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Sozialmedizinische Institutionen: Das stationäre Angebot wächst weiter

Luzern (ots)

Die Zahl der Betten in den sozialmedizinischen
Institutionen des Kantons Luzern hat im Jahr 2005 um 3,1 Prozent
zugenommen. Die Zahl der Bewohnerinnen und Bewohner stieg auf rund
5'800 (plus 1,9%). Fast 4'700 davon leben in Alters- und
Pflegeheimen. Am stärksten zugenommen hat das stationäre Angebot der
Institutionen für Behinderte.
Im Kanton Luzern standen im Jahr 2005 insgesamt 6'019 Betten in 90
stationären sozialmedizinischen Institutionen zur Verfügung. 4'859
Betten entfielen auf 61 Alters- und Pflegeheime, 841 auf 18
Institutionen für Behinderte, 80 auf fünf Institutionen für
Suchtkranke (Alkohol- und Drogenabhängige), weitere 239 auf sechs
andere sozialmedizinische Institutionen (Institutionen für
psycho-soziale Fälle sowie Kur- und Erholungsheime).
Kontinuierlich ausgebaut wurde in den vergangenen Jahren das
Angebot für die stationäre Betreuung und Pflege von Behinderten.
Allein im Jahr 2005 belief sich hier der Zuwachs an Betten auf gut 7
Prozent. Weitere Wohngruppen für Behinderte sind im Bau oder in
Planung - zum Teil als Ersatz für bestehende. Auch in den Alters- und
Pflegeheimen nimmt die Bettenzahl seit 2002 wieder zu (2004/2005:
2,1%).
Immer mehr Höchstbetagte in Luzerner Alters- und Pflegeheimen
Der Ausbau des Bettenangebots spiegelt den Zuwachs bei den
Bewohnerzahlen. In den sozialmedizinischen Institutionen des Kantons
Luzern waren Ende 2005 insgesamt 5'755 Personen untergebracht - 1,9
Prozent mehr als im Vorjahr. Allein die Alters- und Pflegeheime
beherbergten 4'678 Personen; hier wuchs besonders die Zahl der
Höchstbetagten überdurchschnittlich, und zwar um 1,3 Prozent
gegenüber dem Vorjahr. Mit 1'183 Personen war im Jahr 2005 damit rund
ein Viertel der Bewohnerinnen und Bewohner 90 Jahre alt oder älter.
Bei der Zahl der über 95-Jährigen betrug der Zuwachs sogar rund 10
Prozent.
Diese Entwicklung widerspiegelt einerseits die steigende
Lebenserwartung und andererseits die Tendenz, dass der Heimeintritt
immer später im Leben erfolgt. Seit 1999 sinkt denn auch der Anteil
der 80- bis 84-jährigen Luzernerinnen und Luzerner, die in einem
Alters- und Pflegeheim wohnen: Im Jahr 2005 waren es 12,7 Prozent.
Rückläufig ist auch der Anteil der jüngeren Betagten (bis 79 Jahre).
Erst bei den 95-Jährigen und Älteren wohnt eine Mehrheit im Heim.
Damit nimmt der Anteil der Heimbewohnerinnen und -bewohner, die einen
mittleren oder hohen Pflegeaufwand von drei oder mehr Stunden pro Tag
benötigen, kontinuierlich zu. Im Jahr 2005 lag er bei rund zwei
Fünfteln. Mehr als jede vierte Person in Alters- und Pflegeheimen
beanspruchte indes keine oder nur geringe Pflege.
Erneut mehr Bewohnerinnen und Bewohner in Institutonen für
Behinderte
In den Luzerner Institutionen für Behinderte wohnten Ende 2005
insgesamt 798 Männer und Frauen (6,3% mehr als im Vorjahr). 14
Prozent der Heimbewohnerinnen und -bewohner kamen aus anderen - meist
angrenzenden - Kantonen, unter anderem im Zuge der interkantonalen
Vereinbarung für soziale Einrichtungen. Bei rund zwei Dritteln der
betreuten Personen ist eine geistige Behinderung der Hauptgrund für
den Heimaufenthalt. Der zweithäufigste Grund ist eine psychische
Behinderung.
Auch in den Institutionen für Behinderte werden die Bewohnerinnen
und Bewohner im Durchschnitt älter. 198 Heimbewohnerinnen und
-bewohner waren im Jahr 2005 über 50 Jahre alt, 20 Personen waren
älter als 65. Im Vergleich zu 1999 stieg der Anteil der älteren
Menschen in Behindertenheimen somit um insgesamt 60 Prozent.
Beschäftigtenzahl in den sozialmedizinischen Institutionen steigt
Ende 2005 zählten die sozialmedizinischen Institutionen im Kanton
Luzern 6'986 Beschäftigte beziehungsweise 4'493 Vollzeitstellen. Bei
mehr als der Hälfte der Beschäftigten handelte es sich um
medizinisches oder Pflegepersonal, knapp ein Drittel war im Bereich
Infrastruktur (Verwaltung, Hauswirtschaft, Küche) tätig. In
Institutionen für Behinderte und Suchtkranke arbeitet vorwiegend
ausgebildetes Fachpersonal. Einfache pflegerische Tätigkeiten werden
in den Alters- und Pflegeheimen auch von Angestellten ohne
abgeschlossene Ausbildung übernommen; der betreffende Anteil ist mit
44 Prozent überdurchschnittlich hoch.
Seit 1999 nahm die Zahl der Vollzeitstellen insgesamt um rund 21
Prozent zu. Diese Zunahme basiert einerseits auf dem Ausbau des
Angebots, hängt andererseits aber auch mit dem gestiegenen
Pflegeaufwand in Alters- und Pflegeheimen zusammen. 1999 kam auf
eine/n Heimbewohner/in durchschnittlich eine 60-Prozent-Stelle, 2005
war es eine 80-Prozent-Stelle.
Die detaillierten Ergebnisse zur Statistik der sozialmedizinischen
Institutionen 2005 der Zentralschweizer Kantone sind elektronisch auf
CD-ROM verfügbar. Sie kann zum Preis von 60 Franken (30 Franken für
sozialmedizinische Institutionen) bezogen werden bei: Amt für
Statistik des Kantons Luzern, Burgerstrasse 22, Postfach 4168, 6002
Luzern, www.lustat.ch.

Kontakt:

Lic. phil. Angela Kaufmann
wissenschaftliche Mitarbeiterin Amt für Statistik
Tel. +41/41/228'59'43

Anhänge
http://www.lu.ch/download/sk/mm_photo/4162_LUSTATnews_Anhang.pdf

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