Tous Actualités
Suivre
Abonner Bundesamt f. Umwelt, Wald und Landschaft

Bundesamt f. Umwelt, Wald und Landschaft

Ein Holzturm mit Aussicht und Einsicht

Bern (ots)

Chuderhüsi Gemeinde Röthenbach im Emmental
Ein Holzturm mit Aussicht und Einsicht Ein Jahr nach
seiner Zerstörung steht der 42 Meter hohe Holzturm des «Chuderhüsi»
wieder. Er ist ein Symbol für die Bedeutung des Schutzwaldes in den
Bergen, ein Symbol für die Wichtigkeit der Holzwirtschaft in der
Region und zugleich Begegnungsstätte sowie touristische Attraktion.
Das BUWAL und Holz 21 haben den Wiederaufbau des Turmes durch die
Gemeinde Röthenbach mit einem symbolische Beitrag unterstützt. «Damit
wollen wir im UNO-Jahr der Berge ein Zeichen setzen zur Bedeutung der
Berggebiete und des Bergwaldes», sagte BUWAL-Direktor Philippe Roch
an der Medienkonferenz zur offiziellen Eröffnung des Holzturms. Als
Gemeinde des Berggebietes ist auch Röthenbach auf einen intakten
Schutzwald angewiesen - darauf hatte schon der Schriftsteller
Jeremias Gotthelf in seinem Buch über die Wasser-not im Emmental
hingewiesen. Speziell in diesem voralpinen Gebiet bewahrt der
Schutzwald die gefährdeten Landstriche vor Bodenerosion, Hochwasser
oder Hängen, die nach heftigen Regenfällen ins Rutschen kommen. Eine
tragende Säule des Schutzwaldes ist die Weisstanne, heute in vielen
Gebieten untervertreten und selten für Bauzwecke verwendet.
Symbolisch dafür wurde deshalb der neue Holzturm ausschliesslich mit
dieser Tannenart errichtet - sie ist standfest und erschliesst die
feuchten Böden mit ihrem tiefgehenden Wurzelwerk besser als die
Rottanne.
500 Schutzwaldprojekte
Bund und Kantone haben für die Erhaltung des Schweizer Bergwaldes
in den vergangenen zehn Jahren rund 500 Mio. Franken investiert. Das
BUWAL unterstützt zurzeit rund 500 Schutzwaldprojekte mit jährlich
rund 30 Mio. Franken. Zur Schutzwald- und Landschaftspflege leisten
insbesondere auch die lokale Forst- und Landwirtschaft zusammen mit
den Waldeigentümern einen wichtigen Beitrag, wie an der
Medienkonferenz betont wurde. Sie sind zudem ein wichtiger
Wirtschaftsfaktor: In den Gemeinden Röthenbach und Eggiwil im
Einzugsgebiet des Röthenbachs beträgt die Wertschöpfung aus dem Wald
rund 6,8 Millionen Franken pro Jahr. Dies entspricht rund 90
Vollzeit-Arbeitsplätzen; kommt hinzu, dass der Wald für viele
Landwirte auch einen Nebenerwerb ermöglicht. Die regionale
Holzwirtschaft arbeitet heute allerdings in einem sehr schwierigen
Umfeld, wie der Berner Kantonsförster Heinz Balsiger darlegte.
Erfreulich für Berggebietsgemeinden ist dabei der Umstand, dass
Architekten und die Baubranche Holz in letzter Zeit wieder entdeckt
haben als vielseitigen Rohstoff - nicht zuletzt weil es dank neuen
Techniken Stahl und Beton zumindest teilweise ersetzen kann. Auch
dafür ist der Holzturm des Chuderhüsi ein Symbol. Mit neuen Ideen und
neuen Produkten lassen sich für das Holz weitere Märkte erschliessen,
führte Heinz Müller, Direktor der Schweizerischen Hochschule für die
Holzwirtschaft aus. Eines der wichtigen Ziele des Programms Holz 21
ist es, bald wieder mehrstöckige Wohnhäuser in Holz zu bauen.
Glauben an die Zukunftschancen des Berggebiets
Der ganze 42 Meter hohe Holzturm des Chuderhüsi ist Anfang Mai von
einheimischen Zimmerleuten zum zweiten Mal aufgebaut worden. Er steht
zwischen den hohen Rot- und Weisstannen von Röthenbach in der Region
Bern - Burgdorf - Thun und bietet Besuchenden eine phantastische
Rundsicht. Auf Initiative der Gemeinde hin hatten Leute aus der
Region Geld für den Wiederaufbau gesammelt; zusätzlich engagierten
sich Firmen und Einzelpersonen mit grosszügigen Beiträgen. 1998 hatte
sich die Gemeinde Röthenbach anlässlich ihrer 850-Jahr-Feier und als
Symbol für den Willen der Zukunftsgestaltung einen Aussichtsturm
geschenkt. Drei Jahre später zerstörte ein Feuer die Holzkonstruktion
vollständig. Knapp ein Jahr danach steht der Turm nun wieder. Als
Wahrzeichen einer ganzen Region - und als Symbol des Glaubens an die
Zukunftschancen der Berggemeinde Röthenbach.

Kontakt:

Philippe Roch, Direktor BUWAL,
Mobile +41/79/277'51'88

Peter Greminger, Bereich Naturgefahren,
eidg. Forstdirektion, BUWAL,
Tel. +41/31/324'78'61

Rudolf Megert, Vize-Gemeindepräsident Röthenbach,
Tel. +41/31/491'14'45

Heinz Balsiger, Kantonsoberförster Kanton Bern,
Tel. +41/31/633'50'30

Heinz Müller, Direktor der Schweizerischen Hochschule für
die Holzwirtschaft, Biel,
Tel. +41/32/344'02'16
Mobile +41/79/473'25'31

Plus de actualités: Bundesamt f. Umwelt, Wald und Landschaft
Plus de actualités: Bundesamt f. Umwelt, Wald und Landschaft
  • 24.05.2002 – 10:50

    Güterzusammenlegungen verbessern auch die Landschaft

    PREISVERLEIHUNG ASPAN-SO / BUWAL 2002 Genf und Bern (ots) - Güterzusammenlegungen in der Landwirtschaft können auch zu einer Verbesserung der Landschaft führen. Die Schweizerische Vereinigung für Landesplanung - Westschweiz (ASPAN-SO) und das Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL) stellten am Freitag in Pruntrut mehrere Beispiele aus der Westschweiz vor, bei denen die Zusammenlegung von Parzellen ...

  • 03.05.2002 – 12:19

    Borkenkäfer vermehren sich so stark wie noch nie

    Bern (ots) In den Lothar-Sturmschadengebieten vermehren sich Borkenkäfer zurzeit in Massen - so stark wie noch nie in den letzten 200 Jahren. Dies geht aus dem neusten «Lothar»-Zwischenbericht des BUWAL zuhanden des Parlaments hervor. Die Zwangsnutzungen von Holz dürften dieses Jahr ihren Höhepunkt erreichen, aber je nach Entwicklung der Borkenkäfervermehrung auch im nächsten Jahr noch sehr hoch ausfallen. Für ...