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pafl: Herbstsitzung der Internationalen Regierungskommission Alpenrhein

Vaduz (ots)

Vaduz, 17. November (pafl) - Die Internationale
Regierungskommission Alpenrhein (IRKA) traf sich am Montag, 17. 
November 2008, in Vaduz zu ihrer Herbstsitzung. Gemeinsam mit der 
Internationalen Rheinregulierung (IRR) liess sich die IRKA unter dem 
Vorsitz Liechtensteins über den Stand der Arbeiten informieren und 
fasste die für den Fortgang notwendigen Beschlüsse.
Was vor 10 Jahren mit der Genehmigung einer 
Kooperationsvereinbarung durch die Regierungen der Kantone Graubünden
und St. Gallen sowie den Ländern Liechtenstein und Vorarlberg 
begonnen hat, ist heute eine der treibenden Kräfte, wenn es um die 
gemeinsame Entwicklung des Gebietes entlang des Alpenrheins geht. Die
Internationale Regierungskommission Alpenrhein hat gemeinsam mit der 
Internationalen Rheinregulierung das Entwicklungskonzept Alpenrhein 
(EKA) erarbeitet, das seit der Unterzeichnung im Jahre 2005 die 
Grundlage für ein gemeinsames Gestalten der Lebensader Alpenrhein 
ist.
Weitere Projekte in vielschichtigen Sachbereichen beschlossen
Erfreut konnten die Vertreter zur Kenntnis nehmen, dass seit der 
letzten Sitzung im Juni 2008 in den verschiedenen Projekten grosse 
Fortschritte gemacht wurden. So fand zur Vertiefung der Sachfragen in
der Schwall- / Sunk-Problematik ein zusätzlicher Dialog unter 
Beteiligung der Energiewirtschaft statt. Ziel dieses Projektes ist 
es, unter Einbezug der betroffenen Akteure eine gemeinsam getragene 
Konkretisierung möglicher Massnahmen zur Minderung der ökologischen 
Folgen von Schwall und Sunk am Alpenrhein zu erarbeiten. Auf der 
Basis dieser Tagungsergebnisse konnte die IRKA an der heutigen 
Sitzung zwei Teilprojekte genehmigen, die einen weiteren Schritt zur 
Lösungsfindung in dieser vielschichtigen Problematik bedeuten.
Auch in der Frage der Erhöhung der Hochwassersicherheit konnten 
neue Erkenntnisse vorgestellt werden. So wurde der Lösungsansatz von 
Notentlastungsräumen für den "Überlastfall" in Zusammenarbeit mit den
für die Raumentwicklung zuständigen Stellen weiter vertieft. 
Gleichzeitig wurde das von der IRR lancierte Projekt zum nachhaltigen
Hochwasserschutz innerhalb der Dämme im Bereich der Illmündung bis 
zur Rheinvorstreckung weitergeführt und liegt im Zeitplan. Die IRKA 
zeigte sich, im Wissen um die hohe Komplexität dieser Probleme, 
erfreut über die erzielten Fortschritte.
Jede Umsetzung einer Massnahme ist ein Gewinn für die Region
An der 22. Sitzung der Internationalen Regierungskommission 
Alpenrhein vom Juni 2008 wurde festgehalten, dass seit der 
Initiierung der IRKA sehr viel Grundlagenarbeit getätigt wurde. Dass 
die Erarbeitung entsprechender Daten notwendig ist, wird von allen 
Partnern anerkannt. Es herrscht aber auch Konsens darüber, dass nur 
die Umsetzung von Massnahmen der Bevölkerung einen Mehrwert bringt 
und damit diese Datenerhebungen auch gerechtfertigt sind.
Aufgrund dessen wurde in der IRKA erstmal über den Stand der 
Umsetzungsprojekte in den einzelnen Kantonen und Ländern berichtet, 
die in Zusammenhang mit dem EKA stehen. Die Kantone und Länder 
unternehmen grosse Anstrengungen, mit der Verwirklichung von eigenen 
Projekten auf ihrem Hoheitsgebiet die Zielrichtung des EKA zu 
unterstützen. Mit diesen Massnahmen, die vielfach schneller und 
einfacher zu realisieren sind als dies bei den EKA-Massnahmen der 
Fall ist, leisten die Kantone und Länder einen weiteren wichtigen 
Beitrag zur Steigerung der Hochwassersicherheit und Ökologisierung in
der Region.
Annerkennung der Arbeit
Diskutiert und mit Freude zur Kenntnis genommen wurde auch die 
Verleihung des bekannten Binding Preis vom 14. November 2008. Diese 
fand unter dem Motto der Revitalisierung des Alpenrheins sowie seines
hydrologischen Netzwerkes statt und würdigte die grossen 
Anstrengungen der verschiedensten Akteure, die sich in den letzten 
Jahrzehnten für die Wiederbelebung des Alpenrheins eingesetzt hatten.
Einhellig wurde in der IRKA festgehalten, dass diese Anerkennung 
Motivation ist, auch zukünftig mit grossem Einsatz im Sinne des EKA 
zu wirken.
Die Regierungen des Fürstentums Liechtenstein, des Landes 
Vorarlberg und der Kantone Graubünden und St. Gallen verfolgen im 
Rahmen der "Kooperationsvereinbarung Alpenrhein" vom Dezember 1998 
als übergeordnetes Ziel eine "sichere und nachhaltige Entwicklung zum
gemeinsamen Nutzen des Alpenrheingebietes, insbesondere die 
Gewährleistung der Hochwassersicherheit, die sparsame und 
umweltverträgliche Nutzung von Raum und Ressourcen und die Erhaltung 
und Mehrung der Naturwerte." Mitglieder der IRKA sind Regierungsrat 
Hugo Quaderer (Fürstentum Liechtenstein, Vorsitzender), 
Landeshauptmann Herbert Sausgruber (Vorarlberg), Regierungsrat Willi 
Haag (Kanton St. Gallen) und Regierungsrat Stefan Engler (Kanton 
Graubünden). Seitens der IRR nehmen der Vertreter der Republik 
Österreich, Heinz Stiefelmeyer, und der Vertreter der Schweiz, 
Hanspeter Willi (BAFU), an den IRKA-Sitzungen teil.

Kontakt:

Remo Looser, Vorsitzender der Koordinationsgruppe IRKA
Tel.: +423 236 64 71
Web: www.alpenrhein.net

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