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Diaconia Internationale Hilfe

Hunger in Armenien - Diaconia weitet Hilfe für Kinder aus

Jerewan / Lörrach (ots). "Die Leute laufen die halbe Nacht und
stehen dann stundenlang an für einen Liter Öl und ein Kilo Zucker."
Benjamin Malgo (31), Geschäftsführer des christlich-humanitären
Hilfswerks Diaconia, ist erschüttert über die tiefe Not in Armenien.
In dem christlichen Land am Kaukasus sterben seinen Angaben zufolge
täglich Menschen an den Folgen des Hungers. Besonders in den Städten
herrsche tiefste Armut. "Wir bemühen uns deshalb verstärkt um
Patenschaften für Kinder in Armenien", erklärte Malgo am Donnerstag
gegenüber Journalisten.
Der Krieg mit Aserbaidschan und das verheerende Erdbeben im Jahr
1988 hätten den kleinen Gebirgsstaat in eine schwere Krise gestürzt,
erläuterte der Diaconia-Geschäftsführer. Die medizinische Versorgung
der Bevölkerung sei extrem kritisch. Viele Kinder könnten keine
Schule besuchen, weil ihre Eltern nicht in der Lage sind, Bücher und
Hefte zu bezahlen.
Von der Weltöffentlichkeit weitgehend unbeachtet, verschlechtere
sich die Situation dramatisch. So habe Baru Jambazian, Einsatzleiter
von Diaconia in Armenien, in einem Bergdorf eine verhungerte Frau
entdeckt. Ihre beiden Kinder hatten tagelang neben der Leiche
ausgeharrt. Da es in dieser rauhen Bergwelt weder Strom noch Telefon
gibt, hatte niemand die Frau und ihre Kleinen vermisst. Mittlerweile
werden sie von Diaconia-Mitarbeitern betreut.
Armenien ist das Haupteinsatzgebiet des überkonfessionellen
Hilfswerks. Knapp 100 Mitarbeiter kümmern sich dort vor allem um rund
6000 schwerst betroffene Kinder. Diaconia sucht Paten, die sie mit
monatlich 45 DM/SFr unterstützen. Die Patenkinder erhalten in
speziellen Hilfszentren Grundnahrungsmittel, Kleidung, eine
medizinische Grundversorgung und Schulmaterial. Die Paten können mit
"ihrem" Kind persönlich in Kontakt treten.
Diaconia war nach eigenen Angaben die erste Organisation, die
Patenschaften in Armenien vermittelte. Vor vier Jahren ging sie aus
dem christlichen Schweizer Hilfswerk "Der Ostkurier" hervor. Heute
beschäftigt sie weltweit 160 Mitarbeiter. Neben Armenien engagiert
sich Diaconia auch in Rumänien. Finanziert wird die Arbeit nach
Auskunft von Geschäftsführer Malgo ausschliesslich durch Spenden.
Freunde und Förderer stellten für Diaconia im Jahr rund fünf
Millionen Schweizer Franken bereit. Sitz des eingetragenen Vereins in
Deutschland ist Lörrach. Die Finanzen werden von einer unabhängigen
Treuhandgesellschaft kontrolliert.
Der frühere Berufsmusiker Benjamin Malgo wurde in Rumänien mit der
Not der Strassenkinder konfrontiert. "Das hat mein Leben völlig
verändert", berichtete er. Schon kleine Beträge ermöglichten
lebensrettende Hilfe. Das sei stets neue Motivation.

Kontakt:

Diaconia Internationale Hilfe
Feldstrasse 9
CH - 5712 Beinwil am See
oder
Postfach 1348
79503 Lörrach
Tel. +49 76 27/97 08 02
Fax +49 76 27/97 24 20
E-Mail: info@diaconia.com
Internet: www.diaconia.com
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