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Bundesamt f. Umwelt, Wald und Landschaft

BUWAL - Nationales ökologisches Netzwerk Lebensräume der wildlebenden Pflanzen und Tiere brauchen Vernetzungen

Bern (ots)

Bern, 25. Januar 2005
Damit die Biodiversität erhalten wird, muss die Landschaft vernetzt 
sein: Denn nur ein vernetzter Lebensraum sichert den genetischen 
Austausch, der den einheimischen wildlebenden Pflanzen und Tieren 
langfristig das Überleben ermöglicht. Diese Zusammenhänge sind auch 
gesetzlich geregelt: So haben die Kantone gemäss Natur- und 
Heimatschutzgesetz den Auftrag, im intensiv genutzten Gebiet inner- 
und ausserhalb der Siedlungen für die Lebensraumvernetzung zu 
sorgen. Mit dem REN – einer Vision eines vernetzten Lebensraums der 
Schweiz – hat das BUWAL zusammen mit den Kantonen ein 
Arbeitsinstrument geschaffen, das den Kantonen diese Aufgabe 
erleichtert.
Auf Karten im Massstab 1:500'000 und 1:100'000 wird dargestellt, wie 
die Lebensräume von Flora und Fauna vernetzt sind, beziehungsweise 
vernetzt werden könnten. Aufgezeigt werden etwa die Bewegungsachsen 
von Tieren – vom Rothirsch ebenso wie von Amphibien – oder die 
Kerngebiete von Waldlebensräumen, Fliessgewässern oder 
Trockenstandorten. Dabei wird nicht nur der aktuelle Zustand 
beschrieben, sondern auch das Potenzial der Landschaft 
berücksichtigt. Zudem wird aufgezeigt, wo heute Lebensräume in der 
Schweiz noch nicht oder nicht mehr genügend vernetzt sind.
Das REN bildet eine Grundlage für Lebensraum-Revitalisierungen und 
Artenschutz und kann von den Kantonen und anderen Akteuren in ihren 
Planungen verwendet werden, so in den Bereichen Transport und 
Kommunikation, Land- und Waldwirtschaft, Raumplanung, 
Hochwasserschutz, Wasserwirtschaft, Jagd, Fischerei, 
Landesverteidigung sowie Natur- und Landschaftsschutz. Einzelne 
Kantone beziehen das REN bereits in ihre Planungen ein oder verfügen 
über ähnliche Instrumente (z.B. Kanton Thurgau, siehe Kasten 1).
BUWAL  BUNDESAMT FÜR UMWELT, 
WALD UND LANDSCHAFT
Pressedienst
Auskünfte
•	Raymond Pierre Lebeau, Sektionschef, BUWAL, Tel. 031 322 80 
64
•	Antonio Righetti, Sektion Landschaft und Infrastruktur, 
BUWAL, Tel. 031 322 80 83
Beilagen
•	Kasten 1: Beispiele für die Anwendung des REN
•	Kasten 2: Das REN als Teil des paneuropäischen ökologischen 
Netzwerks
Internet
Der Schlussbericht Nationales ökologisches Netzwerk REN kann im 
Internet heruntergeladen oder als Druckversion bestellt werden 
unter:
•	http://www.buwalshop.ch; Bestellnummer SRU-373-D
•	BUWAL, Dokumentation, 3003 Bern; Fax: 031 324 02 16
Kasten 1: Beispiele für die Anwendung des REN • In der Raumplanung 
hilft das REN, rasch einen Gesamtüberblick zur ökologischen 
Funktionalität der Lebensräume über die Grenzen der Region oder des 
Kantons hinaus zu erhalten. Im Sinne von Artikel 13 des 
Raumplanungsgesetzes dient das REN als Grundlage für den Einbezug 
der Lebensraumvernetzung der wildlebenden Tiere und Pflanzen in die 
kantonalen Richtpläne.
Ein konkretes Beispiel für die Anwendung des REN liefert der Kanton 
Thurgau. Die Teiche in der Nähe des Dorfes Bommen gelten als 
wichtige Reproduktionsorte für verschiedene Amphibien- und 
Libellen-Arten. Sie bilden ein zusammenhängendes Feuchtgebiet und 
sind verbunden mit dem Wald. Der Kanton entwickelte ein Konzept für 
ein lokales Netzwerk mit ökologischen Ausgleichsflächen. Dabei 
stützte er sich auf ein kantonales Biotop-Inventar sowie ein 
kantonales Vernetzungskonzept und glich seine Überlegungen mit den 
REN-Karten ab. Flächen mit extensiv bewirtschafteten Wiesen und 
Streueflächen dienen nun als Pufferzonen am Rand von Teichen und 
Wasserläufen. Buntbrachen und Ackerschonstreifen stärken die 
ökologische Qualität der Landwirtschaftsgebiete. 
Überschwemmungsflächen werden dank einer vielgestaltigen 
Ufervegetation nicht mehr genutzt. Insgesamt wurde so der 
ökologische Wert des Gebietes und der Teiche erhöht.
• Im Wald sollen im Hinblick auf eine möglichst hohe biologische 
Vielfalt die typische Waldflora und -fauna sowie der Wald als 
naturnahes Ökosystem erhalten bleiben. Zur Umsetzung dieses Ziels 
liefert das REN wichtige planerische Hilfen, indem es die Kern- und 
Ausbreitungsgebiete des Waldes sowie die Vernetzungsachsen der 
waldbewohnenden Tierarten festhält.
Kasten 2: Das REN als Teil des paneuropäischen ökologischen 
Netzwerks Auf internationaler Ebene bildet das Nationale ökologische 
Netzwerk REN (Réseau écologique national) den Beitrag der Schweiz an 
das paneuropäische ökologische Netzwerk REP (Réseau écologique 
paneuropéen). Dieses ist das Ergebnis der Strategie zur Erhaltung 
der biologischen und landschaftlichen Vielfalt, die von der 
paneuropäischen Umweltministerkonferenz 1995 gutgeheissen wurde. Das 
REP soll in einer provisorischen Fassung bis 2006 vorliegen, bis 
2008 soll der Schutz der Kerngebiete umgesetzt sein. Es ist mit 
andern internationalen Programmen koordiniert, insbesondere mit dem 
Smaragd-Netzwerk der Berner Konvention (die potenziellen Smaragd- 
Standorte in der Schweiz sind im REN integriert), mit NATURA 2000 
der Europäischen Union und mit dem Netz der Biosphären-Reservate der 
UNESCO.

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