EBKK gegen Streichung von Religion und Ethik am Obergymnasium
Luzern (ots)
Die Kommission Erziehung, Bildung und Kultur (EBKK) des Luzerner Kantonsrates will am Fach «Religionskunde und Ethik» am Obergymnasium festhalten. Die Kommission hält den Spareffekt der Streichung im Vergleich zum befürchteten Schaden für zu gering. Sie stellt deshalb den Antrag, auf diese Sparmassnahme zu verzichten.
Der Kanton Luzern steht in vielerlei Hinsicht vor grossen finanziellen Herausforderungen. So sieht die Finanzplanung des Regierungsrates bis 2018 auch für den Bildungs- und Kulturbereich einige Sparmassnahmen vor. Unter anderem wird vorgeschlagen, das Zusatzfach «Religionskunde und Ethik» (2 Lektionen) am Obergymnasium auf das Schuljahr 2016/17 zu streichen. Das Fach sei nicht Bestandteil des vom Bund vorgeschriebenen Fächerkanons für die Maturität und es werde weiterhin als Ergänzungsfach angeboten. Die geplante Streichung sei daher durchaus vertretbar, so der Regierungsrat.
Die Kommission Erziehung, Bildung und Kultur hat an ihrer Sitzung vom 12. November 2014 im Rahmen eines Mitberichtsverfahrens über den Bereich Bildung und Kultur im Aufgaben- und Finanzplan (AFP) 2015- 2018 beraten. Sie ist mit knapper Mehrheit der Auffassung, dass auf die geplante Streichung des Faches «Religionskunde und Ethik» (2 Lektionen) am Obergymnasium zu verzichten sei. Die Streichung dieses Faches würde jene Lernenden treffen, welche in Zukunft Führungsfunktionen in Wirtschaft und Gesellschaft wahrnehmen sollen. Zu einer ganzheitlichen Grundausbildung gehöre auch die Vermittlung von ethischen Wertvorstellungen. Zudem sei der Spareffekt von 0.5 Mio. Fr. viel zu gering im Vergleich zum Schaden, der angerichtet würde.
Die Kommissionsminderheit verwies darauf, dass die Streichung des Fachs im Untergymnasium nicht vorgesehen sei. Zudem hätten auch Berufsschülerinnen und Berufsschüler an der Berufsschule kein Fach «Religion und Ethik» und würden trotzdem über ethische Wertvorstellungen verfügen.
Die EBKK wird der Planungs- und Finanzkommission vorschlagen, auf diese Sparmassnahme zu verzichten. Der Kantonsrat wird in der Dezembersession über den AFP 2015-2018 beraten.
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