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pafl: Feinstaubmessungen in Ruggell

Vaduz, 25. April (pafl) -

(ots)

Feinstaubbelastung in Ruggell von regionaler Belastungssituation geprägt

Feinstaubmessungen an der Kreuzung
Landstrasse-Poststrasse in Ruggell weisen darauf hin, dass an diesem 
Standort mit Überschreitungen der Grenzwerte zu rechnen ist. Die 
Resultate zeigen im Vergleich zu anderen verkehrsexponierten 
Standorten einen geringeren Einfluss des direkt an der Messstation 
vorbeiführenden Strassenverkehrs. Andere Quellen sowie die regionale 
Hintergrundbelastung beeinflussen die Belastungssituation.
Feinstäube, auch PM10 genannt, bestehen aus Partikeln mit einem 
Durchmesser von unter 10 Tausendstelmillimetern. Sie gelangen in zwei
Formen in die Luft: als Primärpartikel aus Verbrennungsvorgängen im 
Bereich Verkehr, Hausfeuerungen, Industrie, Gewerbe sowie von Abrieb 
und Aufwirbelungen, und als Sekundärpartikel, wenn sie sich erst in 
der Luft aus gasförmigen Vorläufersubstanzen (Stickstoffdioxid, 
Ammoniak, Schwefeldioxid, flüchtige organische Verbindungen) bilden. 
Das Amt für Umweltschutz misst seit 2005 die Feinstaubkonzentration 
an verschiedenen Standorten. Diese Messungen erfolgen zusätzlich zu 
jenen an der fixen Messstation Vaduz/Austrasse. Die Messwerte jeder 
Woche werden auf der Homepage des Amtes für Umweltschutz 
www.afu.llv.li veröffentlicht.
Von Juni bis September 2006 wurden die Messungen an der Kreuzung 
Landstrasse-Poststrasse in Ruggell durchgeführt. Während der 113 Tage
dauernden Messkampagne wurde der Tagesmittel-Grenzwert von 50 
Mikrogramm pro Kubikmeter Luft (µg/m3) nicht überschritten. Das 
höchste Tagesmittel betrug 48 µg/m3. Die mittlere Konzentration 
während der Messkampagne lag bei 20 µg/m3. Aus diesen Daten sowie 
einem Vergleich mit den Messwerten der Messstation Vaduz/Austrasse 
kann abgeleitet werden, dass der Jahresmittelwert von 20 µg/m3 in 
Ruggell ebenfalls überschritten wird.
Sowohl beim Wochen- als auch beim Tagesgang schwanken die 
Feinstaub-Konzentrationen in einem - für einen strassennahen Standort
- vergleichsweise geringen Bereich, obwohl das entsprechende 
Verkehrsaufkommen deutlich stärkere Schwankungen aufweist. Die 
geringen Konzentrationsunterschiede der Feinstaubmesswerte zeigen, 
dass der Einfluss des direkt an der Messstation vorbeiführenden 
Strassenverkehrs während der Messperiode eher gering war. Es ist 
anzunehmen, dass andere Quellen, wie beispielsweise die 
Landwirtschaft, der Bausektor sowie die regionale 
Hintergrundbelastung (regionaler Verkehr, Industrie, Gewerbe) die 
Belastungssituation in den Sommermonaten beeinflussen.
Die Ergebnisse zeigen, dass auch in Gebieten mit weniger Verkehr 
Feinstaubbelastungen über den Grenzwerten auftreten können. Diese 
Erkenntnis deckt sich mit den Messungen in der Schweiz. So lagen die 
Jahresmittelwerte 2006 von ländlichen Messstationen abseits der 
Strassen zwischen 22 und 29 µg/m3 ebenfalls über dem Grenzwert. 
Aufgrund der vielfältigen Quellen und der komplexen Prozesse der 
Feinstaubbildung müssen die Massnahmen zur weiteren Reduktion von 
Feinstaub somit nach den jeweiligen technischen Möglichkeiten bei 
allen Quellen ansetzten. Entsprechende Vorschläge werden im 
Massnahmenplan gemäss Luftreinhaltegesetz erarbeitet.
Über die Ergebnisse der Messperiode in Ruggell wurde ein 
Zwischenbericht erstellt. Der Bericht kann auf der Homepage des Amtes
für Umweltschutz www.afu.llv.li eingesehen oder beim Amt für 
Umweltschutz bezogen werden.

Pressekontakt:

Amt für Umweltschutz
Andreas Gstöhl
Telefon: +423 236 61 86

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