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Amt für Migration: Begrüssungsgespräche haben sich bewährt

Luzern (ots)

Alle neu in den Kanton Luzern einreisenden Ausländerinnen und Ausländer werden seit 2008 zu einem Begrüssungsgespräch beim Amt für Migration eingeladen. Das Modell ist erfolgreich. Namentlich können Migrantinnen und Migranten vermehrt für den Besuch von Deutschkursen motiviert werden.

Als einer der ersten Kantone in der Schweiz führt der Kanton Luzern seit Juni 2008 für neu einreisende Personen so genannte Begrüssungsgespräche durch. Der Regierungsrat des Kantons Luzern hat im Zuge der Einführung des Bundesgesetzes über Ausländerinnen und Ausländer (AuG) auf den 1. Januar 2008 Massnahmen zur Integrationsförderung eingeführt. Die Begrüssungsgespräche stellen eine flächendeckende Massnahme dar, die das Amt für Migration (Amigra) seit Juni 2008 zentral für den ganzen Kanton durchführt.

Der Kanton Luzern informiert mit den Begrüssungsgesprächen alle neu in den Kanton Luzern einreisenden Personen mit Aufenthaltsbewilligung unabhängig von ihren Herkunftsländern und ihrem Einwanderungsgrund über vorhandene Angebote und animiert Personen mit fehlenden Kenntnissen von Sprache, Land und Leuten zum Besuch von Fördermassnahmen. Dazu gehört, dass bei Personen aus Nicht-EU-Staaten systematisch geprüft wird, inwieweit eine Integrationsvereinbarung bezüglich Deutschkursen angebracht ist. Bei Bedarf wird eine entsprechende Vereinbarung zum Besuch von Deutschkursen getroffen.

Gut zweieinhalb Jahren nach der Einführung der Begrüssungsgespräche hat der Kanton eine Evaluation in Auftrag gegeben, die vor kurzem abgeschlossen wurde.

Positive Rückmeldungen

Viele der Ziele, sagt der Evaluationsbericht, seien erreicht. Neuzugezogene Personen ausländischer Herkunft erleben das Begrüssungsgespräch als positiv. 95 Prozent der Befragten finden es gut, dass neu in die Schweiz Einreisende zu einem Gespräch eingeladen werden. Die Evaluation zeigt weiter, dass sich Personen ohne oder mit wenig Kenntnissen über Sprache, Land und Leute vermehrt für Deutschkurse anmelden. Es gelingt, neuzugezogene Migrantinnen und Migranten dank dem Begrüssungsgespräch für den Besuch von Deutschkursen zu motivieren. 68 Prozent der Migrantinnen und Migranten, die nicht aus Deutschland oder Österreich stammen, geben an, dass sie nach dem Begrüssungsgespräch einen Deutschkurs besuchen. Eine deutliche Zunahme der Nachfrage nach Deutschkursen stellt auch die Dienststelle Berufs- und Weiterbildung seit der Einführung der Begrüssungsgespräche fest.

Prozess in den Gemeinde fortsetzen

Von den befragten Personen mit Kindern geben fast die Hälfte (43 Prozent) an, dass sie in Zusammenhang mit dem Leben in der Schweiz mehr Informationen zur Schule und der Ausbildung erhalten möchten. Es zeigte sich jedoch, dass im Rahmen der Begrüssungsgespräche eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem Schulsystem aus zeitlichen Gründen nicht möglich ist. Dies gilt auch für weitergehenden Informations- oder Beratungsbedarf zu anderen Themen. In der Zukunft, so folgert die Evaluation, müssten Wege gefunden werden, um die Weiterführung der Information in den Wohngemeinden zu stärken.

Damit das Begrüssungsgespräch als einzelner Mosaikstein eine gute Fortsetzung findet, sei die Koordination und gegenseitige Information zwischen dem Amigra und weiteren für die Integration zuständigen Stellen und insbesondere der Gemeinden wichtig. Die Evaluation kommt zum Schluss, dass die Begrüssungsgespräche einen wichtigen Schritt am Anfang der Integrationsförderung durch staatliche Stellen darstellen. Sie entfaltet ihre Wirkung erst weiter, wenn sie in den Rahmen eines Gesamtkonzepts mit weiteren, ergänzenden Massnahmen gestellt wird. Der Bericht zeigt am Schluss den Handlungsbedarf auf und macht Empfehlungen, insbesondere zur Qualität der Informationsmaterialien, zur Zusammenarbeit der zuständigen Fachstellen der Regelstrukturen mit dem Amigra und zur Umsetzung der Erstinformation in den Gemeinden.

Die Evaluation Begrüssungsgespräche Kanton Luzern ist downloadbar unter

http://www.disg.lu.ch/evaluation_begruessungsgespraeche_kanton_luzern_2011.pdf

Kontakt:

Walter Haas
Abteilungsleiter Abteilung Aufenthalt Amt für Migration
Tel.: +41/41/228'60'37 (heute von 13.30 - 16 Uhr)
E-Mail: walter.haas@lu.ch

Ruth Bachmann
Abteilungsleiterin, Fachstelle Gesellschaftsfragen Soziales und
Gesellschaft
Tel.: +41/41/228'61'77 (heute von 13.30 - 16 Uhr)
E-Mail: ruth.bachmann@lu.ch

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