Bundesamt f. Umwelt, Wald und Landschaft
BUWAL/ARE: Perspektiven bis 2030: Der Güterverkehr wächst weiter die Luftschadstoff-Emissionen des gesamten Strassenverkehrs gehen zurück
Bern (ots)
Der Güterverkehr auf Strasse und Schiene wird in den nächsten 30 Jahren weiter zunehmen. Höher wird das Wachstum bei der Schiene ausfallen. Gleichzeitig werden die Luftschadstoff-Emissionen des gesamten Strassenverkehrs weiter zurückgehen, jedoch langsamer als bisher angenommen. Weitere Massnahmen sind aber nötig, bis die Luft sauber ist. Dies geht aus zwei heute publizierten Expertenstudien aus dem Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) hervor.
Perspektiven des schweizerischen Güterverkehrs bis 2030 Die neuen Perspektiven des Bundesamtes für Raumentwicklung (ARE) zum Güterverkehr zeigen Szenarien, wie sich der Verkehr unter bestimmten Annahmen bis 2030 entwickeln könnte. Die Leistungen des Güterverkehrs auf Strasse und Schiene nehmen insgesamt weiter zu (zwischen 32% und 78%). Überproportional stark ansteigen wird dabei der Transitverkehr (um 46% bis 104%). Der Strassengüterverkehr wird je nach Szenario um 22% bis 56% zunehmen. Höher wird das Wachstum mit 47% bis 112% bei der Schiene ausfallen. Der Marktanteil der Bahn am Gesamtgüterverkehr wird sich von heute 39% auf maximal 47% im Jahr 2030 steigern, was einer Trendwende entspricht. Dies ist eine Folge der schweizerischen Verkehrspolitik mit NEAT, Bahn 2000, LSVA und weiteren Massnahmen.
Luftschadstoff-Emissionen: Absenkung weniger schnell als bisher angenommen Gestützt auf die Verkehrsgrundlagen des ARE veröffentlicht das Bundesamt für Umwelt Wald und Landschaft (BUWAL) in regelmässigen Abständen eine Übersicht über die Luftschadstoff-Emissionen des Strassenverkehrs in der Schweiz. Die neuen Emissionsprognosen bestätigen insgesamt die bisherigen Hochrechnungen: Trotz Verkehrszunahme werden die Luftschadstoff-Emissionen des Strassenverkehrs in Zukunft weiter abnehmen. Beim Strassengüterverkehr wird die Absenkung aber weit weniger schnell vor sich gehen als bisher angenommen. Dazu tragen vor allem die höheren Emissionsfaktoren der Stickoxide (NOx) der schweren Motorwagen bei. Ausserdem verzögert der Diesel-Boom bei den Personenwagen die erwartete Senkung der krebserzeugenden Partikel- Emissionen, solange keine Partikelfilter vorgeschrieben sind.
Insgesamt gehen aus dem Bericht des BUWAL deutliche Reduktionen der reglementierten Schadstoffe Kohlen-Monoxid (CO), Kohlen- Wasserstoffe (HC), Stickoxide (NOx) und Partikel hervor (vgl. Faktenblatt 2). So wurden z. B. die NOx-Emissionen von 1980 bis heute um gut 60% gesenkt. Eine weitere Reduktion um ca. 50% wird von 2000 bis 2030 erwartet. Weiterhin auf hohem Niveau stagnieren jedoch die CO2-Emissionen, welche zur unerwünschten Erderwärmung beitragen.
Fazit: Die schrittweise Verschärfung der Abgasvorschriften zeigt zwar eine positive Wirkung für die Luftqualität; trotzdem sind weitere dauerhaft wirksame Massnahmen zur Verbesserung der Luftqualität nötig; die Luftreinhaltepolitik der Schweiz muss konsequent weitergeführt werden. Dazu gehört der Einsatz der besten verfügbaren Technologien. Ebenfalls zur Minderung des Schadstoffausstosses beitragen könnten strengere Abgasvorschriften für NOx und Russpartikel.
Bern, 3.9.2004
UVEK Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie, Kommunikation Presse- und Informationsdienst
Auskünfte: Kurt Infanger, Chef Sektion Grundlagen, ARE, Tel. 031 322 55 60 (Güterverkehrsperspektiven)
Manon Delisle, Chefin Sektion Verkehr, BUWAL, Tel. 031 323 15 05 (Emissionsbericht)
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