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Bundesamt f. Umwelt, Wald und Landschaft

Emissionsperspektiven zum Kyoto-Protokoll

Bern (ots)

Ausstoss von Treibhausgasen 2.5 Millionen Tonnen zu
hoch im Jahr 2010 Der Ausstoss von Treibhausgasen in der Schweiz 
wird bis 2010 leicht abnehmen, das Reduktionsziel gemäss 
Kyoto-Protokoll wird aber um 2.5 Millionen Tonnen verfehlt. Dies 
zeigen die neusten Emissionsperspektiven des BUWAL. Die erwartete 
Entwicklung basiert auf den bis Ende 2004 umgesetzten Massnahmen. 
Mit der CO2-Abgabe auf Brennstoffen und dem Klimarappen auf 
Treibstoffen, wie sie der der Bundesrat am 23. März beschlossen hat, 
kann die Ziellücke jedoch geschlossen werden.
Im Jahr 1990 entsprach der Treibhausgas-Ausstoss der Schweiz 52.45 
Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO2). Bis 2010 dürfte er – unter 
Berücksichtigung aller bis Ende 2004 umge-setzter Massnahmen im 
Umwelt-, Energie- und Landwirtschaftsbereich – leicht zurückgehen 
auf 50.77 Millionen Tonnen (Abnahme um 3.2 Prozent). Diese 
Emissionsperspektiven werden in den 4. Länderbericht der Schweiz 
zuhanden der UNO-Konvention über Klimaänderun-gen (UNFCCC) 
einfliessen; sie berücksichtigen neben den Emissionen von CO2 auch 
Methan, Lachgas und eine Gruppe synthetischer Gase, die zwecks 
Vergleichbarkeit in CO2-Äquivalente umgerechnet werden (siehe 
Kasten).
Im Kyoto-Protokoll, das am 16. Februar 2005 in Kraft getreten ist, 
verpflichtet sich die Schweiz, ihre Treibhausgasemissionen zu 
reduzieren, und zwar bis zur ersten Verpflichtungsperiode 2008-2012 
um 8 Prozent gegenüber 1990. Das Ziel einer Reduktion auf 48.25 
Millio-nen Tonnen wird gemäss Emissionsperspektiven um 2.5 Millionen 
Tonnen CO2-Äquivalente verfehlt.
Entwicklung der einzelnen Treibhausgase Kohlendioxid (CO2) ist mit 
85 % der Emissionen das wichtigste Treibhausgas. Es entsteht bei der 
Verbrennung fossiler Energieträger (Öl, Gas, Kohle) und bei 
industriellen Prozessen. Für CO2 wird in der Periode 1990 - 2010 ein 
Rückgang der Emissionen um gut 2 % vorausge-sagt. Dieses Ergebnis 
setzt sich zusammen aus einer Abnahme bei den Brennstoffen um 7 % 
und bei den industriellen Prozessen um 8 % sowie einem Anstieg der 
Treibstoffemissionen um 8 %.
Methan, das heute 7 % der Emissionen ausmacht, stammt zur Hauptsache 
aus der Landwirtschaft und aus Abfalldeponien. Die Methanemissionen 
aus der Landwirtschaft nehmen wegen der Abnahme des 
Rindviehbestandes voraussichtlich um 11 % ab, die Emissionen aus den 
Abfalldeponien dürften sich wegen des Deponieverbots um über 60 % 
reduzieren. Für die gesamten Methanemissionen resultiert zwischen 
1990 und 2010 eine Abnahme um 22 %.
Lachgas, das heute für 6 % der Emissionen verantwortlich ist, stammt 
zum überwiegenden Teil aus gedüngten landwirtschaftlichen Böden. 
Dank einer Abnahme der Nutztierzahlen und einem verringerten Einsatz 
von mineralischen Düngern dürften die Emissionen aus den Böden um 18 
% zurückgehen. Da die übrigen Lachgasemissionen (Verkehr, 
medizinische Anwendungen, etc.) leicht zunehmen, resultiert eine 
Abnahme der gesamten Lachgasemissionen um 14 %.
Die synthetischen Treibhausgase, die gut 1 % der Emissionen 
ausmachen, sind heute an Stelle der chlorierten Kohlenwasserstoffe 
(FCKW) im Einsatz, die wegen ihrer Ozon schädigenden Wirkung 
verboten wurden. Synthetische Treibhausgase wurden 1990 noch kaum 
ver-wendet und zeigen eine starke Zunahme (Faktor 3.5 zwischen 1990 
und 2010). Die 2003 revidierte Stoffverordnung erlaubt den Einsatz 
dieser Stoffe nur noch für Anwendungen, wo keine Ersatzstoffe 
verfügbar sind. Damit wird eine noch stärkere Zunahme verhindert.
Massnahmen eingeleitet Die Emissionsperspektiven für das Jahr 2010 
geben den wahrscheinlichsten Entwicklungspfad an, der aus den 
Massnahmen resultiert, die bis Ende 2004 umgesetzt worden sind und 
der für die Massnahmenplanung relevant ist. Mit der Umsetzung des 
Bundesratsbeschlusses vom 23. März 2005 (Einführung einer CO2- 
Abgabe und eines Klimarappens) sowie weiterer geplanter Massnahmen 
(z.B. Förderung von Gas- und Biotreibstoffen) wird es nach 
Einschätzung des BUWAL möglich sein, die Ziellücke gemäss CO2- 
Gesetz zu schliessen. Mit den eingeleiteten zusätzlichen Massnahmen 
kann auch das Kyoto-Ziel erreicht werden (siehe Kasten).
BUWAL  BUNDESAMT FÜR UMWELT, 
WALD UND LANDSCHAFT
Pressedienst
Auskünfte
•	Paul Filliger, Sektion Ökonomie und Klima, BUWAL 031 322 68 
58
Beilage 
•	Tabelle: Treibhausgasemissionen der Schweiz 1990 – 2010
•	Kyoto-Protokoll und CO2-Gesetz
Bericht:  
•	http://www.umwelt-
schweiz.ch/buwal/de/medien/presse/artikel/20050614/01169/index.html
Links 
•	Die Schweizer Klimapolitik: http://www.umwelt-
schweiz.ch/klima
•	Entscheid des Bundesrates vom 23. März 2005
http://www.umwelt-
schweiz.ch/buwal/de/medien/presse/artikel/20050323/01158/index.html
Kyoto-Protokoll und CO2-Gesetz Im Kyoto-Protokoll haben sich die 
Industriestaaten 1997 verpflichtet, ihren Ausstoss von 
Treibhausgasen zu reduzieren, um so der drohenden Klimaerwärmung 
entgegenzutreten. Im Abkommen werden neben CO2 auch Methan, Lachgas 
und die synthetischen Treibhausgase HFC, PFC und SF6 berücksichtigt. 
Um Vergleichbarkeit herzustellen, werden alle Emissionen in 
"CO2-Äquivalenten" ausgedrückt, die dem Umstand Rechnung tragen, 
dass eine Tonne Methan das Klima beispielsweise 21-mal stärker 
anheizt als eine Tonne CO2. Gleich wie die europäische Union hat 
sich auch die Schweiz zu einer Reduktion ihrer Treibhausemissionen 
um 8 Prozent gegenüber 1990 verpflichtet, umzusetzen bis in die 
Verpflichtungsperiode 2008 – 2012.
Um ihre internationalen Verpflichtungen einzuhalten hat die Schweiz 
am 1. Mai 2000 das CO2-Gesetz in Kraft gesetzt. Es bezieht sich 
ausschliesslich auf den Ausstoss von CO2 aus energetischer Nutzung. 
Der Beitrag des CO2 aus Brenn- und Treibstoffen zur Klimaerwär-mung 
beläuft sich auf knapp 80 Prozent (nicht-energetisches CO2, welches 
im Kyoto-Protokoll ebenfalls erfasst wird, bleibt im CO2-Gesetz 
unberücksichtigt). Der Einfluss unterschiedlich kalter Winter wird 
für das CO2-Gesetz mit einem Faktor korrigiert, was im Kyoto- 
Protokoll nicht möglich ist. Aus den aufgeführten Gründen 
unterscheiden sich die Emissions-perspektiven gemäss Kyoto- 
Protokoll von den Zahlen für das CO2-Gesetz. Die Ziellücke gemäss 
CO2-Gesetz ist jedoch ähnlich gross wie diejenige gemäss Kyoto- 
Protokoll und beträgt 2.9 Millionen Tonnen.

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