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Geringe PCB-Belastung in Luzerner Gewässern

Luzern (ots)

Mit einer Reihe von Spezialuntersuchen hat der
Kanton Luzern die Belastung seiner Gewässer mit polychlorierten 
Biphenylen (PCB) geprüft. Die Messergebnisse bestätigen: Sämtliche 
Dioxin- und PCB-Werte in Fischen aus Gewässern im Kanton liegen 
deutlich unter dem Grenzwert. Der Konsum dieser Fische ist somit 
unbedenklich. Es ist davon auszugehen, dass im Kanton Luzern keine 
lokalen PCB-Punktquellen bestehen, die Gewässer oder darin lebende 
Fische belasten.
Anlass für die Untersuchungen im Kanton Luzern gaben Befunde von 
anderen Kantonen, die in Fischen einzelner Flüsse stellenweise 
erhöhte PCB-Konzentrationen ergaben. Hinzu kam die in den Medien 
aufgeworfene Frage, ob Fische im Rotsee mit Schadstoffen aus der 
ehemaligen Deponie Friedental belastet seien. Um diesbezüglich 
Klarheit zu schaffen, untersuchten die zuständigen kantonalen 
Dienststellen Fische aus ausgewählten Gewässern.
Zur Beurteilung der PCB-Situation wurden Fische aus Gewässern 
gewählt, in deren Umfeld alte Ablagerungen oder ehemalige 
Industriestandorte bekannt sind (Kleine Emme-Unterlauf, Rotsee, 
Luthern bei Nebikon, Wigger bei Reiden, Baldeggersee und Gütschweiher
bei Ballwil). Wenn Giftstoffe über lange Zeit in diese Gewässer 
gelangt wären, könnten sie im Fettgewebe der dort lebenden Fische 
nachgewiesen werden.
Die Dienststelle Lebensmittelkontrolle und Verbraucherschutz 
untersuchte im Sommer 2009 zudem Speisefische aus dem 
Vierwaldstättersee, dem Sempachersee und aus Fischzuchten.
Die Ergebnisse zeigen nun, dass die Fische aller genannten 
Gewässer nicht mit Dioxinen oder PCB belastet sind. Im 
Lebensmittelrecht ist für Dioxine und PCB eine Höchstkonzentration 
von 8 Picogramm Toxizitätsäquivalenten pro Gramm Fisch (WHO-TEQ / g) 
festgelegt. Mit Werten durchwegs unter 1.3 Picogramm liegen alle 
Analyseresultate klar unter dieser Schwelle, am deutlichsten bei den 
Speisefischen aus dem Vierwaldstättersee und dem Sempachersee.
Im Rotseewasser lassen sich keine Stoffe aus den Altlastenflächen 
im Friedental nachweisen. Die PCB- und Schwermetallgehalte der 
Rotsee-Fische liegen im normalen Bereich.
Fazit: Die potenziell gefährdeten Gewässer im Kanton Luzern sind 
nicht mit PCB oder Dioxinen belastet und die Fische sind bezüglich 
den untersuchten Stoffen für den Verzehr unbedenklich.
Dioxine und PCB
Dioxine sind Verunreinigungen aus der Chlorchemie, welche bei 
Verbrennungsprozessen frei gesetzt werden, heute vor allem bei der 
(illegalen) privaten Abfallverbrennung.
PCB wurde als Isolationsflüssigkeit in Kondensatoren und 
Transformatoren genutzt und als Weichmacher in Anstrichen oder 
Fugendichtungsmaterialien. Die Herstellung, Einfuhr und Abgabe ist 
seit den 1980er Jahren verboten.
Dioxine und PCB reichern sich in der Nahrungskette an. Für den 
Lebensraum Gewässer bedeutet dies, dass sich diese Stoffe vor allem 
in fettreichen Fischarten nachweisen lassen. In älteren Fischen 
werden höhere Werte gefunden, da diese die erwähnten Stoffe über eine
längere Zeitperiode aufnehmen.
Auch im Fettgewebe des Menschen reichern sich Dioxine und PCB an 
und führen zu verschiedenen Schädigungen (z.B. Krebs). Weil Dioxine 
und PCB nicht rein, sondern als komplexe Stoffgemische vorliegen, 
werden für Risikobewertungen von sogenannte Toxizitätsäquivalente pro
Gramm Fisch (WHO-TEQ / g) berechnet. Bei Überschreiten des 
Toleranzwertes von 8 Picogramm WHO-TEQ/g werden Massnahmen 
erforderlich. Ein Picogramm entspricht einem Billionstel Gramm.

Kontakt:

Weitere Auskünfte zur Belastung der Gewässer:
Felix Renner, Abteilungsleiter, Umwelt und Energie (uwe)
Tel.: +41/41/228'65'66

Weitere Auskünfte zu Fischerei-Fragen:
Josef Muggli, Abteilungsleiter, Landwirtschaft und Wald
Tel.: +41/41/925'10'81

Weitere Auskünfte betreffend Speisefischen und Lebensmittelkontrolle:
Daniel Imhof, Kantonschemiker,
Lebensmittelkontrolle und Verbraucherschutz
Tel.: +41/41/248'84'02

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