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Bauarbeiten auf der A 2 und A 14 in Emmen: 500 provisorische Verkehrsumstellungen für die Gewährleistung des Verkehrsflusses

Luzern (ots)

Die Gewährleistung der Arbeits- und
Verkehrssicherheit sowie des Verkehrsflusses erfordert bei
Belagsarbeiten auf stark befahrenen Autobahnabschnitten ein
ausgeklügeltes Verfahren. Die Dienststelle Verkehr und Infrastruktur
des Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartements des Kantons Luzern
informierte die Mitglieder der Kommission Verkehr und Bau des Grossen
Rates sowie Vertreter der Parteien und der Verkehrs- und
Wirtschaftsverbände über das Vorgehen am Beispiel der aufwändigen
Bauarbeiten an der A 2 und der A 14 in Emmen. Die Gewährleistung des
Verkehrsflusses erforderte während der rund dreijährigen Bauarbeiten
rund 500 provisorische Verkehrsumstellungen.
Die diesen Herbst zu Ende gehenden Bauarbeiten auf der A 2 und der
A14 im Raum Emmen umfassen die Instandsetzung des rund 5 Kilometer
langen Autobahnabschnitts Riffig - Reussegg. Auf dem ganzen
Streckenabschnitt wurden neue Beläge eingebaut, 45'000 Quadratmeter
Lärmschutzwände erstellt, 20 Brücken, 11 Anschlussrampen, vier
Lichtsignalanlagen und 15 Signalbrücken saniert. Teil des Projekts
waren zudem die neue Ausfahrt Emmen Süd, die Erneuerung der
Autobahnverzweigung A 2/A 14, der Bau der Retensionsfilteranlage
Schaubhus und die Sanierung von 1,8 Kilometer Zubringerstrassen. Die
Bauarbeiten kosten rund 150 Mio. Franken und stellen den Werterhalt
der bestehenden Konstruktionen sowie den Lärmschutz und
Gewässerschutz sicher, optimieren die Verkehrssicherheit und erhöhen
punktuell die Kapazität des Autobahnabschnitts.
Bauabläufe den Bedürfnissen des Verkehrs angepasst
Der Autobahnabschnitt in Emmen wird pro Tag durchschnittlich von
70'000 Fahrzeugen benützt und zählt damit zu den meist befahrenen
Strecken im Kanton Luzern. Rund zwei Drittel des gesamten
Verkehrsaufkommens ist Regionalverkehr und der Autobahnanschluss
Emmen Süd sowie die Verzweigung A 2/A 14 werden vom Arbeits- und
Pendlerverkehr stark beansprucht.
Wie Kantonsingenieur Fredy Rey am Informationsanlass darlegte,
stellen Belagsarbeiten auf derart stark frequentierten
Strassenabschnitten für die Bauverantwortlichen eine
ausserordentliche Herausforderung dar. Es gilt die Sicherheit der
Bauarbeiter zu gewährleisten, den Verkehrsfluss sicherzustellen und
die Bedingungen einzuhalten, die ein Belagseinbau erfordert. So
setzen Belagseinbauten einen verkehrsfreien Baubereich von mindestens
48 Stunden voraus. Die Arbeiten können nur bei trockenem und warmem
Wetter ausgeführt werden. Zudem ist ein Materialnachschub ohne
Unterbruch zwingend.
Die Gewährleistung eines möglichst reibungslosen Verkehrsablaufs
während der gesamten Bauzeit erforderte eine ausgeklügelte
Etappierung der Bauarbeiten und leistungsfähige Umleitungen.
Zusätzlich wurden, wo es die Platzverhältnisse erlaubten,
provisorische Trassees gebaut. Wie Projektleiter Thomas Reinhard
aufzeigte, wurden die Bauarbeiten allein im Bereich der Verzweigung
Rotsee auf 24 Etappen aufgeteilt, um den Bedürfnissen des Verkehrs
gerecht zu werden. Insgesamt waren während der Bauarbeiten an der
Autobahn im Raum Emmen bislang rund 500 Verkehrsumstellungen
erforderlich. Während der Hauptverkehrszeiten konnten zu jeder Zeit
vier Spuren sowie alle vorhandenen Anschlüsse offen gehalten werden.
Sperrungen während verkehrsarmer Zeiten
Die unvermeidbaren Sperrungen von Fahrspuren wurden nach
Möglichkeit in die verkehrsarmen Zeiten, in die Nacht oder auf
Wochenenden gelegt. Da vor allem im Bereich der Anschlüsse unter der
Woche zu jeder Jahreszeit der Pendlerverkehr ausserordentlich gross
ist, müssen die Belagsarbeiten zwingend an den Wochenenden
durchgeführt werden. Kantonsingenieur Fredy Rey meinte dazu: „Staus
lassen sich dadurch nicht vermeiden, aber sie sind viel kleiner als
dies unter der Woche der Fall wäre. Da für die abschliessenden
Belagsarbeiten vor allem im Verzweigungsbereich der A 2/A 14 in
diesem Jahr rund 15 Wochenenden mit den nötigen klimatischen
Bedingungen erforderlich waren, konnte nicht auf alle Veranstaltungen
Rücksicht genommen werden. Das Risiko, den Baustellenzustand über
einen weiteren Winter zu verlängern, wollten wir absolut vermeiden."
Gefährliche Arbeiten
Der schreckliche Unfall vom Donnerstag, 28. Juni 2007, der vier
Bauarbeitern das Leben kostete, ereignete sich bei der Vorbereitung
einer Verkehrsumstellung. Wie Fredy Rey ausführte, handelte es sich
an diesem Abend um eine Routinearbeit, einen Einsatz, der in dieser
und ähnlicher Form auf dieser Baustelle rund 500 Mal geleistet werden
musste. Es wurde richtig und den Normen entsprechend signalisiert und
die für diese Arbeiten unter Verkehr möglichen Schutzvorkehrungen
wurden vorbildlich getroffen. „Dieser Unfall", so Fredy Rey, „hätte
nur durch eine konsequente Sperrung der Autobahn verhindert werden
können. Die Konsequenzen für den Verkehr kann sich jeder vorstellen.
Die harsche Kritik gegenüber den Verantwortlichen der Baustelle wegen
eines unvermeidlichen Staus nur wenige Wochen nach diesem Vorfall
empfinden alle, die mit vollem Einsatz an diesem Werk arbeiten, als
unverhältnismässig."
Weitere Arbeiten auf der Autobahn
Das nächste grosse Bauprojekt auf der A 2 im Raum Luzern, die
Sanierung Cityring, hat mit dem Bau des Werkleitungsstollens bereits
begonnen. 2008 bis 2009 wird als Vorbereitung die Ibachbrücke
saniert. Ab 2010 wird die Sanierung des Sonnenberg- und des
Reussporttunnels in Angriff genommen. Auf Drängen des Kantons wird
das ASTRA, das ab 2008 allein für die Nationalstrassen zuständig sein
wird, trotz hohen Zusatzkosten auf eine längere Totalsperrung während
dieser Arbeiten verzichten. Trotzdem werden auch dort Spursperrungen
mit grossem Staupotenzial an Wochenenden nicht zu vermeiden sein.
Fredy Rey: „Wir wünschen, dass die heutige Veranstaltung dazu
beiträgt, das Verständnis für solche Massnahmen und die Komplexität
der Planung und Ausführung zu fördern."
Anhänge
   http://www.lu.ch/download/sk/mm_photo/5084_Verzweigung_A2-A14.JPG

Kontakt:

Fredy Rey, Kantonsingenieur
Tel.: +41/76/381'05'30

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