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Dies academicus der Universität Luzern am 9. November 2006

Luzern (ots)

Die Universität Luzern feiert am Donnerstag, 9.
November 2006, im Kultur- und Kongresszentrum Luzern ihren Dies
academicus. Im Mittelpunkt stehen die Verleihung akademischer
Ehrungen durch die Theologische, die Geisteswissenschaftliche und die
Rechtswissenschaftliche Fakultät sowie die Festansprache von Prof.
Dr. Rudolf Stichweh, dem neuen Rektor der Universität Luzern. Unter
dem Titel "Die zwei Kulturen? Gegenwärtige Beziehungen von Natur- und
Humanwissenschaften" wird er Muster antagonistischen Konflikts und
interdisziplinärer Kooperation unter den beiden grossen
Wissenschaftsklassen der Gegenwart erörtern.
Zum ersten Mal vergibt dieses Jahr die Jubiläumsstiftung der
Credit Suisse den "Credit Suisse Award for Best Teaching". Dieser
Preis, der mit Fr. 10 000.- dotiert ist, wird in enger Zusammenarbeit
mit den Universitäten, den technischen Hochschulen und den
Fachhochschulen an Lehrkräfte vergeben, die in besonderer Weise die
Ausbildung der Studierenden fördern und unterstützen. Ziel des
Preises ist, die Qualität von Lehre und Ausbildung zu fördern und den
Wissens- und Forschungsplatz Schweiz zu stärken. Der Preis wurde 2006
lanciert, aus Anlass des 150-jährigen Bestehens der Credit Suisse.
Die Nomination erfolgte durch die Studierenden, sie werden den Preis
übergeben. Nach der Preisübergabe haben die Studierenden das Wort:
Simone Ulrich richtet sich im Namen der Studentinnen und Studenten an
die Gäste aus Wissenschaft, Kultur, Wirtschaft und Politik. Das
Schlusswort hält der Bildungsdirektor Dr. Anton Schwingruber. Unter
der Leitung von Rolf Stucki begleitet der Chor der Universität den
Festakt musikalisch.
Die Theologische Fakultät verleiht den Ehrendoktortitel an lic.
phil. Jürg Krummenacher und würdigt ihn als Pionier im Kampf gegen
soziale und ethische Ungerechtigkeit und Ungleichheit. Unter der
Leitung Krummenachers ist es der Caritas Schweiz gelungen, sich als
führendes Schweizer Hilfswerk nachhaltig im In- und Ausland zu
positionieren. "Krummenacher hat in überzeugender Weise ein
diakonisches Zeugnis gegeben und sich an den Grundsätzen der
theologischen Sozialethik wie auch der kirchlichen Soziallehre
orientiert, insbesondere im Hinblick auf die Achtung der Würde jeder
menschlichen Person und der vorrangigen Option für die Armen," heisst
es in der Urkunde.
Jürg Krummenacher wurde am 21. Juli 1953 in Sachseln, OW geboren.
Er studierte an der Universität Zürich Sozialpädagogik, Psychologie,
Philosophie und Publizistik. Von 1985-1991 war Krummenacher als
Dozent an der Höheren Fachschule für Sozialarbeit (heute
Fachhochschule für Soziale Arbeit) tätig, welche er von 1987-1991 als
Rektor leitete. Seit 1991 leitet er als Direktor die Caritas Luzern.
Unter Krummenachers kompetenter Leitung vollzog die Caritas
Schweiz eine bedeutende Strategie-entwicklung.
Die Geisteswissenschaftliche Fakultät verleiht den
Ehrendoktortitel an lic.oec. Roger de Weck. Diese Ehrung würdigt
"insbesondere den intellektuellen Rang seines publizistischen Werks,
mit dem es Roger de Weck immer wieder gelingt, im besten Sinne eines
demokratischen Öffentlichkeitsverständnisses Brücken zu legen
zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Politik, Kultur und
journalistischer Profession". Mit seiner Integrationsfähigkeit
gelingt es de Weck, unterschiedliche Wissens- und
Gesellschafts¬bereiche mit bedachtem journalistischem Können zusammen
zu bringen.
Roger de Weck wurde 1953 in Fribourg geboren. Er studierte an der
Hochschule St. Gallen Ökonomie und schlug nach dem Abschluss des
Studiums eine journalistische Laufbahn ein. Bedeutende Presseorgane
in Deutschland waren Stationen von de Wecks journalistischer
Karriere: Von 1980-1982 war er als Wirtschaftsredaktor bei der
Wochenzeitung "Die Welt" tätig. 1983 wechselte er zur "ZEIT", für die
er von 1984-1988 als Frankreich-Korrespondent in Paris tätig war.
1992 kehrte er in die Schweiz zurück und übernahm die Funktion des
Chefredaktors beim "Tages-Anzeiger" in Zürich. 1997 wurde er zum
Chefredaktor der "ZEIT" berufen und übte diese Funktion bis 2000 aus.
Seither ist er als Publizist für internationale und nationale Medien
sowie als Moderator der Diskussionssendung "Sternstunden" des SF 1
tätig. Zudem lehrt de Weck seit 2002 am Collège d'Europe in Brügge
(Belgien) und präsidiert den Stiftungsrat des Institut Universitaire
des Hautes Études Internationales in Genf.
Die Rechtswissenschaftliche Fakultät verleiht den Ehrendoktortitel
an Prof. Dr. iur. Gunther Teubner. Teubner erhält die Würdigung
insbesondere für seine grossen Verdienste, die er sich in der
theoretischen Rechtssoziologie sowie den verwandten juristischen
Grundlagenfächern erworben hat. Er hat als "kreativer Denker und
brillanter Stilist", so die Begründung der Fakultät, "in seinen
weltweit rezipierten Publikationen ein feines Gespür für
Veränderungen des Rechts im gesellschaftlichen Kontext bewiesen und
es verstanden, Wissensbestände aus dem gesamten Bereich der
juristischen Grundlagenfächer produktiv zu verbinden, um so neue
analytische Konzepte zu entwickeln".
Teubner wurde am 30. April 1944 geboren. In Göttingen und Tübingen
studierte er von 1963-1967 Rechtswissenschaft und promovierte 1970 in
Tübingen. 1977 habilitierte er sich in Tübingen. Seit 1998 lehrt und
forscht er an der Universität Frankfurt. Teubner war Gastprofessor in
Berkeley, Stanford, Ann Arbor, Leyden, Toronto. Zu seinen
Forschungsschwerpunkten gehören die theoretische Rechtssoziologie,
die Privatrechtstheorie, das Vertragsrecht sowie die
Rechtsvergleichung. Als Autor, Co-Autor und Herausgeber publizierte
Teubner seine Schriften weltweit, u.a. Regime-Kollisionen: Zur
Fragmentierung des Weltrechts, 2005. Das Werk Recht als
autopoietisches System, 1989, wurde in acht Sprachen übersetzt.
Dies academicus:
  • Festgottesdienst: 8.30 Uhr mit P. Dr. Roland-B. Trauffer OP, Generalvikar, in der Jesuitenkirche St. Franz Xaver. Der Gottesdienst wird von Studierenden mitgestaltet.
  • Festakt: 10.00 Uhr im KKL Luzern
Pressevertreter sind herzlich eingeladen.
Die Reden des Dies academicus stehen am 9. November 2006 ab 10 Uhr
auf unserer Website www.unilu.ch zur Verfügung.

Kontakt:

Judith Lauber-Hemmig
Auskünfte:
Informationsbeauftragte Universität Luzern
Tel.: +41/79/755'27'75
E-Mail: judith.lauber@unilu.ch

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