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Bundesamt f. Umwelt, Wald und Landschaft

Jagdstatistik 2003 Stabile Abschusszahlen bei Huftieren – bedrohte Kleinraubtiere

Bern (ots)

Bern, 24. August 2004
In der Schweiz sind die Bestände und die Abschusszahlen der 
grösseren Wildtiere derzeit stabil. Dies zeigt die Eidgenössische 
Jagdstatistik 2003, die das BUWAL heute veröffentlicht hat. 
Problematisch präsentiert sich die Lage jedoch bei einzelnen 
kleineren Arten: Die Zahl der geschossenen Baummarder beispielsweise 
ist in den vergangenen Jahren laufend gesunken und lässt einen 
Rückgang der Art vermuten. Eine systematische Überwachung der 
Marderbestände soll Auskunft geben.
Bei den meisten Huftieren blieben die Anzahl auf der Jagd erlegter 
Tiere sowie ihre Bestände im Vergleich mit den Vorjahren stabil. 
Dies zeigt die Eidgenössische Jagdstatistik 2003: Bei den 
Rothirschen wurde der Bestand auf 24'500 Tiere geschätzt (2002: 
24'100). Letztes Jahr wurden 7'075 Tiere erlegt (2002: 6'757). Bei 
den Gämsen blieben sowohl der Bestand mit rund 90'500 Tieren (2002: 
90'200) wie auch die Anzahl geschossener Gämsen (16’604 gegenüber 
16'533 im Vorjahr) ebenfalls auf gleichem Niveau.
Zurzeit nachhaltige Nutzung bei Hirschen, Gämsen und Rehen Auch beim 
Reh gibt es kaum Änderungen zu verzeichnen. Bei einem geschätzten 
Bestand von gut 130’000 Rehen sind 42’898 Tiere auf der Jagd erlegt 
worden (2002: 42'778; Bestand: ca. 127'000). Die jagdliche Nutzung 
kann daher als nachhaltig bezeichnet werden. Nur bei den Steinböcken 
besteht beim Bestand und beim Abschuss nach einem Maximum im Jahr 
1996 (Bestand: ca. 15'300) eine abnehmende Tendenz. Im Jahr 2003 
wurden von geschätzten 13’200 Tieren 954 geschossen (2002: 1’157; 
Bestand: ca. 13'200).
Bei den Wildschweinen ist keine einheitliche Tendenz sichtbar: 
Während die Anzahl erlegter Wildschweine in den Kantonen mit 
Patentjagd von 1'771 auf 2'190 weiter zugenommen hat, hat sich der 
Abschuss in den Revierkantonen (Jägergruppen pachten ein Revier) 
fast halbiert (2002: 4’168; 2003: 2’304). Auch die Fallwildzahlen – 
also die Anzahl Tiere, die beispielsweise im Strassenverkehr 
überfahren wird – sowie die registrierten Schäden durch Wildschweine 
haben in diesen Kantonen abgenommen. Dies deutet auf eine 
vorübergehende Abnahme der Bestände in den Revierkantonen hin.
Feldhase im Vormarsch Unterschiedlich präsentiert sich die 
Entwicklung bei den kleineren Tierarten: Während beim Schneehasen 
die Abschusszahlen konstant bleiben (1’437 Tiere; Bestand 
unbekannt), sind die Wildkaninchen wegen einer Viruskrankheit fast 
vollständig aus der Schweiz verschwunden. Letzte Vorkommen dieser 
Art wurden in den Kantonen Wallis, Basel-Stadt und Basel-Land 
gesichtet. Da das Wildkaninchen in der Schweiz jedoch nicht 
einheimisch ist, steht es nicht auf der roten Liste. Erfreulicher 
ist die Situation des Feldhasen: Abschuss- und Fallwildzahlen haben 
im Jahr 2003 leicht zugenommen. Bis Ende der 80er-Jahre war ein 
starker Rückgang verzeichnet worden. Nach einer längeren stabilen 
Phase wachsen die Bestände nun – vor allem in den Ackerbaugebieten – 
wieder an. Diese Tendenz wird von Jägern und Überwachungsprogrammen 
bestätigt. Die nächsten Jahre werden zeigen, ob sich der Feldhase 
tatsächlich erholen wird.
Kaum mehr Baummarder geschossen Anders sieht die Lage bei den 
Kleinraubtieren aus: Die Abschusszahlen bei den Baummardern hat seit 
den 60er-Jahren ständig abgenommen. Im vergangenen Jahr wurden 
landesweit gerade noch 110 Tiere erlegt. Dies ist insofern 
bedenklich, als der Baummarder zwar in der ganzen Schweiz verbreitet 
ist, aber nirgendwo häufig. Die Zahlen könnten auf einen Rückgang 
der Art hinweisen, besonders im Mittelland. Angaben über den Bestand 
liegen jedoch nicht vor und von den Abschusszahlen auf den Bestand 
zu schliessen, ist schwierig (siehe Kasten). Momentan nicht 
gefährdet ist der Steinmarder, der sich bei der Bevölkerung durch 
Schäden bei Autos und in Dachisolationen bemerkbar macht. Von ihm 
werden jährlich rund 2000 Exemplare geschossen. Allerdings nehmen 
auch bei dieser Art die Abschusszahlen seit Mitte der 80er-Jahre ab.
BUWAL  BUNDESAMT FÜR UMWELT, WALD UND LANDSCHAFT
Pressedienst
Auskünfte
•	Rolf Anderegg, BUWAL, Eidg. Forstdirektion, Bereich 
Wildtiere, Tel. 031 324 78 33
Internet 
Die Eidgenössische Jagdstatistik ist abrufbar unter:
http://www.umwelt-
schweiz.ch/buwal/de/fachgebiete/fg_wild/index.html
Biomonitoring zur Überwachung der Marderbestände Da Marder 
nachtaktive Tiere sind, ist über ihre Lebensweise kaum etwas 
bekannt. Entsprechend schwierig ist es auch, den Bestand zu 
schätzen. Um jedoch gewährleisten zu können, dass die Jagd 
nachhaltig betrieben wird und die Bestände nicht gefährdet sind, ist 
eine Überwachung der Arten – ein so genanntes Biomonitoring – 
notwendig. Es gilt abzuklären, ob die Abschusszahlen von Stein- und 
Baummardern aufgrund der Jagd abnehmen oder ob 
Lebensraumveränderungen am Rückgang der Population Schuld sind. 
Fachleute gehen von Letzterem aus.
Die Schweizerische Gesellschaft für Wildtierbiologie SGW startete 
deshalb im Jahr 2002 das Projekt "Biomonitoring Kleinraubtiere" mit 
einem Pilotversuch. Das BUWAL unterstützt das Projekt finanziell. 
Während drei Jahren werden in ausgewählten Gebiete Methoden 
getestet, die Licht ins Dunkel des Lebens der jagdbaren Stein- und 
Baummarder und der geschützten Arten – Iltis, Hermelin und 
Mauswiesel – bringen sollen. So werden nach der alten Trappermethode 
systematisch Spuren im Schnee gesucht und an Orten ohne Schnee 
Fotofallen aufgestellt, die mittels Infrarot-Sensoren die Aufnahme 
von vorbeiziehenden Tieren auslösen. Als Alternative kommen auch 
Spurenfallen in Frage: Dabei laufen die Tiere durch Tunnels über 
Stempelkissen und hinterlassen anschliessend Spuren auf einem 
Papier. Nicht zuletzt ist auch die Jagdstatistik Teil des 
Monitorings. Mit diesen Methoden sollen Trends erfasst und 
Gefährdungen frühzeitig erkannt werden.

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