Kanton Luzern lanciert Imagekampagne für Berufsmatura
Luzern (ots)
Dank der Berufsmatura (BM) können leistungsstarke Jugendliche ihr praktisches Berufswissen mit einer breiten Allgemeinbildung ergänzen. Die Wirtschaft ist dringend auf solche Fachkräfte angewiesen. Der Kanton Luzern lanciert deshalb in Zusammenarbeit mit den Verbundpartnern eine Imagekampagne, um dieses Bildungsangebot noch besser bekannt zu machen.
«Berufsmaturanden sind die Fach- und Führungskräfte von morgen», sagt Bildungsdirektor Reto Wyss. Der Kanton Luzern wird daher im Herbst 2013 unter dem Motto «Berufsmatura öffnet Türen» eine Imagekampagne starten, die als gemeinsame Bildungsinitiative der Verbundpartner Politik, Kanton, Verbände, Betriebe und Unternehmen, Zubringer- und Abnehmerschulen angelegt ist. Die Kampagne setzt mit Gesprächsanlässen sowie dem Einsatz von Botschafterinnen und Botschaftern vor allem auf den Dialog (siehe Kasten). Die Verbundpartner tragen die Kampagne gemeinsam und haben ihre Kooperation in einem «Letter of intent» verbindlich vereinbart.
Früher über Vorzüge informieren
Ziel der Kampagne ist die bessere Positionierung der Berufsmatura bei Jugendlichen, ihren Eltern und weiteren wichtigen Bezugsgruppen. Jugendliche sollen früher über die Vorzüge der Berufsmatura informiert werden, ebenso die Eltern, die im Entscheidungsprozess der Jugendlichen eine sehr wichtige Rolle spielen. Das gilt auch für Familien mit Migrationshintergrund, deren Kinder traditionell eher selten eine BM absolvieren.
Dass diese Aspekte wichtige Faktoren sind, um die BM besser zu positionieren, zeigt auch eine aktuelle Studie der Fachhochschule Nordwestschweiz. Diese wurde im Auftrag der Dienststelle Berufs- und Weiterbildung durchgeführt und untersucht erstmals in detaillierter Form die Entscheidungswege von Jugendlichen für eine Berufsmatura. Aktuell liegt die BM-Quote bei rund 12 Prozent. Längerfristig strebt der Kanton Luzern eine BM-Quote von stabilen 15 Prozent an.
Berufsmatura steigert Wettbewerbsfähigkeit
«Mit der Berufsmatura sprechen wir leistungsstarke und motivierte Schülerinnen und Schüler an», erklärt Bildungsdirektor Reto Wyss. Sie erwerben bereits in jungen Jahren die doppelte Qualifikation von Berufs- und Studierfähigkeit. Damit stehen ihnen alle Wege offen: von der Kaderposition bis zu den höchsten Bildungsstufen.
Wesentlichen Einfluss auf das berufliche Vorwärtskommen hatte die BM beispielsweise bei Marianne Duss, Gemeindeschreiberin in Menznau. Sie sagt: «Die Berufsmatura hat meinen Ehrgeiz angestachelt und die Bereitschaft geweckt, mehr zu leisten.» Berufsmaturanden sind auf dem Arbeitsmarkt sehr gefragt und steigern ihr Lohneinkommen überproportional.
Werner Bründler, Direktor Gewerbeverband Kanton Luzern, bestätigt: «Die Berufsmatura ist eine Investition in die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen.» Er sieht in der Berufsmatura das optimale Instrument der beruflichen Talentförderung und besonders in den technischen Branchen ein Lösungsmodell für den Fachkräftemangel. Auch Adrian Heer, Leiter Berufliche Bildung bei der RUAG Schweiz AG, die zahlreiche Lehrstellen mit lehrbegleitender Berufsmatura im technischen und im kaufmännischen Bereich anbietet, pflichtet bei und stellt fest: «Wenn wir Berufsmaturanden ausbilden, dann stärkt dies unser Image als attraktiver und zukunftsorientierter Arbeitgeber.»
Zugang zu Fachhochschule
Die kantonalen Berufsbildungsverantwortlichen und der Gewerbeverband legen grossen Wert darauf, dass die Qualität der Berufsmatura und die Qualifizierung der Maturanden nachhaltig gesteigert werden. Damit stossen sie bei Markus Hodel, Rektor Hochschule Luzern, auf offene Ohren: «Wir sehen unsere zentrale Aufgabe als Hochschule darin, Talente für die Wirtschaft zu veredeln», sagt er. Die Berufsmatura ermöglicht den prüfungsfreien Zugang zur Fachhochschule, wo die Studierenden auf die praktischen und methodischen Anforderungen der modernen Arbeitswelt vorbereitet werden.
Kasten: Kampagne Berufsmatura setzt auf Dialog
Die Gesprächsanlässe zum Thema Berufsmatura stehen bei der Umsetzung der Kampagne im Vordergrund. Im Rahmen der Zentralschweizer Bildungsmesse Zebi (7. ? 12. November) gibt es mehrere Dialogveranstaltungen mit hohem Informationsgehalt für Jugendliche und ihre Eltern sowie für Experten (Berufsbildner/innen, Mitglieder von Berufsverbänden, Politiker/innen).
Für die Kampagne konnten etliche Botschafterinnen und Botschafter gefunden werden, die sich für die Sache der Berufsmatura einsetzen: Verbandsvertreter, Unternehmer, Ausbildner, Lehrpersonen, vor allem aber auch junge Frauen und Männer, welche die BM gerade absolvieren oder die dank der BM bereits eine erfolgreiche Karriere eingeschlagen haben. Ihre BM-Erfolgserlebnisse und ihre Voten für die BM sind in einem Bildungsmagazin dokumentiert, das ebenfalls auf die Zebi hin lanciert wird.
Zudem werden zwei Flyer für die Berufsmatura gestaltet. Der eine wendet sich vor allem an die Eltern von 5./6. Klässlern. Sie spielen bei der Berufswahl eine zentrale Rolle und müssen frühzeitig die richtigen Informationen über die Vorteile und Möglichkeiten der Berufsmatura erhalten. Der andere Flyer ist für die Lernenden der 8. und 9. Klasse bestimmt. Sie erhalten darin einen umfassenden Überblick über die Vorzüge der Berufsmatura und viele weitere Informationen, z.B. über die notwendigen Voraussetzungen, die BM-Richtungen und über das Aufnahmeverfahren.
Die breite Abstützung der Kampagne erlaubt ergänzend eine wirkungsvolle und längerfristige Platzierung von Informationsinhalten zur Berufsmatura in Verbandsorganen und in den Medien.
Kontakt:
Regierungsrat
Reto Wyss
Bildungs- und Kulturdirektor Kanton Luzern
041 228 52 03
reto.wyss@lu.ch
Christof Spöring
Leiter Dienststelle Berufs- und Weiterbildung
041 228 52 25
christof.spoering@lu.ch