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Staatskanzlei Luzern

Über Dreiviertel aller Schweizer Masern-Fälle aus dem Kanton Luzern

Luzern (ots)

Ein erster Masernausbruch im Kanton Luzern mit 14
Fällen ereignete sich zwischen März und Mai 2006; ein zweiter begann
Mitte November und dieser setzt sich zurzeit mit zunehmender Dynamik
fort. Mittlerweile sind dem Kantonsärztlichen Dienst seit November 74
Fälle (53 seit Anfang 2007) bekannt. Betroffen sind vor allem Kinder
zwischen 7 und 15 Jahren, etwas seltener Kinder im Vorschulalter ab 2
Jahren oder junge Erwachsene. Praktisch alle Betroffenen waren nie
gegen Masern geimpft. Nicht selten erkrankten mehrere Kinder der
gleichen Familie.
Es zeigt sich, dass sich der Masernvirus nicht innerhalb ganzer
Schulklassen ausbreitet, sondern dass andere ungeimpfte Kinder im
Bekanntenkreis und in der Nachbarschaft erkranken. Der Beginn dieses
Ausbruchs konzentrierte sich zunächst um Horw und Luzern, dehnte sich
dann vor allem in Malters, Wolhusen, Oberkirch und Sursee aus.
Vereinzelte Fälle wurden aus Sempach, Emmenbrücke, Rothenburg, St.
Erhard, Schenkon, Geuensee und Winikon gemeldet.
Masernsymptome
Die ersten Beschwerden bei Masern treten meist ca. 10 Tage
(zwischen 7 bis 18 Tage) nach der Ansteckung auf, ein Ausschlag zeigt
sich nach ca. 14 Tagen. Eine Übertragung des Masernvirus vom
Erkrankten auf eine andere Person kann schon am Tag vor Beginn
irgendwelcher Beschwerden bis zum vierten Tag nach Beginn des
Ausschlags stattfinden. Häufige Komplikationen sind
Mittelohrentzündungen (7 - 9 %) und Lungenentzündungen (1 - 6 %).
Seltener kann eine Hirnentzündung (1 Fall auf 1000 Erkrankungen)
auftreten. Drei Kinder mussten dieses Jahr wegen Masern
hospitalisiert werden, ein Kind wegen einer Hirnentzündung.
Luzern als Zentrum
Zurzeit ereignen sich mehr als dreiviertel aller Schweizer
Masern-Fälle im Kanton Luzern. Da das Masernvirus sehr stark
ansteckend ist, kann es sich weiter ausbreiten, solange ungeimpfte
Personen damit in Kontakt kommen. Gemäss vorläufigen Daten aus der
laufenden schweizerischen Durchimpfungsstudie (Swiss National
Vaccination Coverage Survey) waren 2006 im Kanton Luzern 79,2 % der
2-Jährigen einmal und 66,4 % zweimal gegen Masern geimpft. Bei den
8-Jährigen (knapp 87 % einmal) waren die Resultate etwas besser.
Ungenügende Durchimpfung
Die Durchimpfung gegen Masern im Kanton Luzern liegt unter dem
schweizerischen Durchschnitt und ist deutlich ungenügend. Um eine
Ausbreitung von Masern in einer Bevölkerung zu verhindern ist eine
Durchimpfung von 92 - 95% notwendig. Solange die Durchimpfung in der
Bevölkerung ungenügend ist, werden weiterhin Kinder mit Masern andere
ungeimpfte Personen anstecken.
Empfohlen wird eine Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR).
Bei Mumpserkrankungen sind Entzündungen von Hoden und Hirnhaut
möglich. Bei Röteln sind Infektionen in der Schwangerschaft
gefürchtet, da diese zum Tod oder zu Missbildung des ungeborenen
Kindes führen kann.
Empfehlungen des Kantonsärztlichen Dienstes Luzern:
  • Eltern von Kindern aus den betroffenen Gemeinden, welche noch nicht 2 MMR-Impfungen gehabt haben, sollten möglichst schnell, d.h. innerhalb von 1-2 Wochen, mit Ihrem Haus- oder Kinderarzt einen Impftermin vereinbaren.
  • Nach Kontakt mit einem Masernerkrankten sollen sich Ungeimpfte möglichst schnell, d.h. innerhalb von 72 Stunden, gegen Masern impfen lassen, um sich zu schützen.
  • Generell sollten sich sämtliche Personen unter 40 Jahren, die nicht gegen Masern geimpft wurden und mit Sicherheit nicht daran erkrankt sind, gegen Masern impfen lassen.

Kontakt:

Frau Dr. A. Marty-Nussbaumer, MPH
Kantonsärztin
Meyerstr. 20
Postfach
6002 Luzern
Tel.: +41/41/228'60'88
E-Mail: www.kantonsarzt.lu.ch

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