Aufruf zum Eidgenössischen Dank-, Buss- und Bettag 2003
Luzern (ots)
Bunt - statt schwarzweiss
Wir alle kennen das: Wenn etwas nicht erwartungsgemäss läuft, neigen viele dazu, Schuldige zu benennen. Das ist einfacher, als den Ursachen von Problemen auf den Grund zu gehen und Lösungen zu finden. Dabei läuft man Gefahr, die Welt in gut und böse, Freund und Feind, schwarz und weiss, einzuteilen. Beispiele dafür gibt es viele:
- An der Kriminalität sind die Asylsuchenden schuld.
- Verantwortlich für das Drogenproblem junger Menschen ist die lasche Erziehung.
- Zum Terrorismus tragen die Länder der Achse des Bösen" bei.
- Arbeitslos sind nur jene, die zu faul sind, sich eine Stelle zu suchen.
Die Reihe liesse sich beliebig fortsetzen.
Das Problematische an solcher Schwarzweissmalerei ist nicht nur, dass sie ungerecht und falsch ist, sondern auch, dass sie bestimmte Bevölkerungsgruppen ausgrenzt. Doch gerade diese Menschen brauchen wir zur Lösung der Probleme.
- Um soziale Sicherheit zu erreichen, müssen alle am Wirtschaftsprozess Beteiligten einbezogen werden.
- Das Streben nach Erfolg darf die sozial Schwächeren nicht zu Aussenseitern machen.
- Integration kann nur gemeinsam mit den Fremden erfolgen.
- Für den Religionsfrieden ist die Beteiligung andersgläubiger oder religionsferner Menschen ein Muss.
Die Regierung und die Landeskirchen des Kantons Luzern rufen die Menschen im Kanton Luzern zum Eidgenössischen Buss- und Bettag auf,
- gemeinsame Lösungswege zu suchen, statt einseitig Schuld zuzuweisen,
- alle von einem Problem Betroffenen einzubeziehen, statt Einzelne auszugrenzen,
- sich an der bunten Vielfalt unserer Gesellschaft zu freuen und sie zu nutzen, statt einfach schwarzweiss zu malen.
Regierungsrat des Kantons Luzern
Christkatholische Kirchgemeinde Luzern
Evangelisch-Reformierte Kirche des Kantons Luzern
Römisch-katholische Landeskirche des Kantons Luzern
Kontakt:
Staatskanzlei Luzern