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Bauwirtschaft übetrifft die 2-Milliarden-Marke erneut

Luzern (ots)

Im Jahr 2005 sind im Kanton Luzern Bauausgaben von
2,04 Milliarden Franken getätigt worden. Obwohl die Ausgaben im
Vergleich zum Vorjahr leicht rückläufig waren (-141 Mio Franken) und
private Investoren etwas zurückhaltend agierten, kann von einer
Abkühlung der Luzerner Baukonjunktur keine Rede sein.
Im Kanton Luzern wurde die 2-Milliarden-Marke für Bauausgaben zum
zweiten Mal in Folge seit 1996 übertroffen. Das geht aus der vom
Bundesamt für Statistik jährlich durchgeführten Bauerhebung hervor.
Nur in fünf Kantonen waren die Bauausgaben im Jahr 2005 höher als in
Luzern; mit grossem Abstand an der Spitze liegt Zürich. Setzt man die
Ausgaben ins Verhältnis zur Bevölkerung, resultieren für Luzern 5741
Franken pro Kopf, was deutlich unter dem Schweizer Mittel von 6620
Franken liegt. Zum einen weisen Bergkantone wie Uri oder Graubünden
hohe, grossenteils vom Bund finanzierte Tiefbauausgaben aus (z.B. für
die Neat); zum anderen erleben Kantone wie Zug oder Genf einen wahren
Hochbauboom.
Im Kanton Luzern flossen 84 Prozent aller Bauausgaben in den
Hochbau und davon wiederum 70 Prozent in Neubauten. Mit Abstand am
meisten gebaut wurde in der Planungsregion Luzern (930,7 Mio
Franken). Die Ausgaben waren dort jedoch rückläufig (-14,7%), während
sie in der Planungsregion Sempachersee-Surental-Michelsamt stiegen
(um1,3% auf 356,2 Mio Franken). Sinkende Bauausgaben verzeichneten im
Jahr 2005 erneut das untere Wiggertal und die Rigigemeinden: Zusammen
verbauten sie gut 100 Millionen Franken, 18 Prozent weniger als 2004.
Weniger private Investitionen
1,5 der insgesamt rund 1,9 Milliarden Franken für Bauinvestitionen
(Bauausgaben für Neu- und Umbauten, aber ohne Unterhaltsarbeiten)
wurden von Privaten getätigt. Die öffentlichen Investitionen
bestritten zu 44 Prozent der Kanton, zu 36 Prozent die Gemeinden und
zu 20 Prozent der Bund. Während die öffentlichen Investitionen leicht
zulegten, sanken die privaten (-12,9%). Markant fiel der
Investitionsrückgang vor allem im Gewerbe- und Dienstleistungsbereich
aus, wo man mit 297,3 Mio Franken das zweitkleinste reale
Investitionsvolumen seit zehn Jahren registrierte.
Mehr mittelgrosse Wohnungen
Im Jahr 2005 wurden im Kanton Luzern 2108 neue Wohnungen erstellt,
144 wurden abgebrochen und 66 umgebaut. Daraus resultiert ein
Reinzugang von 2030 Wohnungen, fünf mehr als im Vorjahr. Gleichwohl
lagen die Wohnbauinvestitionen tiefer als im Jahr 2004. Der Grund:
2005 baute man weniger "teure" Einfamilienhäuser, dafür mehr
"günstige" Wohnungen in Mehrfamilienhäusern und anderen Gebäuden.
Damit wurde der seit 1999 anhaltende Trend zum Bau von sehr grossen
Wohnungen inklusive Einfamilienhäusern zumindest kurzfristig
gebrochen. 2004 verfügten 55 Prozent der Neubauwohnungen über fünf
und mehr Zimmer, 2005 waren es noch 41 Prozent.
Aufgrund des anhaltend starken Wohnungsbaus hat sich die Lage auf
dem Wohnungsmarkt etwas entspannt; die Leerwohnungsziffer stieg um
0,1 auf 1,07 Punkte.
Erfreuliche Aussichten
Die Luzerner Bauwirtschaft bleibt weiterhin auf Expansionskurs.
Die öffentlichen Bauinvestitionen werden laut den in der Baustatistik
ausgewiesenen Investitionsvorhaben auch im Jahr 2006 auf einer Höhe
von knapp 400 Millionen Franken verharren. Die privaten Investitionen
dagegen werden wieder etwas zunehmen; vorgesehen sind Ausgaben von
1,6 Milliarden Franken. Falls die Bauherrschaften - wie es in den
vergangenen Jahren jeweils der Fall war - auch für das Jahr 2006 eher
zurückhaltend geplant haben, könnten die effektiven Investitionen am
Ende sogar noch höher ausfallen. Mehr Gelder als im Jahr 2005 dürften
bis Ende 2006 in den Wohnungsbau fliessen, besonders in
Mehrfamilienhäuser. Im dritten Quartal 2006 wurden bereits wieder 784
Baubewilligungen erteilt - nur einmal in den vergangenen zehn Jahren
waren es mehr. Die öffentliche Hand wird besonders stark in die
Infrastruktur investieren; hier wird der Strassenbau einen
Schwerpunkt bilden.
Anhänge:
   http://www.lu.ch/download/sk/mm_photo/4279_Bauwirtschaft.pdf

Kontakt:

Lic. phil. Nathalie Portmann
wissenschaftliche Mitarbeiterin Amt für Statistik
Tel.: +41/41/228'58'71

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