Franka Potente: Leben könnte ich in Hollywood nicht
Beim Casting
für ihre zwei US-Filme ging es zu "wie auf einem Pferdemarkt" /
Oscar-Party war total langweilig
Hamburg (ots)
Sie hat gerade in den USA zwei Filme hintereinander abgedreht, aber eine langjährige Liebesbeziehung zu Hollywood wird daraus vermutlich nicht. In einem Interview für das Kino-Special der Zeitschrift PETRA gesteht Franka Potente ("Lola rennt"), dass sie in Hollywood nicht leben könnte, obwohl sie dort Freunde habe und es auch tolle Menschen in der Filmmetropole gebe. "Aber gerade in Los Angeles grassiert so eine seltsame, gelangweilte, künstliche Lebensart, die ich überhaupt nicht mag. Nach diesem Ausflug habe ich das eigene Land wieder schätzen gelernt." Sie fühle sich sehr wohl in Deutschland, besonders in Berlin. Jetzt brauche sie erst einmal eine Nachbearbeitungszeit, um die ganzen Erlebnisse zu verdauen.
Die 27-Jährige stand in Hollywood mit Johnny Depp im Drogen-Drama "Blow" (Filmstart 26. Juli) und anschliessend mit Matt Damon im Thriller "The Bourne Identity" vor der Kamera. Dabei musste die Schauspielerin einen unglaublichen Casting-Marathon durchlaufen. "Das geht da zu wie auf einem Pferdemarkt! Die prüfen dich auf Herz und Nieren, und du weisst einfach nicht, was die Kriterien sind", berichtet sie. Da kämen 500 Leute zum Vorsprechen, "und die jagen einen da so durch". Man habe überhaupt keine Chance, gut zu sein. Das sei "total deprimierend". "Bei all der Hin- und Herfliegerei habe ich zwischendurch gedacht: Jetzt reicht's langsam. Es gibt ja auch andere Sachen, die ich machen kann."
Sie habe sich auf das Abenteuer Hollywood eingelassen, weil sie einfach eine neue Erfahrung machen wollte. "Ich bin wie ein Schwamm, der alles aufsaugt." Gefragt, ob sie jetzt überhaupt noch begeisterungsfähig sei, ob sie zum Beispiel ihre Mutter anrufe, nachdem sie gerade wieder mit einem der Superstars zusammen Kaffee getrunken habe, antwortete Potente: "Ich glaube, dass man solche Erlebnisse irgendwie als normal einstufen muss. Sonst kriegt man einen Vogel." Da ballerten wahnsinnig viele Eindrücke auf einen ein. Das Beste, was man tun könne, sei, sich auf eine absurde Weise daran zu gewöhnen." Es passierten ständig Sachen, die man intellektuell nicht unbedingt auswerten könne. So sei sie zum Beispiel auf der Vanity-Fair-Party in der Oscar-Nacht gewesen. Da sei jeder "mega-berühmt". "Da stehst du plötzlich mit Liz Hurley und Julia Roberts in der Schlange zum Klo. Aber - was ist das für eine Information?" Das bedeute nichts für sie und ihr Leben. Abgesehen davon sei es eine langweilige Fete gewesen. Sie sei nach zwei Stunden gegangen. "Es ist also nicht garantiert, dass du da den Spass deines Lebens hast."
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