pafl: Liechtenstein - ein künftiger Kongressstandort?
"Im Dialog" mit der Wirtschaft über Tourismus- und Kongressförderung
Vaduz (ots/pafl) -
Regierungschef-Stellvertreter und Wirtschaftsminister Martin Meyer traf sich im Rahmen der Diskussionsveranstaltung "Im Dialog" mit Vertretern aus der Wirtschaft, des Tourismus und der Standortförderung. Am Beispiel des WEF World Economic Forums Davos wurden die Potentiale Liechtensteins als Kongressstandort ausgelotet.
Die vor zwei Jahren erstellte Potentialanalyse über die Möglichkeiten Liechtensteins, sich als Tourismusdestination und Kongressstandort zu etablieren, erbrachten das Ergebnis, dass durchaus ein Potential vorhanden wäre, das genutzt werden könnte. Mit der Neuorientierung im Bereich der Standortförderung, des Standortmarketings und von Grossveranstaltungen, unterstrich Wirtschaftsminister Martin Meyer vor den ausgewählten Wirtschaftsvertretern, erhalte die Diskussion über die Ausschöpfung der Potentiale im Kongresstourismus neue Aktualität.
Bevor konkrete Konzepte erarbeitet werden, wollte das Ressort Wirtschaft den Blick über die Grenze werfen, um an erfolgreichen Projekten in Erfahrung zu bringen, was für den Aufbau eines Kongressstandortes notwendig sei. Für die Veranstaltung "Im Dialog" war deshalb Alois Zwinggi eingeladen worden, der neue Managing Director des World Economic Forums WEF, der sich bei seinem Amtsantritt vorgenommen hatte, das Fundament des Forums für die Zukunft zu verstärken und dafür die notwendigen Ressourcen bereitzustellen. Das WEF führt nach seinen Worten in Davos die bedeutendste Veranstaltung durch, doch werden rund um den Erdball laufend regionale und globale Meetings durchgeführt. Um dieses Pensum zu bewältigen, arbeiten 450 Angestellte in den Büros in Genf, New York, Beijing und Tokio. Das WEF versteht sich als Katalysator für Ideen und den Meinungsaustausch, wofür ein Netzwerk von über 1000 Experten zur Verfügung steht, die ihr Wissen bei Veranstaltungen oder in den über 100 jährlichen Publikationen einbringen.
Das WEF Davos gehört zu jenen Veranstaltungen, die auf verschiedenen Ebenen die Volkswirtschaft positiv beeinflussen. In den jährlichen vier WEF-Tagen werden in Davos rund 20 Mio. Fr. für Hotelkosten, Verpflegung und Sicherheit umgesetzt. Nach einer Wirtschaftsanalyse profitiert der Kanton Graubünden mit rund 24 Mio. Fr. am WEF, die Schweiz mit über 40 Mio. Fr.
Was sind die Erfolgsfaktoren des WEF, die für die meisten Kongresse und ähnlichen Veranstaltungen gelten? Alois Zwinggi nannte die hervorragende Kongress-, Hotel- und Transport-Infrastruktur, die im Laufe der Zeit in Davos aufgebaut wurde. Zudem stehe eine Mehrheit der Bevölkerung hinter dem WEF, was bei der Abstimmung über die Erweiterung des Davoser Kongresszentrums deutlich geworden sei. Notwendig sei auch die gute Zusammenarbeit mit den Behörden auf Gemeinde-, Kantons- und Bundesebene. Für das World Economic Forum habe der Standort Davos inzwischen eine Zustimmung bei den Teilnehmern erlangt, führte Zwinggi aus, die an anderen Standorten nicht gegeben sei. Der einmalige "Ausflug" nach New York vor ein paar Jahren habe gezeigt, dass anderswo der "Spirit of Davos" fehle.
Die Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Tourismus und Standortförderung diskutierten am Beispiel des WEF Davos, was für Liechtenstein als neuem Kongressstandort notwendig sei. Einig waren sich die Diskussionsteilnehmer, dass Potential dafür in Liechtenstein vorhanden sei, es bisher jedoch an der erforderlichen Infrastruktur und der Zusammenarbeit fehle. Auch wurde gefordert, dass sich Liechtenstein gegenüber dem Ausland öffnen müsse, um hoch qualifizierte Fachkräfte ins Land zu lassen. Wie sich bei Hotelprojekten zeige, wurde erwähnt, hielten sich ausländische Investoren zurück, in Hotelkomplexe zu investieren, die nach allgemeiner Ansicht eine wichtige Voraussetzung für einen Kongressstandort sind.
Kontakt:
Ressort Wirtschaft
Markus Kaufmann, persönlicher Mitarbeiter des Regierungschef-Stv.