Acht Berufungen an die Universität Luzern
Luzern (ots)
Die Universität Luzern beruft sieben Professorinnen und Professoren an die Rechtswissenschaftliche Fakultät sowie einen Professor an die Geisteswissenschaftliche Fakultät.
Die Universität Luzern befindet sich in einem dynamischen Aufbauprozess und erweitert ihren Lehrkörper. Die acht Berufungen sind nicht nur eine Folge des steten Wachstums der Studierendenzahl (von 434 Studierenden im Wintersemester 2001/2002 auf gegen 2000 im Wintersemester 2006/2007); im Vordergrund steht vor allem auch, der Universität Luzern ein unverwechselbares Profil zu geben. Die Rechtswissenschaftliche Fakultät stärkt mit den neuen Berufungen ihr Profil besonders in sechs Bereichen: Recht des ländlichen Raumes, Gesellschaftsrecht, Zivilprozessrecht, Sozialversicherungsrecht, Grundlagen der Rechtswissenschaft und angloamerikanisches Recht. Sie macht damit deutlich, dass sie nicht nur auf nationaler Ebene eine bedeutende Rolle unter den Rechtsfakultäten spielen will, sondern vermehrt auch internationale Ausstrahlung anstrebt.
Die Universität Luzern legt zudem grossen Wert darauf, auch Nachwuchsforscherinnen und -forschern den Einstieg in eine wissenschaftliche Karriere zu ermöglichen. Folgende Professorinnen und Professoren werden im kommenden Wintersemester 06/07 bzw. im Sommersemester 2007 ihre Lehrtätigkeit an der Universität Luzern aufnehmen:
Rechtswissenschaft
Paolo Becchi, Professor für Rechts- und Staatsphilosophie, 25 Prozent-Pensum, geb. 1955, studierte in Genua Philosophie und Geschichte und promovierte 1979 mit einer Arbeit über den jungen Marx als Hegelianer. 1999 wurde er zum Extraordinarius für Rechtsphilosophie an der Universität Genua ernannt und lehrt dort zurzeit juristische Methodenlehre. Er ist Mitglied des Istituto Italiano di Bioetica, der Hans-Jonas-Gesellschaft, Direktionsmitglied des Instituts für angewandte Ethik (Grünstadt) und des Interdisziplinären Zentrums Medizin-Ethik-Recht der Universität Halle-Wittenberg, wissenschaftlicher Beirat der Rechtsphilosophischen Hefte und Mitarbeiter und Redaktor der Zeitschrift "ragion pratica".
Forschungsschwerpunkte: Hegel; Aufklärungszeit; Kodifikationsgeschichte des 18./19. Jahrhunderts; praktische Philosophie und angewandte Ethik; Bioethik und Medizinrecht.
Stephen V. Berti, nebenamtlicher Ordinarius für Zivilprozessrecht, 25 Prozent-Pensum, geb. 1956. Nebst der praktischen Tätigkeit als Rechtsanwalt seit 1989 hat er zahlreiche Beiträge zum Verfahrensrecht einschliesslich Zwangsvollstreckungsrecht und Recht der Schiedsgerichtsbarkeit sowie zum internationalen Privatrecht und Obligationenrecht publiziert. Zudem ist er Vize-Präsident des Schweizerischen Juristenvereins.
Forschungsschwerpunkte: Zivilprozessrecht einschliesslich Zwangsvollstreckungsrecht und Recht der Schiedsgerichtsbarkeit; Internationales Privatrecht; Obligationenrecht; Rechtstheorie und Methodenlehre
Silvia Bucher, Assistenzprofessorin für Sozialversicherungsrecht, geb. 1967. Dissertation (1999) zum Thema "Soziale Sicherheit, beitragsunabhängige Sonderleistungen und soziale Vergünstigungen. Eine europarechtliche Untersuchung mit Blick auf schweizerische Ergänzungsleistungen und Arbeitslosenhilfen". Sie arbeitet an einer Habilitationsschrift zur Öffentlichkeit des Gerichtsverfahrens nach der Europäischen Menschenrechtskonvention unter besonderer Berücksichtigung des Sozialversicherungsprozesses.
Forschungsschwerpunkte: Sozialversicherungsrecht; Auswirkungen des Freizügigkeitsabkommens mit der EU und des EFTA-Übereinkommens auf das schweizerische Sozialversicherungsrecht; Ausgewählte Fragen des Verfahrens auf dem Gebiet des Sozialversicherungsrechts.
Daniela Demko, Assistenzprofessorin für Strafrecht und Strafprozessrecht, geb. 1971. In ihrer Arbeit zur Erlangung des LL.M.Eur. beschäftigte sie sich mit dem Thema "Völkerrechtliche und Gemeinschaftsrechtliche Instrumente zur Rechtsvereinheitlichung und Rechtsangleichung im Vergleich". Ihre Dissertation befasst sich mit dem Thema "Zur Relativität der Rechtsbegriffe in strafrechtlichen Tatbeständen". Sie verfasst zurzeit ihre Habilitationsschrift zum Konfrontationsrecht des Angeklagten Europäischer Menschenrechtskonvention.
Forschungsschwerpunkte: Strafrecht, Allgemeiner und Besonderer Teil; Straf-/Strafprozessrecht und Menschenrechtsschutz, insbesondere Europäische Menschenrechtskonvention; Europäisches und internationales Strafrecht; Strafrechtsvergleichung; Strafrecht und Rechtspsychologie; (Straf-)Recht und Sprache; Grundlagen des Rechts: Rechtsmethodik, Rechtstheorie.
Alexander H.E. Morawa, Professor für Rechtsvergleichung und angloamerikanisches Recht, born in 1967, Professor of Comparative and Anglo-American Law. He was educated at the University of Salzburg and the George Washington University School of Law. He has held academic appointments at universities and research centers in Europe and the US and has been of counsel both to international organizations (including the OSCE, UNHCR and UNDP) and to individuals litigating human rights cases before international tribunals.
Forschungsschwerpunkte: Comparative constitutional law; Individual rights and liberties from a comparative perspective; US law; Public international law/law of international organizations; International human rights protection and its mechanisms; Equality and non-discrimination; Ethnic relations law
Karin Müller, Assistenzprofessorin für Gesellschaftsrecht, geb. 1968. Sie hat ihre Dissertation (2003) zum Thema "Die Übertragung der Mitgliedschaft bei der einfachen Gesellschaft. Ein Diskussionsbeitrag zum Recht der Gesamthandschaft" geschrieben. Zurzeit verfasst sie eine Habilitationsschrift im Bereich Kapitalgesellschaften.
Forschungsschwerpunkte: Personengesellschaftsrecht; Kapitalgesellschaftsrecht; KMU-Recht.
Roland Norer, ab März 2007 a.o. Prof. für Oeffentliches Recht und Recht des ländlichen Raumes, geb. 1968. In seiner Dissertation an der Universität Wien befasste er sich mit rechtsphilosophischen Konzeptionen zum Anerkennungsdiskurs. Seit 1994 ist er in der Rechtssektion des österreichischen Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft tätig und dort schwerpunktmässig mit EU- und Verfassungsrecht sowie ländlicher Entwicklung befasst. Seine Habilitation widmete er einer Metabetrachtung des Agrarrechts, die Entwicklungslinien und Perspektiven des Rechts im ländlichen Raum beleuchtete (2005).
Forschungsschwerpunkte: Agrarrecht unter Einschluss u.a. von Wirtschafts- und Umweltrecht; Boden- und Raumplanungsrecht, Natur- und Heimatschutzrecht, Forst- und Wasserrecht, Lebensmittel- und Gentechnikrecht, Naturgefahrenmanagement.
Geisteswissenschaften
Jon Mathieu, Titularprofessor für Geschichte, geb. 1952, studierte Geschichte, Ethnologie und Psychologie an der Universität Bern; Promotion 1984, Habilitation 1991. Forschungsprojekte, Lehraufträge und Gastprofessuren an Universitäten in der Schweiz und in Österreich, Spanien, Grossbritannien, USA und Kolumbien. Aktivitäten und Positionen in der Wissenschaftsorganisation. Gründungsdirektor des "Istituto di Storia delle Alpi" an der Università della Svizzera italiana 2000-2005. Titularprofessor mit ständigem Lehrauftrag an der Universität Luzern seit 2006.
Forschungsschwerpunkte: Europäische Geschichte des 16. bis 19. Jahrhunderts; Vergleichende Geschichte der Berge; Geschichte der Familie und Verwandtschaft; Agrargeschichte
Kontakt:
Prof. Dr. Jörg Schmid
Dekan Rechtswissenschaftliche Fakultät, Universität Luzern
Tel.: +41/41/228'61'19
E-Mail: joerg.schmid@unilu.ch
Prof. Dr. Gaetano Romano
Dekan Geisteswissenschaftliche Fakultät, Universität Luzern
Tel.: +41/41/228'73'86
E-Mail:gaetano.romano@unilu.ch
Judith Lauber
Informationsbeauftragte Universität Luzern
Tel.: +41/79/755'27'75
E-Mail: judith.lauber@unilu.ch