KORRIGIERTE FASSUNG: Ausbau Reusswehranlage - Ausschreibung der Bauarbeiten
Luzern (ots)
Ab dem 28. Juni 2008 läuft die Ausschreibung der Arbeiten für den Ausbau der Reusswehranlage in Luzern. Ausgeschrieben sind die Bauarbeiten für ein neues Seiten- und ein neues Längsnadelwehr, Sohlenabsenkungen mit Sohlenpflästerungen, Verstärkungen am Stirnnadelwehr, Unterfangungen und Baugrubenabschlüsse sowie sämtliche Stahlwasserbauten. Die Bauleistungen werden aufgrund der Auftragssumme teilweise gemäss GATT/WTO-Übereinkommen in Europa angeboten.
Der Start der Bauarbeiten ist im November 2008 vorgesehen. Die Arbeiten werden mit der teilweise gleichzeitigen Umgestaltung des Mühlenplatzes mit Werkleitungserneuerung und der Instandsetzung der Spreuerbrücke koordiniert.
Ablauf der Bauarbeiten
Der geplante Hauptinstallationsplatz für die Reusswehranlage beansprucht den Mühlenplatz nur am Rande. Je ein Materialumschlag- und Nebeninstallationsplatz sind beim Theaterplatz und westlich des Naturmuseums vorgesehen. Beide Reussufer stehen somit auch während der Bauzeit für Marktanlässe und andere Veranstaltungen weitgehend zur Verfügung. Das Erschliessungs- und Installationskonzept garantiert kurze Distanzen für die Zulieferungen und Abtransporte von Bau- und Aushubmaterial. Für den Bau des Seitenwehrs und des Längswehrs werden trockene Baugruben erstellt. Als Abschlusswände dienen Spundwände, die in den Baugrund eingebunden werden. Oberhalb des Nadelwehrs erfolgen der Aushub und der Einbau von Steinblöcken als Sohlenbefestigung unter Wasser mit einem Bagger, der auf einer schwimmenden Plattform steht.
Sorgfältige und umweltverträgliche Umsetzung
Alle Bauarbeiten werden mit grosser Sorgfalt und nach dem heutigen Stand der Bautechnik ausgeführt. Bei den Nachbarbauten werden vorsorgliche Beweisaufnahmen gemacht für den Fall, dass trotzdem Schäden auftreten sollten. Die Umweltverträglichkeit des Projektes war eine wesentliche Randbedingung bei der Projektierung. Die Naturschutzgebiete am See werden während mehrerer Jahre überwacht. Allfällige negative Auswirkungen des neuen Pegelregimes auf die Ökologie können frühzeitig erkannt und gegebenenfalls korrigiert werden. Ein besonderes Augenmerk gilt während der Bauphase der Seeforellenwanderung und -fortpflanzung. Es werden deshalb auch fischereiliche Beweisaufnahmen gemacht. Während der Bauzeit werden auch die Messungen der Grundwasserstände und deren Abhängigkeit von den Wasserständen in der Reuss und im See fortgesetzt. In einem umfassenden Messstellennetz um die Baustelle werden diese Wasserstände bereits seit Jahren festgehalten. Bei Veränderungen könnte so rasch korrigierend eingegriffen werden. Schliesslich sind die Bauphasen so geplant, dass zu jeder Zeit ein genügend grosser Abflussquerschnitt in der Reuss vorhanden ist, um ein allfälliges Hochwasser möglichst gut ableiten zu können.
Ökologische und denkmalpflegerische Baubegleitung
Der Ausbau der Reusswehranlage ist ein Gemeinschaftsprojekt der Kantone Luzern, Uri, Schwyz, Obwalden und Nidwalden, der Stadt Luzern und des Bundes. Mit der Durchführung der Baumassnahmen ist der Kanton Luzern betraut, der auch Eigentümer der Reusswehranlage ist. Der Projektleitung ist eine Begleitgruppe aus Vertretern der Stadt Luzern und der Denkmalpflege sowie Umweltfachleuten angegliedert. Sie wird die Bauarbeiten aus städtebaulicher, denkmalpflegerischer und ökologischer Sicht beurteilen.
Information über den Bauablauf
Kanton und Stadt Luzern werden permanent über den Baufortgang bei der Reusswehranlage, bei der Umgestaltung des Mühlenplatzes und bei der Instandsetzung der Spreuerbrücke informieren. Der zurzeit auf der Kraftwerkinsel beim Mühlenplatz installierte Informationskubus wird vor Beginn der Bauarbeiten durch Bauinformationstafeln am Mühlenplatz und an der Pfistergasse ersetzt. Für Fragen rund um die Bauarbeiten an der Reusswehranlage und am Mühlenplatz werden Stadt und Kanton eine Info-Hotline einrichten. Die Anwohnerinnen und Anwohner werden über alle wesentlichen Baumassnahmen direkt informiert.
Kontakt:
Ernst Deubelbeiss
Leiter Abteilung Planung Kunstbauten/Wasserbau
Dienststelle Verkehr und Infrastruktur
Tel.: +41/41/318'11'21