pafl: Baukultur im Fürstentum Liechtenstein im Licht der Ausstellung "Auszeichnung gutes Bauen 2001 - 2005"
(ots)
Vaduz, 27. August (pafl) -
Liechtenstein nimmt bereits zum dritten Mal am Wettbewerb "Auszeichnung gutes Bauen 2001 - 2005" teil, der alle fünf Jahre vom Architektur Forum Ostschweiz ausgeschrieben wird. In den vergangenen beiden Wettbewerben wurden vor allem private Bauten ausgezeichnet. Dieses Mal erhielt die Liechtensteinische Musikschule in Triesen eine Auszeichnung als hervorragendes Bauwerk.
Dieser Architektur- und Bauherrenpreis ist ein wichtiger Indikator für die in den letzten Jahrzehnten stets weiterentwickelte Baukultur in Liechtenstein. Einen wesentlichen Anteil beigetragen hat hierzu die Konsequenz der Architekturwettbewerbe, die seit rund vier Jahrzehnten das öffentliche Baugeschehen prägen. Die Konkurrenz der besten Ideen bezüglich architektonischer Qualität und städtebaulicher Platzierung hat zu einer ganzen Reihe qualitativ hochwertiger Projekte in der kommunalen und staatlichen Bauszene geführt. Bei grösseren und wichtigen Projekten wurden zudem international bekannte Fachleute in das Wettbewerbsverfahren einbezogen, oder man hat von vornherein internationale Architekturwettbewerbe durchgeführt. Das Wettbewerbsgeschehen und die daraus resultierende Qualität der Projekte haben zu einer neuen Baukultur in Liechtenstein beigetragen. Diese Bauten und die Diskussion um diese Bauten haben darüber hinaus zunehmend zu einer Sensibilisierung für gutes Bauen geführt. So sind parallel zu dieser öffentlichen Bauszene auch zahlreiche private Bauobjekte entstanden, die einen hohen Architekturstandard aufweisen.
Einer der ersten öffentlichen Architekturwettbewerbe des Landes betraf die Realschule in Eschen. Die Kirche Schellenberg, das Liechtensteinische Gymnasium bzw. das heutige Schulzentrum Mühleholz, dessen Ergänzung mit einem zweiten Schulzentrum, die aktuellen Bauten des Landtagsgebäudes und des Landesarchives sowie viele weitere staatliche und kommunale Bauten sind Teile der liechtensteinischen Baukunst und dieser Baukultur, die zusammen mit guten privaten Projekten das Bild der gebauten Gegenwart Liechtensteins mitformen.
Das Bewusstsein um gute Architektur, die Sensibilisierung für den Wert einer Baukultur will die "Auszeichnung gutes Bauen" unterstreichen und fördern. Diese Auszeichnung betrifft aber nicht nur Architekturprojekte, sondern ganz generell sämtliche bauliche und planerische Tätigkeit in einer Region. Technische Bauwerke, Brücken, Strassen und Platzgestaltungen usw. können und sollen ebenfalls ausgezeichnet werden. Auch diese ortsplanerischen oder technischen Bereiche sind Teil einer Baukultur, die es künftig noch stärker zu fördern gilt. Hier sind auch die Gemeinden mit ihren Ortsplanungen aufgefordert, mit geeigneten Planungsmitteln und mit der Beratung von Bauherren mehr Gestaltungsqualität in den Siedlungsraum und in den öffentlichen Raum zu bringen. 1992 wurde mit einer Novelle des Baugesetzes eine staatliche Gestaltungskommission eingerichtet, die private Bauherrn und Gemeinden in diesen Fragen berät. Das Hochbauamt steht privaten Bauherren und den Gemeinden beratend zur Verfügung. Gemeinsames Ziel ist es, durch Beratung und gegebenenfalls Mitwirkung auch bei Wettbewerben die Baukultur in Liechtenstein zu fördern und zu pflegen.
Die vielen privaten und öffentlichen Erfolge und gesamthaft das Bewusstsein um die Bedeutung von Architekturqualität und Baukultur sind erforderlich. Bauten prägen das Land und fördern die Identität. Zu sehen ist die Ausstellung "Auszeichnung gutes Bauen 2001-2005" noch bis einschliesslich Sonntag, den 3. September 2006 auf dem Postplatz Vaduz.
Kontakt:
Hochbauamt
Walter Walch
Tel.: +423/236 62 60