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LUSTAT Statistik Luzern: Integrative Förderung und Sonderschulung: Mehr Heterogenität in Gesellschaft und Volksschule

Luzern (ots)

Unsere Gesellschaft ist heterogener geworden. Die
Volksschule reagiert darauf vermehrt mit integrativen
Förderungsansätzen. Dadurch erhöht sich die Zahl der Lernenden, die
nach individuellem Lehrplan in den Regelklassen geschult werden, wie
LUSTAT Statistik Luzern mitteilt.
Vielfalt der sozialen Herkunft, der Nationen, der Kulturen, der
Sprachen, auch der Voraussetzungen der Lernfähigkeit: An der heutigen
Volksschule wird diese Vielfalt bewusster wahrgenommen und durch
angepasste Fördermassnahmen unterstützt. Anstelle von separierenden
werden vermehrt integrierende Schulungsformen bevorzugt.
Mehr Integrative Förderung und Sonderschulung
An der Volksschule werden vermehrt Integrative Fördermassnahmen
umgesetzt. Bei der Integrativen Förderung werden Schülerinnen und
Schüler, die bisher in Kleinklassen unterrichtet wurden, in die
Regelklassen integriert, weil davon ausgegangen wird, dass sie so
grössere Fortschritte machen können. In diesem Rahmen werden
beispielsweise Lernende mit Teilleistungsschwächen wie Legasthenie
oder Dyskalkulie, solche mit ungenügenden Kenntnissen der
Unterrichtssprache aber auch besonders Begabte unterstützt. Besondere
Unterstützung erhalten auch Lernende mit psychomotorischen
Auffälligkeiten oder mit Störungen der mündlichen und schriftlichen
Sprache. Wegen psychomotorischen Störungen wurden im Schuljahr
2006/2007 insgesamt 953 Lernende betreut, im Bereich der Logopädie
waren es mehr als 2'000. Die Integrative Sonderschulung für Lernende
mit einer Behinderung gewinnt ebenfalls an Bedeutung. Rund 150
Schülerinnen und Schüler mit einer Behinderung wurden im Schuljahr
2007/2008 an den R egelschulen von schulischen Heilpädagoginnen und
-pädagogen begleitet.
Weniger Kleinklassen
Nach einem Anstieg in den 1980er- und 1990er-Jahren verringerte
sich die Zahl der Kleinklassen A und B. Bei den Kleinklassen C ist
der Trend nicht festzustellen. Insgesamt wurden im Schuljahr
2007/2008 im Kanton Luzern rund 3,9 Prozent aller Lernenden der
Primarstufe in Kleinklassen unterrichtet. Zum ersten Mal seit 17
Jahren unterschreitet diese Zahl die Vier-Prozent-Marke. Ein Teil der
Entwicklung kann auf den demografisch bedingten Rückgang der Zahl der
Kinder im Primarschulalter zurückgeführt werden. Der sinkende Anteil
von Kindern in Kleinklassen deutet aber auch darauf hin, dass die
zunehmende Bedeutung integrativer Unterrichtsformen ihren Einfluss
hat.
Sprachenvielfalt an der Volksschule
Der prozentuale Anteil fremdsprachiger Kinder und Jugendlicher an
der Volksschule des Kantons Luzern stieg von 5,7 Prozent im Schuljahr
1981/1982 auf 21,5 Prozent im Schuljahr 2007/2008. Der rasante
Anstieg fremdsprachiger Lernender fand vor allem in den 1990er-Jahren
statt und stabilisierte sich um die Jahrtausendwende bei rund einem
Fünftel aller Lernenden. Auch die Vielfalt der Sprachen zugenommen,
heute sind mehr als 20 verschiedene vertreten.
Im Schuljahr 2007/2008 zählte die Volksschule 9'917 Lernende nicht
deutscher Muttersprache, dreimal mehr als vor zwanzig Jahren. Der
Anteil der italienisch, türkisch, portugiesisch, spanisch oder
französisch Sprechenden macht noch rund ein Viertel (25,2 %) aus.
Weitere 18,4 Prozent sprechen eine südslawische Sprache. Der Anteil
Fremdsprachiger mit einer anderen als den genannten Sprachen liegt im
Schuljahr 2007/2008 bei 56,4 Prozent. Im Kanton Luzern unterrichten
425 Lehrpersonen in umgerechnet 72 Vollzeitstellen Deutsch als
Zweitsprache.
Ausführliche Informationen mit viel statistischem Material zur
Integrativen Förderung und Sonderschulung im Kanton Luzern finden
sich in der neuen Ausgabe von LUSTAT aktuell der zentralen
Statistikstelle des Kantons Luzern. Das Heft enthält zudem ein
Interview mit Fritz Riedweg, dem Beauftragten für Förderangebote des
Kantons Luzern, und einen Erfahrungsbericht aus der Heilpädagogischen
Schule HPS Willisau.
Die sechzehnseitige Ausgabe von LUSTAT aktuell kann zum Preis von
16 Franken bezogen werden bei: LUSTAT Statistik Luzern, Burgerstrasse
22, Postfach 4168, 6002 Luzern. Die Publikation finden Sie im Anhang
und auf www.lustat.ch als Download.
Anhänge
http://www.lu.ch/download/sk/mm_photo/6065_lustat_aktuell_2008-06.pdf

Kontakt:

Dr. phil. Charles Vincent
Vorsteher Dienststelle Volksschulbildung
Tel.: +41/41/228'52'12 (11.30 bis 14.00 Uhr)

lic. phil. Franziska Spaeti
LUSTAT Statistik Luzern
Tel.: +41/41/228'56'34

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