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ikr: Interreg Projekt "betrifft: rollenbilder" - Traditionelles Rollenverhalten ist weit verbreitet

Vaduz (ots/ikr) -

Erstmals wurden in Graubünden, Liechtenstein und Vorarlberg Jugendliche und junge Erwachsene über ihre Rollenbilder befragt. Die Ergebnisse zeigen grosse Unterschiede zwischen Einstellungen und konkretem Verhalten.

Einstellungen verändert - Verhalten unverändert

Die wichtigsten Ergebnisse der Befragung sind: Die Jugendlichen aus den drei Regionen unterscheiden sich klar in ihren von Familie, Schule oder Medien vermittelten Rollenbildern und ihrem eigenen Verhalten. So möchten die meisten jungen Frauen und Männer die Haushaltspflichten gerecht verteilen; im konkreten Fall überlassen die Männer die meisten Haushaltstätigkeiten aber den Frauen.

Generell sind die heutigen Jugendlichen auf Fragen der Gleichstellung sensibilisiert, junge Frauen jedoch deutlich mehr als junge Männer. Das zeigt sich sowohl in ihren Einstellungen als auch im Verhalten. Während die überwiegende Mehrheit der jungen Frauen die Bedeutung der Gleichstellung als sehr wichtig einschätzt, sind sie gleichzeitig skeptischer bezüglich der Verwirklichung der Gleichstellung vor allem im Berufsleben. Dies erstaunt nicht angesichts der Tatsache, dass junge Frauen (60%) viel häufiger als ihre gleichaltrigen Kollegen in ihrem Leben bereits einmal oder mehrfach Geschlechterdiskriminierung erfahren haben.

Insgesamt sind vor allem die Einstellungen der Jugendlichen modernisiert. In ihrem Verhalten lassen sich dagegen noch deutliche Rollenstereotypen erkennen. Das zeigt sich etwa in der Einschätzung der Auswirkung der mütterlichen Berufsarbeit auf die Kinder und an der eigenen Beteiligung an Haushaltarbeiten oder in der Berufswahl.

Junge Frauen wählen nach wie vor hauptsächlich Berufe im Sozialwesen und Gesundheit und junge Männer beginnen eine Lehre in einem Handwerksberuf oder in einem technischen Beruf.

Gegenüber ihrer zukünftigen Berufsarbeit legen die jungen Frauen und Männer eine gewisse Offenheit an den Tag. Sie orientieren sich zwar an der heutigen Realität (z.B. Arbeitspensum), Vollzeitarbeit wird aber auch hinterfragt. Eine Minderheit von Männern und Frauen kann sich gut vorstellen, Teilzeitarbeit für mehr Freizeit oder zu Weiterbildungswecken auszuüben. Daneben wird die Teilzeitarbeit immer noch vornehmlich von Frauen zur Vereinbarung von Familie und Beruf bevorzugt.

Wunschvorstellungen für die Zukunft

Über 70 % der jungen Frauen und Männer möchten später selbst einmal Kinder haben. Am liebsten möchten sich die jungen Erwachsenen in Zukunft die Arbeit im Haushalt teilen, wobei sich dies die Frauen stärker wünschen als die Männer.

Öffentlichkeitskampagne und Wanderausstellung

Der Kanton Graubünden, das Land Vorarlberg und das Fürstentum Liechtenstein haben deshalb eine Öffentlichkeitskampagne und eine Wanderausstellung erarbeitet. Alle Informationen dazu finden sich auf der Internetseite www.rollenbilder.org. Regierungsrat Mauro Pedrazzini: "Die Untersuchung hat gezeigt, dass sich die Einstellungen der Jugendlichen gewandelt haben. Ihr konkretes Verhalten ist aber nach wie vor geprägt von Rollenstereotypen. Die Öffentlichkeitskampagne und die Wanderausstellung soll Jugendliche sensibilisieren und motivieren. Beispielsweise sollen Jugendliche ohne Einschränkung durch Rollenbilder aus dem ganzen Spektrum der angebotenen Berufsausbildungen wählen können. Ein mit Freude und Leidenschaft ausgeübter Beruf ist eine wesentliche Voraussetzung für ein erfülltes Leben."

Kontakt:

Stabsstelle für Chancengleichheit
T +423 236 60 60

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