsüberschuss in der Laufenden Rechnung
Während der Voranschlag 2005 von einem Aufwandüberschuss in der Laufenden Rechnung in Höhe von CHF 17.4 Mio. ausging, kann die Regierung dem Landtag für das vergangene Jahr nun ein positives Ergebnis mit einem Ertragsüberschuss im Ausmass von CHF 39.0 Mio. vorlegen. Dabei waren es zur Hauptsache einerseits deutlich geringere laufende Aufwendungen und andererseits ein markant besseres Finanzergebnis, welche dazu führten, dass die Landesrechnung 2005 deutlich besser abschloss als angenommen. Dennoch verblieb im Bereich der ordentlichen Staatstätigkeit ein Aufwandüberschuss in Höhe von CHF 14.9 Mio.
Mit einem Total von CHF 635.0 Mio. konnten die Steuern und Abgaben gegenüber dem Vorjahreswert um 7.3 % oder CHF 43.1 Mio. zulegen, blieben aber dennoch um CHF 6.1 Mio. (0.9 %) unter dem für das Budget 2005 angenommenen Wert. Bei den Vermögenserträgen hingegen wurde der Voranschlag 2005 um rund 24 % oder CHF 15.4 Mio. übertroffen, was einerseits auf eine deutlich höhere Dividende für den Aktienanteil des Landes an der Liechtensteinischen Landesbank AG, andererseits aber auch auf nicht budgetierte Liegenschafts- und Beteiligungsverkäufe zurückzuführen war.
Aufwandseitig waren es vor allem die laufenden Beiträge mit CHF 12.4 Mio. und die Sachaufwendungen mit CHF 9.7 Mio., welche den Hauptbeitrag für die Nichtausschöpfung der Kredite im laufenden Haushalt beisteuerten. Aber auch die Personalaufwendungen blieben um CHF 5.1 Mio. unter den Annahmen und bei den Finanzzuweisungen an die Gemeinden wurde der Voranschlag um CHF 6.5 Mio. nicht ausgeschöpft, nachdem erneut bei verschiedenen Gemeinden Kürzungen bei den Finanzausgleichsbetreffnissen vorgenommen werden mussten. In die Gegenrichtung wirkten die Abschreibungen auf das Verwaltungsvermögen, welche mit total CHF 85.8 Mio. um rund 18 % höher ausfielen als budgetiert. Dies war in erster Linie auf die vom Landtag beschlossene Überführung des Wille/Wimag-Areals - dem zukünftigen Standort des Landeswerkhofes - vom Finanz- ins Verwaltungsvermögen zurückzuführen. Im Vorjahresvergleich erhöhten sich die operativen Aufwendungen um 2.5 %, was über einen Mehrjahreszeitraum betrachtet einen erfreulich tiefen Wert darstellt.
Das Rechnungsjahr 2005 war nicht nur bei den Finanzdienstleistungsinstituten von einer äusserst erfreulichen Marktentwicklung geprägt. Auch im Finanzhaushalt des Landes schlug sich der positive Börsenverlauf in einem sehr guten Finanzergebnis von netto CHF 53.9 Mio. nieder. Ein Anteil von CHF 14.8 Mio. war auf die Aufwertung von verschiedenen Wertschriften zum Anschaffungswert zurückzuführen, welche in den vergangenen Rechnungsjahren unter diesen abgeschrieben worden waren. Damit übertraf das Netto- Finanzergebnis den für den Voranschlag angenommenen Wert um CHF 24.1 Mio. und auch das bereits gute Vorjahresresultat um CHF 13.8 Mio.
Investitionshaushalt
Die Investitionsrechnung weist die Ausgaben für die Schaffung von Vermögenswerten aus. Gleichgestellt sind den eigenen Investitionen auch die Investitionsbeiträge vor allem an Bauvorhaben Dritter. Die Finanzierung der Bruttoinvestitionen erfolgt einerseits durch Darlehenszurückzahlungen und andererseits durch die Mittel, welche im laufenden Haushalt nicht zur Aufwanddeckung benötigt werden.
Im Berichtsjahr tätigte die Regierung Nettoinvestitionen in Höhe von CHF 85.7 Mio., während der Voranschlag von einem Investitionsvolumen von CHF 85.0 Mio. ausgegangen war. Dabei ergaben sich - was für die Investitionsrechnung nichts Ungewöhnliches darstellt - Verschiebungen zwischen den einzelnen geplanten Projekten und Investitionskategorien. Einerseits wurden die Voranschlagskredite im Bereich der Sachinvestitionen und Investitionsbeiträge teilweise deutlich unterschritten, was andererseits durch die bereits erwähnte Umwidmung des Grundstücks und der Gebäude auf dem Wille/Wimag-Areal vollumfänglich kompensiert wurde. Mit Investitionen von CHF 20.4 Mio. nahmen die Ausgaben für den staatlichen Hochbau im vergangenen Jahr ein recht hohes Volumen an, da die Projekte für den Bau des neuen Landtaggebäudes einerseits sowie die Erweiterung des Schulzentrums Mühleholz andererseits sich in ihrer Realisierungsphase befinden.
Die Nettoinvestitionen konnten im vergangenen Jahr gänzlich aus dem Cash Flow der Laufenden Rechnung finanziert werden, wobei sich der Selbstfinanzierungsgrad auf 145.5 % belief.
Gesamtrechnung
In der Gesamtrechnung resultierte im Rechnungsjahr 2005 ein Finanzierungsüberschuss von CHF 39.0 Mio., während Regierung und Landtag für den Voranschlag 2005 noch mit einem Fehlbetrag von CHF 29.7 Mio. ausgegangen waren. Dadurch konnte das seit dem Jahr 2000 beste Jahresergebnis erzielt werden, womit sich das staatliche Reservevolumen per Ende 2005 um diesen Betrag erhöht.
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