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SchulabgängerInnen-Umfrage 2004: Umfrage zur Schul- und Berufswahl

Luzern (ots)

Im Mai 2004 wurden 4688 Luzerner Schülerinnen und
Schüler aus Volksschulen und schulischen Zwischenlösungen über ihre
Laufbahnwege befragt. Die Befragung dient der Berufs- und
Studienberatung zur Standortbestimmung der Jugendlichen am Ende der
obligatorischen Schulzeit. Gut die Hälfte der Jugendlichen beginnt
eine Berufslehre. 533 Jugendliche haben noch keinen Entscheid
bezüglich ihrer weiteren Ausbildung. Bezogen auf die Gesamtheit der
Schulabgängerinnen und Schulabgänger ist dies 11.4%. Diese
Jugendliche werden an das Kompetenzzentrum SOS weitergeleitet. Dort
werden sie individuell für geeignete Brückenangebote ausgewählt. Die
Laufbahnwege und die Berufswahl unterscheiden sich je nach
Schulstufe, Geschlecht und Herkunftsregion. Die Lehrstellensituation
im Kanton Luzern ist angespannt, aber nicht dramatisch.
Das Ziel der jährlichen Befragung ist in erster Linie eine
Standortbestimmung der Jugendlichen am Ende der obligatorischen
Schulzeit und die Unterstützung der Jugendlichen ohne berufliche oder
schulische Lösung. Die Befragung erfasste im Monat Mai 4688
Schülerinnen und Schüler, die ihre Schulzeit an der Sekundarstufe I
beenden. Ebenfalls erfasst wurden SchulabgängerInnen aus dem 10.
Schuljahr, frühzeitig Austretende des 8. Schuljahres und aus den
Gymnasien Austretende. Die Daten wurden von den Lehrpersonen direkt
in den Klassenzimmern erhoben, die Rücklaufquote beträgt daher 100%.
Mehr Jugendliche ohne Lösung
Zum Zeitpunkt der Befragung hat über die Hälfte der Jugendlichen
(51%) eine Lehrstelle zugesichert. Ein Fünftel (20%) besucht eine
weiterführende Schule wie z. B. die Fach- oder Diplommittelschule
oder tritt über ins Kurzzeitgymnasium. 16.8% wählen im Hinblick auf
eine spätere Lehre oder schulische Ausbildung ein Zwischenjahr
(beispielsweise ein 10. Schuljahr, einen Welschlandaufenthalt oder
ein Hauswirtschaftsjahr). Diese Zahl ist trotz der angespannten
Situation auf dem Lehrstellenmarkt gegenüber dem letzten Jahr leicht
gesunken (16.8% gegenüber 18.7% im Jahre 2003). 533 Jugendliche
(11.4%) haben noch keinen Entscheid bezüglich ihrer weiteren
Ausbildung. Diese Zahl ist höher als letztes Jahr (483; 10.3% im
Jahre 2003). Die Zahl der Jugendlichen ohne Lösung unterscheidet sich
nach der Schulstufe. Von den Jugendlichen in der Sekundarschule haben
4.6% noch keine Lösung. In der Realschule sind dies 22%, in den
Werkklassen 54%. Unterschiede zeigen sich auch regional. In den
Ämtern Luzern und Hochdorf mit den grösseren Gemeinden Luzern,
Kriens, Littau, Ebikon, Horw und Emmen beträgt der Anteil der
Jugendlichen ohne Lösung 11.6 bzw. 16%. In den Ämtern Sursee,
Entlebuch und Willisau schwankt dieser Anteil zwischen 9% (Sursee),
10% (Willisau) und 6.5% (Entlebuch).
Die Hälfte wählt eine Berufslehre
Die Hälfte der Jugendlichen (51%) wählt eine Berufslehre oder
Anlehre (48% im Jahr 2003). Direkt in die Arbeitswelt treten 0.7% der
Jugendlichen ein. Beim Vergleich der Laufbahnwege nach Geschlecht
bleibt das unterschiedliche Verhalten bei der Wahl einer
Berufsausbildung bzw. einer Zwischenlösung: der Anteil der
Berufsausbildung ist wesentlich höher bei den jungen Männern (63.2%
Männer, 38.3% Frauen). Junge Frauen besuchen häufiger eine
weiterführende Schule oder wählen eine Zwischenlösung.
Die meistgewählten Berufe
Beim direkten Einstieg in eine Berufslehre wählten die Luzerner
Schulabgängerinnen und Schulabgänger 157 verschiedene Berufe, von der
Augenoptikerin bis zur Zahntechniker. Nach wie vor ist die
kaufmännische Lehre die am häufigsten getroffene Wahl bei beiden
Geschlechtern. Bei den männlichen Jugendlichen steht Elektromonteur
gleichwertig mit der kaufmännischen Lehre. Bei den weiblichen
Jugendlichen steht an zweiter Stelle die Verkäuferin. Die neue
Berufsausbildung Fachangestellte Gesundheit steht bei den jungen
Frauen wie bereits im letzten Jahr an fünfter Stelle. Weiterhin stark
eingeschränkt ist das Wahlverhalten der jungen Frauen im Verhältnis
zu den jungen Männern. Weibliche Jugendliche aller Stufen wählen 81
verschiedene Berufe, junge Männer hingegen 124. Realschülerinnen
wählen nur 41 Berufe, Realschüler 71 Berufe.
Angespannter Lehrstellenmarkt
Gemäss aktuellem Lehrstellennachweis waren am 11. Juni im Kanton
Luzern noch 421 Lehrstellen, inkl. Anlehrstellen, offen. Die
Lehrstellensituation im Kt. Luzern ist gekennzeichnet durch eine
paradoxe Situation. Einerseits gibt es freie Ausbildungsplätze in
jenen Branchen, die die Jugendlichen weniger interessieren.
Andererseits bieten die Dienstleistungs- und High-Tech-Branchen mit
den begehrten KV-, Informatik- und Mediamatikausbildungen weniger
Ausbildungsplätze an. Besonders Mühe bei der Lehrstellensuche haben
Jugendliche mit Schwächen im schulischen Bereich oder im
Sozialverhalten.
Unterstützung für Jugendliche ohne Lösung
Diejenigen Jugendlichen, die noch keine Entscheidung getroffen
oder keine Lösung gefunden haben, erhalten intensive Unterstützung
durch die BerufsberaterInnen. Erfahrungsgemäss finden bis zum Sommer
einige Jugendliche noch eine Anschlusslösung, so dass etwa 250
Jugendliche im Kompetenzzentrum SOS - SchulabgängerInnen ohne Stelle
- in den verschiedenen Brückenangeboten platziert werden.
Hinweis an die Medien: Die detaillierten Ergebnisse der Befragung
sowie die "Hitliste der Berufe" sind im Internet unter
http://www.bsbluzern.ch/schulabgaengerumfrage.htm abrufbar.

Kontakt:

Berufs- und Studienberatung
Dr. Isabelle Zuppiger Ritter
Leiterin
Winkelriedstr. 35
6002 Luzern
Tel. +41/41/228'52'37
(erreichbar heute Mittwoch, 16. Juni
von 10 bis 12 Uhr und von 13 Uhr 30 bis 15 Uhr)
E-Mail: isabelle.zuppiger@lu.ch
Internet: http://www.bsbluzern.ch

Amt für Berufsbildung
Josef Widmer
Vorsteher
Obergrundstrasse 51
6002 Luzern
Tel. +41/41/228'52'25
E-Mail: josef.widmer@lu.ch
Internet: http://www.beruf.ch

Kompetenzzentrum SOS
SchulabgängerInnen ohne Stelle
Simon Zysset
Leiter Hubelmatt-West
Zihlmattweg 4
6005 Luzern
Tel. +41/41/317'00'60
E-Mail: leitung@sos-lu.ch

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