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Luzerner Trendtage Gesundheit am 5. und 6. März im KKL Luzern zum Thema: Gesundheit nach Mass

Luzern (ots)

Unsere Gesellschaft wird älter. Was sind die
Auswirkungen auf das Schweizer Gesundheitssystem? Wie reagiert die
Medizin auf diese Veränderungen, spielt die Generationensolidarität
noch? Wann ist ein Patient alt, wie werden alte Menschen medizinisch
betreut? Herrscht in unserer Gesellschaft zu wenig
"Endlichkeits-Gelassenheit"? Darüber diskutieren am 5. und 6. März an
den 4. Trendtagen Gesundheit Luzern über 350 Spitzenvertreter aus
Politik, Medizin und Wirtschaft in Anwesenheit auch von
Bundespräsident und Gesundheitsminister Pascal Couchepin. Dieser
bedauerte in seinen Ausführungen den heutigen Entscheid des
Nationalrates den Zulassungsstopp für Ärzte nicht zu verlängern. "Es
könnte der Eindruck entstehen, dass die Ärzteeinkommen derart nach
unten korrigiert werden sollen, dass die Schweiz für ausländische
Ärzte nicht mehr interessant ist - doch das ist nicht das, was ich
wünsche," sagte er. Er setzt auf den Ständerat und hofft dieser werde
den Entscheid korrigieren.
Die Referenten zeigten aus verschiedener Sicht die heutigen und
kommenden Probleme in unserer Gesellschaft auf, auf die auch im
Gesundheitswesen eine Antwort gefunden werden muss. So sagte
beispielsweise Dr. Stephan Sigrist, wissenschaftlicher Mitarbeiter,
Collegium Helveticum (ETH und Universität Zürich): "2015 sind dies
die Top-10 der häufigsten Krankheiten: Diabetes, Übergewicht, Demenz,
Schlaganfall, degenerative Gelenkerkrankungen, Osteoporose,
Herzinsuffizienz, Depression, Allergien und Bluthochdruck." François
Höpflinger, Soziologieprofessor Universität Zürich, führte an: "Alle
europäischen Länder erfahren die gleiche demografische Entwicklung.
Aber die Schweiz weist zwei bedeutende Unterschiede auf: Der starke
Trend zu später Familiengründung und die rasche Zunahme der
Kinderlosigkeit speziell bei gut ausgebildeten Frauen." Und Reto W.
Kressig, Medizinprofessor Universität Basel stellte fest: "Aus Sicht
der Politik beginnt in der Schweiz das Alter mit 64/65. Aus Sicht
Bürgerinnen, Bürger mit 69. Und aus Sicht der Medizin mit dem
deutlichen Nachlassen der Stressresistenz einer Person."
Das Schweizer Gesundheitssystem steht vor einer seiner grössten
Herausforderungen: Die Gesellschaft wird nicht nur älter, sondern
auch anspruchsvoller und informierter. Der Trend zur Alters- und
Individualgesellschaft beeinflusst mehr denn je unser Leben. Die Zahl
der Einzelhaushalte steigt an. Es wird angenommen, dass 2050 die
durchschnittliche Lebenserwartung für Männer zwischen 82 und 87
Jahren, für Frauen zwischen 87 und 91 Jahren beträgt.
Zusammenfassend und bezogen auf die Verhältnisse in der Schweiz
gilt: Erstens ergibt sich eine rasche demografische Alterung der
Bevölkerung. Die Zahl der über 65-jährigen wird von 1.3 Millionen
2010 auf rund 2.5 Millionen 2050 ansteigen. Dies bei Rückgang der
Anteile der unter 20-jährigen sowie der 20- bis 50-jährigen. Zweitens
kommen neue Generationen mit anderen Lebenshintergründen ins Alter,
und drittens zeigen sich neue Modelle und Formen des Alters.
Was sind die Auswirkungen auf die Medizin? Die Zahl chronischer
und degenerativer Erkrankungen, von Demenz und geriatrischen Leiden,
wird markant zunehmen. Wichtig dabei: Die Früherkennung einer
Erkrankung und die rechtzeitige Einleitung medizinischer
Präventivmassnahmen. Auch sind neue Wohnkonzepte, -formen für Alte
notwendig, betreutes Wohnen mit modularen
Unterstützungsmöglichkeiten. Und auch die Industrie leistet wichtige
Beiträge: Elektronische Pillen-Dispenser, Sensoren und Chips werden
helfen, die Unabhängigkeit im Alter zu erhalten, zu erhöhen.
Weitere Informationen: www.trendtage-gesundheit.ch

Kontakt:

Forum Gesundheit Luzern
Michele Maurer
Mobile: +41/78/896'54'14
E-Mail: michele.maurer@messeluzern.ch

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