Badegewässer im Kanton Luzern wurden untersucht
Luzern (ots)
Im Auftrag der Dienststelle Umwelt und Energie hat das Kantonale Laboratorium Wasserproben von 14 Badestellen an Luzerner Seen und Flüssen untersucht. Die Resultate sind gut bis sehr gut. Einzig an zwei Stellen unterhalb von Kläranlagen- wird eine leicht belastete Badewasserqualität festgestellt. Die Analysenwerte der Badegewässer im Kanton Luzern sind im Internet unter www.umwelt-luzern.ch abrufbar.
Auch in diesem Jahr wird, im Auftrag der Dienststelle Umwelt und Energie (uwe) und betroffener Gemeinden, an insgesamt 14 Stellen im Kanton Luzern in regelmässigen Abständen das Badewasser überprüft. Die ersten Probenahmen erfolgten Ende Mai an den wichtigsten öffentlichen und nicht öffentlichen Badestellen am Vierwaldstättersee, Sempachersee, Baldeggersee und Rotsee sowie an ausgewählten Plätzen an der Kleinen Emme, Reuss, Wigger und Suhre.
Gutes Zeugnis für die Badewasserqualität
Die Badewasserhygiene wird anhand der Verunreinigung durch Darmbakterien (Escherichia coli) und Salmonellen beurteilt. Insgesamt kann der Badewasserqualität im Kanton Luzern ein gutes Zeugnis ausgestellt werden. Generell gilt jedoch, dass die Wasserqualität in den Seen besser ist als in Bächen oder Flüssen.
In zwei Gewässern wurde eine erhöhte Menge an Bakterien gemessen (Qualitätsklasse C). Es sind die Wigger bei Reiden/Unterfeld und die Suhre in Triengen, wo auch Salmonellen nachgewiesen wurden. An diesen Stellen kann eine gesundheitliche Beeinträchtigung durch das Baden nicht ausgeschlossen werden (siehe Tabelle). Nach dem Baden sollte daher gründlich geduscht werden und vom Tauchen wird generell abgeraten.
Keiner der vom Kantonalen Laboratorium analysierten Wasserproben wies eine schlechte Badewasserqualität (Qualitätsklasse D) auf. Es muss daher an keiner Badestelle vom Baden abgeraten werden.
Messstellen unterhalb von Kläranlagen
Die beiden kritischen Messstellen befinden sich unterhalb von Kläranlagen-Ausläufen. Das gereinigte Abwasser von Kläranlagen entspricht nicht der Qualität von Trinkwasser. Eine Kläranlage ist auf den Abbau von gelösten organischen Stoffen und Nährstoffen ausgerichtet ist. Bakterien und Mikroverunreinigungen können durch die Kläranlage nicht vollständig entfernt werden.
Im Vorsommer 2004 wurde in der ARA Talschaft Entlebuch erstmals in der Schweiz eine Ultraviolett-Entkeimungsanlage in Betrieb genommen. Damit können Fäkal- und krankheitserregende Keime aus der Kläranlage zu einem sehr grossen Teil eliminiert werden. Die Badewasserqualität in der Kleinen Emme unterhalb der Kläranlagen hat sich seither verbessert.
Bei starkem Regen belasten jedoch auch Regenüberläufe der Kanalisation und die Abschwemmung von Gülle aus landwirtschaftlich genutzten Flächen die Gewässer mit Fäkalbakterien und krankheitserregenden Keimen. Generell wird empfohlen, nach starken Regenfällen auf das Baden in Flüssen mindestens für zwei Tage zu verzichten. Entsprechend den Empfehlungen des Bundes sollten die Gemeinden bei schlechter Badewasserqualität mit Warntafeln auf eine mögliche Gefährdung der Gesundheit aufmerksam machen. Das Wasser an kritischen Badeplätzen im Kanton Luzern wird im Laufe des Sommers noch mehrmals analysiert werden.
Beurteilungsklassen für die Badegewässer
Qualitäts Beurteilungs E. coli Salmonellen Gesundheitliche -klasse -klasse pro 100 ml pro 1000 ml Beeinträchtigung
A sehr gut weniger nicht nach- nicht zu als 100 weisbar erwarten
B gut 100 bis nicht nach- nicht zu 1000 weisbar erwarten
C leicht bis 1000 nachweisbar nicht auszu- belastet über 1000 nicht nach- schliessen weisbar
D schlecht mehr als nachweisbar möglich 1000
Achtung: Badewasserqualität ist nicht gleich Wasserqualität! Bei der Beurteilung der Badewasserqualität wird das Wasser hauptsächlich auf Krankheitserreger (Bakterien und Keime) untersucht. Bei der Beurteilung der allgemeinen Wasserqualität müssen natürlich auch weitere Parameter berücksichtigt werden wie die Nährstoffbelastung (z.B. Phosphor und Stickstoff). So weist z.B. der Baldeggersee eine gute Badewasserqualität auf, ist aber nach wie vor mit Nährstoffen (Phosphor) belastet.
Zuständigkeiten und Ablauf der Messungen
Seit dem Jahr 2003 werden alle wichtigen Badestellen an Seen und Flüssen überwacht. Die chemisch-physikalischen Messungen werden von der Dienststelle Umwelt und Energie ausgeführt. Die Analysen der Wasserproben sowie die Überwachung von Schwimmbecken und Hallenbädern erfolgen durch das Kantonale Laboratorium.
Die aktuelle Badewasserqualität kann auf der Website der Dienststelle "Umwelt und Energie" unter der Adresse www.umwelt.lu.ch/gewaesser/badewasser abgerufen werden.
Auch die anderen Kantone rund um den Vierwaldstättersee untersuchen die Qualität ihres Badewassers in ihren Seen und Flüssen. Anfangs Juli 2005 wird über die Badewasserqualität in den Kantonen Uri, Schwyz, Obwalden, Nidwalden und Luzern mittels einer gemeinsamen Pressemitteilung orientiert.
Badewasserqualität Kanton Luzern Mai 2005
Vierwaldstättersee Ufschötti, Luzern A Vorder-Lützelau, Weggis A Seebad Horw A
Sempachersee Seebad Sempach A Strandbad Sursee A
Baldeggersee Seebad Baldegg, Hochdorf A
Rotsee Badeanstalt Rotsee, Ebikon A
Reuss Unterwasserkanal Rathausen, Ebikon A Buhne Far, Buchrain A Reussbrücke Gasthof Tell, Gisikon B
Kleine Emme Angen, Entlebuch/Doppleschwand B Burgweid, Entlebuch/Doppleschwand B Chellen, Entlebuch/Doppleschwand B
Suhre Mülihof, Triengen C
Wigger Unterfeld Müli, Reiden/Langnau C
Kontakt:
Felix Renner
Umwelt und Energie (uwe) Abteilungsleiter
Tel. +41/(0)41/228'65'66
E-Mail: felix.renner@lu.ch
Internet: http://www.umwelt.lu.ch