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4. Schweizerisches Forum der sozialen Krankenversicherung: Experten fordern einheitliche Qualitäts-Standards auch im Gesundheitswesen

Zürich (ots)

Bedeuten hohe Kosten auch hohe Qualität? Was
verstehen die verschiedenen Gruppen im Gesundheitswesen unter
"Qualität"? Welches sind die Beiträge und Erwartungen der
Leistungserbringer und der Politik, der Versicherer und Patienten?
Antworten auf diese Fragen standen im Zentrum des 4. Schweizerischen
Forums für soziale Krankenversicherung in Zürich, an dem über 350
Verantwortliche aller Sparten des Gesundheits- und
Krankenversicherungswesens teilnahmen. Veranstalterin der Tagung war
die RVK RÜCK, welche 58 kleinere und mittlere Krankenversicherer mit
über 650'000 Versicherten repräsentiert.
Die Tagung stand unter dem Leitthema "Qualität, ganzheitlich
verstanden. Zwischen Anspruch und Machbarkeit - unser
Gesundheitswesen vor einer weiteren Herausforderung". Sieben
Referentinnen und Referenten präsentierten dazu ihre Erfahrungen,
zeigten aber auch Lösungsansätze aus verschiedenen Blickwinkeln auf.
Qualität ist keine Frage der Grösse. So hat auch die RVK RÜCK im
vergangenen Jahr - zusammen mit der Schweizerischen Vereinigung für
Qualitäts- und Managementsysteme (SQS) - ein verbandseigenes
Qualitätslabel für die 58 angeschlossenen kleineren und mittleren
Krankenversicherer geschaffen und bereits an verschiedene
Verbandsmitglieder vergeben.
Eine einhellig akzeptierte Qualitätsmessung und -beurteilung gibt
es im Gesundheitswesen bis heute nicht. Unter dem Druck steigender
Anforderungen befassen sich heute viele Leistungserbringer mit
systematischem Qualitätsmanagement. Wesentlich sind dabei nach
Meinung von Experten einheitliche Qualitäts-Standards und
Instrumente, mit denen das Ergebnis gemessen werden kann. Aus Sicht
der Leistungserbringer müssen sich deshalb zum Beispiel Spitäler auf
der Basis definierter Behandlungspfade auf Kernprozesse fokussieren.
Nur so könne, ob Blinddarm oder Hüfttotalendoprothese, die
Prozesskostenrechnung gemacht und Transparenz erreicht werden.
Wie aber soll die Qualität überprüft werden? Aus Sicht der Politik
ist das geplante Zent-rum für Patientensicherheit, bei dem durch
Fehleranalyse die Qualität im heutigen Medizinalsystem verbessert
werden soll, ein Schritt in die richtige Richtung. Anderseits kann
aus Sicht der Patientenorganisation ein Kranker die Qualität einer
Behandlung durchaus beurteilen, sofern das Informations- und
Aufklärungsbedürfnis von ärztlicher Seite entsprechend gewürdigt
wird. Das Aufklärungsprotokoll für operative Eingriffe ist hier ein
gutes Beispiel, ein grosses Qualitätsmanko ist hingegen die fehlende
Kompetenzkontrolle bei den Leistungserbringern.
Wie kann die hohe Qualität der Gesundheitsversorgung gesichert
werden, zu welchem Preis, zu welchen Prämien, unter welchen
Rahmenbedingungen? Solche Fragen stellen sich für die
Krankenversicherer. Sie fordern daher, dass Indikationen und
Ergebnisse gemessen und auf ihre Notwendigkeit hinterfragt werden.
Nur mit einer verstärkten Transparenz, die weit über die übliche
Kostenkontrolle hinausgehe, lasse sich die Qualität korrekt messen.
Frankreich: Spitzenposition in Qualität
Auf besonderes Interesse stiess das Resultat einer WHO-Studie, in
welcher das Gesundheitswesen Frankreichs besser bewertet wurde als
dasjenige der Schweiz. Frankreich verfügt über umfassende, staatlich
lizenzierte Qualitätskontrollen in den Bereichen medizinische
Qualitäts- und Leistungsbeurteilung niedergelassener Ärzte und
Krankenhausleistungen. Das professionelle Qualitätsmanagement basiert
auf Selbstbeurteilung durch die Einrichtungen sowie auf
Fremdevaluation durch Experten aus der Praxis und hat eine ständige
Qualitätsverbesserung zum Ziel.

Kontakt:

Moritz Helfenstein
Direktor RVK RÜCK
Tel. +41/41/417'01'11
Fax +41/41/410'69'65

Während der Tagung, am Donnerstag, 23. Mai 2002:
- Tel. +41/1/206'36'36
Fax +41/1/206'36'59 (ab 08.00 bis spätestens 18.00 Uhr)
- Mobile +41/79/283'26'06 oder +41/79/404'75'52

Die Medientexte können auch abgerufen werden unter www.rvk.ch
"Forum".

Vorschau: Das 5. Forum der sozialen Krankenversicherung findet statt
am Donnerstag, 15. Mai 2003, Kongresshaus Zürich
[ 014 ]

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