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SchulabgängerInnen 2005: Ergebnisse der Umfrage zur Schul- und Berufswahl

Luzern (ots)

Im Mai wurden 4769 Luzerner Schülerinnen und
Schüler aus den Volksschulen über ihre Laufbahnwege befragt. Die
Befragung dient der Standortbestimmung der Jugendlichen nach
Abschluss der obligatorischen Schulzeit. Gut die Hälfte der
Jugendlichen beginnt eine Berufslehre. 558 Jugendliche haben zum
Zeitpunkt der Befragung noch keinen Entscheid bezüglich ihrer
weiteren Ausbildung gefällt oder noch keine Lösung gefunden. Bezogen
auf die Gesamtheit der Schulabgängerinnen und Schulabgänger sind dies
11.7%, 0.3% mehr als im Vorjahr. Beim Kompetenzzentrum SOS haben sich
mehr Jugendliche als im Vorjahr angemeldet. Auf den erhöhten Bedarf
wird mit der Einrichtung von zwei zusätzlichen Klassen für das
Berufsvorbereitungsjahr reagiert. Die Lehrstellensituation im Kanton
Luzern ist angespannt, aber nicht dramatisch. Im Vergleich mit dem
Vorjahr sind bis Ende Juni beim Amt für Berufsbildung mehr Lehr- und
Anlehrverträge eingegangen. In diversen Berufen sind noch Lehrstellen
offen.
Das Ziel der jährlichen Befragung ist in erster Linie eine
Standortbestimmung der Jugendlichen am Ende der obligatorischen
Schulzeit und die Unterstützung der Jugendlichen ohne berufliche oder
schulische Lösung. Die Befragung erfasste im Monat Mai 4769
Schülerinnen und Schüler, die ihre Schulzeit an der Sekundarstufe I
beenden. Die Daten wurden von den Lehrpersonen direkt in den
Klassenzimmern erhoben, die Rücklaufquote beträgt daher 100%.
Die Mehrheit wählt eine Berufslehre
Die Mehrheit der Jugendlichen (51%) wählt eine Berufslehre oder
Anlehre. Ein Fünftel (20%) besucht eine weiterführende Schule wie z.
B. die Wirtschaftsmittelschule oder die Diplommittelschule. Direkt in
die Arbeitswelt treten 0.7% der Jugendlichen ein. Beim Vergleich der
Laufbahnwege nach Geschlecht bleibt das unterschiedliche Verhalten
bei der Wahl einer Berufsausbildung bzw. einer Zwischenlösung: der
Anteil der Berufsausbildung ist wesentlich höher bei den jungen
Männern (61% Männer, 42% Frauen). Junge Frauen wählen beinahe dreimal
so oft eine Zwischenlösung.
Leicht steigende Zahl von Jugendlichen ohne Lösung
Zum Zeitpunkt der Befragung im Mai hat gut die Hälfte der
Jugendlichen eine Lehrstelle zugesichert. 20% schalten im Hinblick
auf eine spätere Lehre oder schulische Ausbildung ein Zwischenjahr
ein (beispielsweise ein 10. Schuljahr, einen Welschlandaufenthalt
oder ein Hauswirtschaftsjahr). Diese Zahl ist im Vergleich zum
letzten Jahr gleich geblieben. 558 Jugendliche (11.7%) haben noch
keine Entscheidung getroffen oder keine Lösung gefunden. Im letzten
Jahr waren dies 11.4% oder 533 Jugendliche.
Die Zahl der Jugendlichen ohne Lösung unterscheidet sich nach der
Schulstufe. Von den Jugendlichen auf der Sekundarstufe A und B haben
3.2% noch keine Lösung. Auf der Sekundarstufe C sind dies 23.8% der
Jugendlichen und auf der Sekundarstufe D 62.8% der Jugendlichen.
Unterschiede zeigen sich auch regional. In den Ämtern Luzern und
Hochdorf mit den grösseren Gemeinden Luzern, Kriens, Littau, Ebikon,
Horw und Emmen beträgt der Anteil der Jugendlichen ohne Lösung
zwischen 25 und 12%. In den Ämtern Sursee, Entlebuch und Willisau
schwankt dieser Anteil zwischen 7.5% (Sursee), 6% (Willisau) und 5%
(Schüpfheim).
Mehr Plätze in Brückenangeboten
Gut 500 Jugendliche interessierten sich dieses Jahr für einen
Platz in einem SOS-Brückenangebot. Das sind rund 50 mehr als 2004.
Darunter befinden sich auch Jugendliche die bereits vor einem Jahr
die obligatorische Schule beendet haben und eine Zwischenlösung (z.B.
10. Schuljahr) absolviert haben. Auf den Mehrbedarf wird mit zwei
zusätzlichen Klassen im Berufsvorbereitungsjahr reagiert. Insgesamt
werden 32 Jugendliche ins Brückenjahr Jobsurfing, 90 Jugendliche ins
Berufsvorbereitungsjahr und 20 Jugendliche in den Integrationskurs
für ausländische Jugendliche (IKA) der Stadt Luzern aufgenommen.
Zusätzlich wird ein Brückenjahr Hauswirtschaft mit einer Klasse (16
Teilnehmerinnen) geführt. Die restlichen Jugendlichen wurden auf die
neue Beratungsstelle Jugend und Beruf im RAV Emmen verwiesen. Von
dieser Beratungsstelle aus können im Verlauf des Jahres 135
Jugendliche das Motivationssemester "Integration in die Berufswelt"
besuchen.
Noch freie Lehrstellen vorhanden
Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es noch freie Lehrstellen in einer
breiten Berufspalette, vorwiegend in gewerblichen Berufen, teilweise
aber selbst in Hightech- und Dienstleistungsberufen. Diese Plätze
können noch bis Mitte August besetzt werden. Die Befürchtung, wegen
der schrittweisen Einführung der neuen beruflichen Grundbildung mit
Attest würden weniger Anlehrplätze für Jugendliche mit schulischen
Schwierigkeiten zur Verfügung stehen, hat sich als unbegründet
erwiesen. Die beim Amt für Berufsbildung bisher eingegangenen
Anlehrverträge zeigen, dass die Lehrbetriebe fast gleichviele
Anlehrstellen anbieten wie vorher. Ganz allgemein zeigt sich ein
erfreuliches Bild: Bis Ende Juni sind 140 Lehr- und Anlehrverträge
mehr eingetroffen als zum gleichen Zeitpunkt im letzten Jahr. Dies
zeigt, wie gross die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe im Kanton
Luzern nach wie vor ist. Viele Betriebe entscheiden sich zudem noch
in letzter Minute, eine Lehrstelle anzubieten.
Die Ergebnisse der Befragung von 4769 Jugendlichen sind im
Internet unter http://www.bsbluzern.ch/schulabgaengerumfrage.htm
abrufbar.

Kontakt:

Berufs- und Studienberatung
Isabelle Zuppiger Ritter
Leiterin
Winkelriedstr. 35
6002 Luzern
Tel.: +41/41/228'52'37
E-Mail: isabelle.zuppiger@lu.ch
Internet: http://www.bsbluzern.ch

Kompetenzzentrum SOS SchulabgängerInnen ohne Stelle
Simon Zysset, Leiter
Hubelmatt-West, Zihlmattweg 4
6005 Luzern
Tel.: +41/41/317'00'60
Internet: leitung@sos-lu.ch

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