N4: Regierungsrat befürwortet Rontal-Zubringervariante "5 hoch"
Luzern (ots)
Der Regierungsrat hat sich beim Zubringer Rontal für die Variante "5 hoch" entschieden. Diese Variante soll nun zusammen mit dem A 14-Anschluss Buchrain zum generellen Projekt weiterbearbeitet und Ende 2002 im Rahmen des Vernehmlassungs- und Bereinigungsverfahrens öffentlich aufgelegt werden.
Die Zubringervariante "5 hoch" ist total 1540 Meter lang und führt ausgehend vom A 14-Anschluss Buchrain nach ca. 100 Metern auf den geänderten Knoten Reussbrücke. Die bestehende Kantonsstrasse von Buchrain her kommend wird verlegt und schliesst neu als Einmünder beim Knoten Reussbrücke an. Nach einer 200 Meter offenen Streckenführung verschwindet die Strasse in einem neuen 850 Meter langen Tunnel. Auf einer leicht geschwungenen Brücke werden anschliessend die Ron und das Eisenbahntrasse überquert und nach weiteren 170 Metern wird der neue Anschluss an die bestehende Kantonsstrasse erreicht. Die Linienführung auf der Seite Rontal wurde so gewählt, dass benachbarte Wohnsituationen möglichst wenig beeinträchtig werden. Auf der Westseite der Brücke ist eine ca. 2 Meter hohe Lärmschutzwand vorgesehen, welche die Wohngebiete vor Lärmimmissionen schützt.
Ergebnis einer Kosten-/Wirksamkeitsanalyse
Die Zubringervariante "5 hoch" hat sich in der Kosten-/Wirksamkeitsanalyse als Bestvariante herauskristallisiert. Untersucht wurden die Auswirkungen auf die Verkehrsverhältnisse (u.a. Funktionsfähigkeit, Verkehrssicherheit, Qualität der Erschliessung), auf Mensch und Umwelt (u.a. Lärmbelastung, Beeinträchtigung der Gewässer, Bodenbeanspruchung) und auf die regionale Entwicklung. Neben der Variante "5 hoch" waren drei weitere Varianten in die Analyse einbezogen. Die Variante "Null Plus", bei der die bestehende Kantonsstrasse K 65 durch das Dorf Buchrain als Zubringer zum neuen A 14-Anschluss dient, wurde als Referenzvariante verwendet. Die Variante "6.1" unterscheidet sich insofern von Variante "5 hoch", als die bestehende Dorfstrasse ab Knoten Reussbrücke in Richtung Perlen als Teil des neuen Zubringers genutzt wird und der Anteil der offenen Streckenführung grösser ist. Die Variante "5 tief" liegt tiefer als die Variante "5 hoch", weist mit 1070 Metern den grössten Tunnelanteil auf und unterquert Ron und Eisenbahntrasse.
Wesentliche Kostenunterschiede
Die Zubringervarianten "5 hoch" und "5 tief" erwiesen sich in ihrem Nutzen als gleichwertig. Die Variante "5 tief" liegt mit Investitionskosten von 110 Mio. Franken jedoch wesentlich über den Kosten der Variante "5 hoch", die 82 Mio. Franken kosten wird. Die Variante "6.1" (Kosten: 70 Mio. Franken) hat gegenüber den Varianten "5 hoch" und "5 tief" Defizite in den Bereichen öffentlicher Verkehr, Mensch und Umwelt und regionale Entwicklung, welche die um rund 12 Mio. Franken geringeren Investitionskosten nicht aufwiegen. Die Variante "0+" (Kosten: 20 Mio. Franken) hat erwartungsgemäss den tiefsten Nutzen aller Varianten und würde zu einer wesentlichen Verschlechterung der heutigen Situation führen. In diesen Kosten nicht enthalten ist das Anschlussbauwerk an die A 14 mit ca. 10 Mio. Franken.
Trotz intensiver Bemühungen des Bau- und Verkehrsdepartements ist es bisher noch nicht gelungen, die Eidgenössische Finanzverwaltung und das Bundesamt für Strassen von der Notwendigkeit eines neuen Zubringers ins Rontal zu überzeugen. Diese Bundesstellen sind nach wie vor der Auffassung, die bestehende Ortsdurchfahrt Buchrain sei leistungsfähig genug. Da nicht auszuschliessen ist, dass Bau und Betrieb des Zubringers durch den Kanton zu finanzieren sind, ist der Bau des neuen Zubringers im Entwurf des Bauprogramms 2003 - 2006 für die Kantonsstrassen enthalten.
Einbezug der Gemeinden
In die Variantenuntersuchung für den Zubringer Rontal waren neben den zuständigen Amtsstellen auch die betroffenen Gemeinden einbezogen. Die Gemeinderäte von Buchrain, Dierikon, Ebikon und Root wurden von der Projektleitung ausführlich über die Projektvarianten orientiert und dokumentiert. Von den Gemeinderäten Buchrain, Ebikon und Root wird die Variante "5 hoch" unterstützt. Der Gemeinderat Dierikon favorisiert die Variante "5 tief".
Baubeginn im Jahre 2007
Regierungsrat Max Pfister, Vorsteher des Bau- und Verkehrsdepartements, erwartet, dass im Jahre 2007 mit den Bauarbeiten für den Autobahnanschluss begonnen werden kann. Für den Vorsteher des Bau- und Verkehrsdepartements ist der Autobahnanschluss Buchrain mit Zubringer Rontal wichtiger Bestandteil eines gut funktionierenden Verkehrssystem in der Agglomeration Luzern. Mit dem neuen Vollanschluss erhält das wichtige wirtschaftliche Entwicklungsgebiet Rontal die erforderliche Erschliessung. Die regionalen Strassenverbindungen werden zugunsten des strassengebundenen öffentlichen Verkehrs entlastet und das Seetal wird neu ans Autobahnnetz angebunden. "Die nun in die Nähe rückende Realisierung des Autobahnanschlusses Buchrain mit Zubringer Rontal honoriert unsere grosse Überzeugungsarbeit bei den zuständigen Behörden in Bern", erklärte Max Pfister. 1996 hatte der Bundesrat den Autobahnanschluss Buchrain noch abgelehnt.
Kontakt:
Verkehrs- und Baudepartement
Werner Wandeler
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