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Bundesamt f. Umwelt, Wald und Landschaft

BUWAL/WSL: Hochwasser August 2005 Wenig Lothar-Sturmholz im Schwemmholz

Bern (ots)

Bern, 27. Oktober 2005
Bei den Unwettern im vergangenen August hatten viele Ortschaften 
nebst den Wassermassen auch mit grossen Mengen von Schwemmholz zu 
kämpfen. Schnell stellte sich die Frage, ob es sich dabei um in den 
Wäldern liegen gelassenes Sturmholz handelte. Untersuchungen der 
Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft 
WSL zeigen, dass dies nur zu einem kleinen Teil zutrifft.
In mehreren vom Hochwasser besonders betroffenen Regionen 
untersuchte die WSL im Auftrag des Bundesamts für Umwelt, Wald und 
Landschaft BUWAL die Zusammensetzung des Schwemmholzes. Die Forscher 
überprüften insgesamt zwanzig Standorte im Berner Oberland, im 
Entlebuch, im Kanton Obwalden und im Prättigau. Dabei zeigte sich, 
dass es sich zum grössten Teil um natürliches Schwemmholz handelte; 
der Anteil von Bau- und Brennholz lag an fast allen untersuchten 
Orten unter 20 Prozent.
Grosse lokale Unterschiede Beim natürlichen Schwemmholz zeigten sich 
grosse lokale Unterschiede. Es gab Stellen, an denen der 
Frischholzanteil bei nur 15 Prozent lag, andernorts wiederum lag er 
bei über 90 Prozent. Eine erste provisorische Auswertung aller 
untersuchten Gebiete zeigt, dass der Frischholzanteil gesamthaft 
gesehen zwischen 50 und 75 Prozent liegt: Schon heute lässt sich 
also mit Sicherheit sagen, dass mehr Frisch- als Totholz 
angeschwemmt wurde.
Um die Frage nach dem Anteil von Sturmholz besser beurteilen zu 
können, hat die WSL eine Reihe von Untersuchungsgebieten gewählt, in 
denen der Sturm „Lothar“ besonders stark gewütet hat. Weniger als 15 
Prozent der untersuchten Schwemmholzproben aus diesen Gebieten 
wiesen Borkenkäferspuren auf; solche Spuren sind bei liegen 
gelassenem Sturmholz normalerweise häufig anzutreffen. Aufgrund der 
bisher ausgewerteten Daten lässt sich jedenfalls schon heute sagen, 
dass die grossen Schwemmholzmengen nur zu einem kleinen Teil auf 
liegen gelassenes Sturmholz zurückzuführen sind.
Schwemmholzproblematik wird schon lange erforscht Die Problematik 
von Schwemmholz ist nicht erst seit den August- Hochwassern ein 
Thema. Seit 2003 laufen an der WSL zwei vom BUWAL unterstützte 
Forschungsprojekte zum Thema Schwemmholz ("Einfluss ufernaher 
Bestockungen auf das Schwemmholzaufkommen in Wildbächen" und 
"Jahrringanalytische Rekonstruktion von Ufererosion und 
Schwemmholzaufkommen in Wildbächen"). Die detaillierten Resultate 
dieser Projekte werden in eine umfassende Ereignisanalyse der 
August-Hochwasser einfliessen, welche das Bundesamt für Wasser und 
Geologie in Zusammenarbeit mit der WSL und anderen Institutionen 
erstellt. Im Rahmen dieser Analyse sind noch weitere Untersuchungen 
zum Schwemmholz geplant. Wichtig ist eine ganzheitliche Sicht, von 
der Quelle bis zum Schadensort. Erst dann lässt sich auch sagen, 
welchen Einfluss die heutige Waldpflege auf die gesamte 
Schwemmholzmenge hatte. Die Resultate der Ereignisanalyse werden in 
etwa zwei Jahren vorliegen.
BUWAL  BUNDESAMT FÜR UMWELT, 
WALD UND LANDSCHAFT
Pressedienst
WSL  EIDGENÖSSISCHE FORSCHUNGSANSTALT FÜR WALD, SCHNEE UND 
LANDSCHAFT
Medien und Information
Auskünfte
•	Peter Waldner, WSL, 044 739 25 02
•	Reto Baumann, Forstdirektion BUWAL, 031 324 78 38

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