Abgeschwächtes Verkehrswachstum im Jahr 2001
Luzern (ots)
Die Strassenverkehrsstatistik für das Jahr 2001 im Kanton Luzern zeigt ein gegenüber dem Vorjahr insgesamt praktisch gleich hohes Verkehrsaufkommen. Dabei sind auf einzelnen Strassenachsen Verkehrszunahmen und auf anderen -abnahmen zu verzeichnen. Die Verkäufe von Tarifverbund-Abonnementen im öffentlichen Verkehr konnten um rund 2.5 Prozent gesteigert werden. Demgegenüber musste im öffentlichen Agglomerationsverkehr ein Rückgang von knapp 3 Prozent festgestellt werden. Das praktische Nullwachstum des Strassenverkehrs und der Rückgang im öffentlichen Agglomerationsverkehr dürften im Zusammenhang mit der abgeflachten konjunkturellen Entwicklung stehen.
Region Luzern
Der Zählkordon der automatischen Strassenverkehrszählungen rund um die Agglomeration Luzern umfasst alle wichtigen Strassenachsen. Der Gesamtkordon weist im Jahr 2001 gegenüber dem Vorjahr eine abgeschwächte Zunahme von knapp 0.5 Prozent auf. In den Vorjahren betrug die Zunahme jeweils zwischen 2.5 und 3 Prozent. Eine Analyse der einzelnen Monatsresultate mit dem Vorjahr zeigt keine hervorstechenden Ereignisse. Die Sperrung des Gotthardtunnels vom 24. Oktober bis 21. Dezember 2002 hat sich im Personenwagenverkehr auf der Autobahn A2 nur ganz geringfügig ausgewirkt.
Autobahnen
Das höchste Verkehrsaufkommen aller Strassen im Kanton Luzern weist mit durchschnittlich 83'682 Fahrzeugen pro Tag der Reussporttunnel auf. Der höchste Tageswert wurde am Freitag, 27. Juli 2001 mit 108'971 Fahrzeugen erreicht, der höchste Stundenwert wurde am Freitag, 12. Oktober 2001 zwischen 17.00 und 18.00 Uhr mit 9'038 Fahrzeugen ermittelt. Die Sanierung der Geissmattbrücke in der Stadt Luzern hat im Reussporttunnel zu einer Verkehrsreduktion von knapp 1.5 Prozent geführt. Die übrigen Zählstellen des Autobahnnetzes weisen durchschnittliche tägliche Belastungen von 45'000 bis 62'000 Fahrzeuge und nur geringfügige Änderungen gegenüber dem Jahr 2000 auf. Im Bereich der Agglomeration Luzern ist die Autobahn A 2 stark ausgelastet. Während der durchschnittlichen Abendspitzenstunde beträgt die Kapazitätsreserve lediglich noch 10-20 Prozent, an Spitzentagen, z.B. an Freitagabenden während der Hauptreisezeiten, ist die Kapazitätsgrenze erreicht.
Kantonsstrassen
Das Verkehrsaufkommen auf dem Kantonsstrassennetz bewegte sich im Jahr 2001 auf ähnlich hohem Niveau wie im Vorjahr. Auf einzelnen Strassen wurden wegen Verkehrsumlagerungen infolge von Baustellen Verkehrszunahmen bis zu 20 Prozent, aber auch Verkehrsabnahmen bis 5 Prozent registriert. Die höchsten Verkehrsaufkommen auf Kantonsstrassen weisen die Seebrücke in Luzern und der Seetalplatz in Emmen auf. Der Verkehr auf der Seebrücke in der Stadt Luzern hat gegenüber dem Vorjahr um 0,5% auf 43'657 Fahrzeuge pro Tag zugenommen. Den Seetalplatz haben täglich 49'482 Fahrzeuge oder 1.4 Prozent mehr als im Vorjahr befahren. Das Verkehrsaufkommen auf den Hauptachsen der Stadt Luzern und am Seetalplatz stösst damit immer öfters an die Kapazitätsgrenze. Die höchsten Belastungen der zweispurigen Zufahrtsachsen zur Stadt Luzern betragen bis gegen 24'000 Fahrzeuge im Tagesdurchschnitt.
In Gettnau wurde im Jahr 2000 eine Verkehrsabnahme festgestellt, im Jahr 2001 dagegen mit durchschnittlich 7'882 Fahrzeugen pro Tag wieder eine Zunahme. Im Durchschnitt der beiden letzten Jahre ergibt sich damit eine Zunahme von 1 Prozent pro Jahr. Die Messstellen im Entlebuch verzeichneten eine leichte Verkehrsabnahme. In Wolhusen Markt setzte sich die bereits im Jahr 2000 festgestellte Abnahme weiter fort. Mit 9'210 Fahrzeugen pro Tag beträgt der Rückgang im Querschnitt Wolhusen Markt gegenüber dem Spitzenjahr 1999 insgesamt 3.5 Prozent. In Schüpfheim Längacher mit 5'234 Fahrzeugen pro Tag beträgt der Rückgang gegenüber dem Vorjahr sogar 5 Prozent. Der Verkehr von und nach dem Seetal nahm im Querschnitt Waldibrücke um 1.6 Prozent auf 11'835 Fahrzeuge pro Tag zu.
Öffentlicher Verkehr
Im öffentlichen Verkehr zeigt die Anzahl der verkauften Abonnemente des Tarifverbunds Luzern, Obwalden und Nidwalden nach einer Phase der Stagnation eine erfreuliche Zunahme in den letzten beiden Jahren um 3.7 Prozent bzw. 2.5 Prozent. Insgesamt wurden letztes Jahr umgerechnet 464'000 Monatsabonnemente verkauft. Pro Tag benützen damit rund 39'000 Fahrgäste regelmässig die öffentlichen Verkehrsmittel in der Zentralschweiz. In der Agglomeration Luzern hat demgegenüber die Nachfrage bei den Verkehrsbetrieben Luzern und den übrigen Buslinien des Agglomerationsverkehrs um knapp 3 Prozent abgenommen, insgesamt wurden im Jahr 2001 rund 37 Mio. Fahrgäste befördert. Der Rückgang ist insbesondere bei den kurzen Fahrten festzustellen.
Schwerverkehr
In den letzten Jahren hat das starke Wachstum des Strassengüterverkehrs die Bevölkerung sensibilisiert. Anfangs 2001 wurden die leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe und neue Gewichtslimiten eingeführt. Das Bau- und Verkehrsdepartement hat dieser Entwicklung Rechnung getragen und das Messnetz der automatischen Verkehrszählungen ab 2001 an den kritischen Achsen mit speziellen Zählstellen zur Längenklassifizierung der Fahrzeuge ergänzt.
Während in den letzten Jahren auf der Autobahn A 2 ein starkes Wachstum des Schwerverkehrs um 6-7 Prozent pro Jahr zu verzeichnen war, weist der Schwerverkehr im 2001 erstmals einen Rückgang auf. Im Querschnitt Emmen betrug er für Fahrzeuge mit einer Länge von über 6 Metern 5 Prozent; es wurden 6'536 Fahrzeuge pro Tag gezählt. Auch auf der Autobahn A 14 war ein Rückgang von 3.5 Prozent auf 3'522 Fahrzeuge zu verzeichnen.
Während der Schliessung des Gotthardstrassentunnels vom 24. Oktober bis 21. Dezember 2001 hat die Zahl der Lastenzüge und Sattelschlepper auf der A 2 im Querschnitt Emmen gegenüber dem Vorjahr um ca. 58% und auf der A 14 um ca. 7% abgenommen. Dies lässt die Folgerung zu, dass rund 60 Prozent des Schwerverkehrs auf der A 2 in der Agglomeration Luzern alpenquerender Verkehr darstellt.
Von grossem Interesse ist im Zusammenhang mit der Einführung der LSVA und der höheren Gewichtslimiten die Frage nach allfälligen Verkehrsumlagerungen von der Autobahn auf die Kantonsstrassen. Aufgrund der Längenzählungen im 2001 konnten keine solchen Verkehrsumlagerungen im Schwerverkehr festgestellt werden.
Kontakt:
Ernst Schmid
Gesamtverkehrskoordinator
Verkehrs- und Tiefbauamt des Kantons Luzern
Tel. +41/41/318'19'74
mailto:ernst.schmid@lu.ch
Detailliertere Unterlagen zu den Auswertungen der
Strassenverkehrszählung 2001 können bei der bezeichneten
Auskunftsperson bestellt werden.