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Steinwildkolonie Pilatus - langfristige Erhaltung als gemeinsames Ziel der Kantone Obwalden, Nidwalden und Luzern

Luzern (ots)

1961, vor gut 40 Jahren, wurden am Pilatus die
ersten Steinböcke ausgesetzt. Die Tiere stammten alle aus dem Kanton
Graubünden. Die neubegründete Kolonie entwickelte sich erfreulich auf
rund 130  Tiere. Um den Bestand der Tragfähigkeit des Lebensraumes
anzupassen, wurden seit 1980 Tiere eingefangen und umgesiedelt.
Ebenfalls wurde ein jagdlicher Eingriff zur Regulation notwendig.
Ohne klar ersichtliche Ursachen, musste 1997 erstmals ein deutlicher
Bestandesrückgang beobachtet werden. Dies veranlasste die
Jagdverwaltungen der drei "Pilatus-Kantone" die Steinwildpopulation
und ihren Lebensraum durch externe Fachleute wildbiologisch zu
untersuchen.
Die Heimat der Steinböcke am Pilatus ist Graubünden
Die Wiederbesiedlung unserer Bergwelt mit dem Alpensteinbock ist
eine Erfolgsgeschichte. Aus wenigen Dutzend Tieren die im Gran
Paradiso die Ausrottung - sie begann schon im 16.Jh. - überlebt
haben, entwickelte sich in knapp hundert Jahren ein Bestand , der mit
rund 40'000 Tieren wieder den ganzen Alpenbogen bevölkert. Immer wenn
eine neu gegründete Kolonie die Tragfähigkeit ihres Lebensraumes
erreichte, wurden Tiere eingefangen, umgesiedelt und neue Kolonien
gegründet. Auch die Kolonie am Pilatus geht auf eine solche
Neugründung zurück.1961 bis 1969 wurden gesamthaft 19 Stück Steinwild
ausgesetzt. Sie stammten alle aus der Kolonie "Piz Albris" im Kanton
Graubünden.
Der Pilatus , Lebensraum für Steinwild
Zwanzig Jahre später erreichte die "Kolonie Pilatus" um die 100
Tiere. Damit der Steinwildbestand seinen Lebensraum nicht übernutzte,
wurden 1976 bis 1986  22 Stück Steinwild  eingefangen und am "Brisen"
wieder freigelassen (die Kolonie am "Brisen" entwickelte sich gut und
ist mittlerweile auf gut 200 Tiere angewachsen). Die Umsiedlung
genügte nicht um den Bestand zu stabilisieren. In Zusammenarbeit mit
allen beteiligten Kantonen und im Einvernehmen mit der Bundesbehörde,
der Steinbock ist eine eidgenössisch geschützte Wildart, wurden
einzelne Tiere durch die Jagd genutzt. Diese Jagd stützt sich auf die
Bundesverordnung über die Regulation der Steinwildbestände
Bestandesrückgang -  was sind die Ursachen?
1997 musste ein deutlicher Rückgang des Bestandes festgestellt
werden. Dieser Bestandesrückgang lag  ausserhalb der  Schwankungen
die bei  Wildtierpopulationen üblich sind. Direkte Ursachen waren
nicht zu erkennen. Dieser Sachverhalt veranlasste die
Jagdverwaltungen der Kantone Obwalden, Nidwalden und Luzern die
Steinwildkolonie durch einen Wildbiologen untersuchen zu lassen. Weil
zwischen einer Wildtierpopulation und ihrem Lebensraum eine enge
Wechselbeziehung besteht, wurde zusätzlich ein Experte für
alpwirtschaftliche Nutzung mit der Eignungskartierung der Sommer- und
Wintereinstände beauftragt.
Die ersten Ergebnisse liegen vor - Die ersten Massnahmen sind
eingeleitet.
Die Untersuchungen zeigten, dass der Pilatus als ein für Steinwild
geeigneter Lebensraum eingestuft werden kann. Die Tragfähigkeit der
Ressourcen an Nahrung, Sommer- und Wintereinstand und Setzgebieten
reicht für rund 100 Tiere ( der aktuelle Bestand liegt zwischen 50
und 60 Tieren). In Zukunft, wenn sich der Bestand wieder erholt hat,
ist er durch  die Jagdplanung  auf der tragbaren Grösse zu
stabilisieren. Dabei ist die natürliche Bestandsstruktur hinsichtlich
Geschlechterverhältnis und Altersklassen zu erhalten. Bis der Bestand
die Zahl von rund 100 Stück wieder erreicht hat, wird auf jede Jagd
verzichtet. Allfällig notwendige Hegeabschüsse von kranken und
verletzten Tieren werden durch die Wildhüter vorgenommen.
Die Beurteilung der Weideflächen und die Gewichte der Tiere
zeigen, dass örtlich eine Nahrungskonkurrenz zwischen den Schafen und
dem Steinwild besteht. Mit den betroffenen Grundeigentümern  und den
Landwirtschaftsämtern wurde die Problematik besprochen. Die
Bereitschaft bei der zukünftigen Alpnutzung auch die Interessen des
Steinwildes zu berücksichtigen, wurde zugesichert.
Die Steinböcke des Pilatus sind eine Attraktion für die Touristen.
Gewisse Trendsportarten können auf der anderen Seite zu unliebsamen
Störungen des Steinwildes führen. Dieser Problemkreis wurde mit
Tourismus-Verantwortlichen diskutiert. Gezielte Massnahmen wie z.B.
Ruhezonen, können  Konflikte zwischen Erholungsnutzung und Wildtieren
entschärfen. Auch Tourismuskreise sicherten ihre Unterstützung zu und
zeigen grosses Interesse an der langfristigen Erhaltung an der
Steinwildkolonie am Pilatus.
Ob zur Förderung des Populationsanstieges zusätzlich Steinwild aus
anderen Kolonien ausgesetzt werden muss, bleibt noch offen. Der
Rückgang kann nach  Meinung des Experten nicht mit der Inzucht
erklärt werden, weil die Koloniegründung mit einer vergleichsweise
grossen Anzahl Tiere erfolgte.
Der Bestand des Steinwildes am Pilatus wird durch die Wildhüter
intensiv überwacht und es gibt erfreulicherweise bereits Anzeichen,
dass sich die Population langsam erholt.

Kontakt:

Jagdverwaltung Obwalden
Peter Lienert
Jagdverwalter, Sarnen
Tel. +41/41/666'63'22

Jagdverwaltung Nidwalden
Kurt Antener
Jagdverwalter, Stans,
Tel. +41/41/618'44'88

Jagdverwaltung Luzern
Josef Muggli
Jagdverwalter, Luzern
Tel. +41/41/228'61'95

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