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Bundesamt f. Umwelt, Wald und Landschaft

BUWAL: Ozon Weitere Anstrengungen in der Luftreinhaltung sind nötig

Bern (ots)

Bern, 15. Juli 2003
Bei heissem Sommerwetter steigen die Ozon-Werte in die Höhe und 
überschreiten die zum Schutz von Mensch und Vegetation festgelegten 
Grenzwerte. Eine konsequente Fortführung der Luftreinhaltepolitik 
ist deshalb nötig, wie ein neuer Bericht der Eidgenössischen 
Kommission für Lufthygiene zeigt. Die Emissionen der Ozon- 
Vorläufersubstanzen wie NOx und VOC müssen gegenüber heute noch 
einmal halbiert werden.
Die Ozonwerte sind in den vergangenen Tagen in weiten Teilen der 
Schweiz wiederum stark angestiegen. Sie überschritten den Grenzwert 
von 120 Mikrogramm pro Kubikmeter zum Teil deutlich. An den 
Stationen des Nationalen Beobachtungsnetzes NABEL wurde der 
Grenzwert in der Zeit von Anfang Jahr bis Mitte Juli 2003 zwischen 9 
(Jungfraujoch) und 800 Mal (Rigi) überschritten, im Tessin (Lugano, 
Magadino) 520 Mal, mit Spitzenbelastungen bis zu 250 Mikrogramm pro 
Kubikmeter. Insgesamt wurden die Grenzwerte bis Mitte Juli an den 
mei-sten Stationen bereits häufiger überschritten als während des 
ganzen Jahres 2002. Dazu haben auch die für die Ozonbildung 
günstigen meteorologischen Verhältnisse beigetragen.
Zwar sind die Emissionen der Vorläufersubstanzen NOx (Stickoxide) 
und VOC (flüchtige Kohlenwasserstoffe), aus denen das Ozon bei hoher 
Sonneneinstrahlung entsteht, zwischen 1985 (Höchststand der 
Emissionen) und 2002 stark zurückgegangen - um 40 bis 50 Prozent. 
Dies vor allem dank technischen Massnahmen beim motorisierten 
Verkehr, in der Industrie und beim Gewerbe sowie dank der 
Lenkungsabgabe auf VOC. Wegen den komplexen Ozonbildungs- und 
Abbauprozessen wurden die Ozonkonzentrationen jedoch nicht 
proportional reduziert. Während die Ozon-Spitzenwerte an 
verschiedenen Messstationen der Schweiz um 10-20% zurückgegangen 
sind, hat sich die Anzahl der Grenzwertüberschreitungen kaum 
verändert.
Dies zeigt der soeben erschienene Bericht der Eidgenössischen 
Kommission für Lufthygiene EKL "Ozon in der Schweiz 2003". Darin 
werden die Trends der Ozonbelastung in der Schweiz in den 
vergangenen Jahren analysiert, die Strategie zur Senkung der 
Belastung zusammengefasst und weitere Massnahmen aufgezeigt, die zu 
einer Reduktion des Ausstosses von Vorläuferschadstoffen führen 
könnten.
Jeder und jede kann mithelfen Quintessenz des Berichts: Die 
Luftreinhaltepolitik der Schweiz muss konsequent weitergeführt 
werden. Die Häufigkeit der Grenzwertüberschreitungen zeigt, dass 
weitere dauerhaft wirksame Massnahmen nötig sind. Dies bedeutet, 
dass in allen Bereichen die besten verfügbaren Technologien zur 
Minderung der Emissionen eingesetzt werden. Dies betrifft sowohl den 
Bereich Verkehr (verschärfte Abgasvorschriften im Gleichschritt mit 
der EU ), als auch Indu-strie und Gewerbe (technische Vorschriften 
für Anlagen wie Zementwerke, Chemische Reinigungen, Tankstellen, 
etc.).
Behördlich verordnete kurzfristige Sofortmassnahmen sind hingegen 
nicht angezeigt: Sie kommen wegen der komplexen Ozonbildungs- und 
Abbauprozessen zu spät und tragen kaum etwas zur Senkung der 
Belastung bei.
Aufgerufen ist auch jeder Bürger, jede Bürgerin: Die Entstehung von 
Ozon - und auch weiterer Schadstoffe wie Feinstaub, NO2 und VOC - 
lässt sich verringern, indem grundsätzlich auf kurze Autofahrten 
verzichtet wird, indem der öffentlichen Verkehr benutzt wird, indem 
lösungsmittelfreie oder -arme Produkte verwendet werden oder indem 
im Hobby- und Gartenbereich elektrische Geräte eingesetzt werden 
anstelle von solchen mit 2-Takt-Benzinmotoren. Damit kann die 
Luftqualität dauerhaft verbessert werden.
BUWAL  BUNDESAMT FÜR UMWELT, 
WALD UND LANDSCHAFT
Pressedienst
Auskünfte
- Urs Nyffeler, Abteilung Luftreinhaltung und NIS, BUWAL, 031 322 69 
63
- Richard Ballaman, Abteilung Luftreinhaltung und NIS BUWAL, 031 322 
64 96
- Peter Straehl, Abteilung Luftreinhaltung und NIS BUWAL, 031 322 99 
84
Bericht
- Ozon in der Schweiz 2003: Stellungnahme der Eidg. Kommission für 
Lufthygiene
http://www.umwelt-
schweiz.ch/imperia/md/content/luft/fachgebiet/d/grundlagen/Ozon_EKL_0
3.pdf (PDF, 360 KB)
Internet
- http://www.umwelt-
schweiz.ch/buwal/de/fachgebiete/fg_luft/themen/sommersmog/
- http://www.umwelt-schweiz.ch/fokus/2003_07/de/index.html
- http://www.ozonok.ch

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