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Sperrfrist - RVK RÜCK: Wie ist die Alterspflege finanzierbar?

Luzern (ots)

Sperrfrist: Donnerstag, 15. Mai 2003, 15.00 Uhr
Experten fordern separate Pflegeversicherung und mehr
Freiwilligen-Einsatz
Vertragen sich die heutige soziale
Krankenversicherung und die künftig zu erwartenden Kosten in der
Alterspflege? Diese Kernfrage stand im Zentrum des 5. Schweizerischen
Forums der sozialen Krankenversicherung vom 15. Mai 2003 in Zürich.
Und die Experten waren sich einig: Die obligatorische
Alterspflegeversicherung als mögliche Lösung ist ernsthaft zu
diskutieren. Damit wartet eine weitere sozialpolitische
Herausforderung darauf, gelöst zu werden.
Die zum fünften Mal durchgeführte Tagung der RVK RÜCK, die als
Verband 52 kleinere und mittlere Krankenversicherer mit über 758'000
Versicherten repräsentiert, stand unter dem Thema "Alterspflege
künftig unbezahlbar? - Fakten, Trends und Optionen für ein weiterhin
soziales Gesundheitswesen". Sechs Referentinnen und Referenten aus
der Schweiz und aus Europa zeigten dabei Fakten und Lösungsansätze
auf.
Die demographische Entwicklung in Europa und der Schweiz ist
bekannt: Stetig höhere Lebenserwartung, zunehmende Zahl der
pflegebedürftigen Betagten, steigende Kosten. Mit der Aufhebung der
Tarifbegrenzungen bei Heim- und Spitalpflege stellt sich die
grundlegende Frage, wie die Alterspflege künftig zu finanzieren ist.
Während sich die öffentliche Hand aus der Kostenbeteiligung
zurückzieht, werden die Krankenversicherer und Prämienzahler - erneut
- zur Kasse gebeten.
Obligatorische Pflegeversicherung nötig
Die ungebremste Kostenentwicklung im Gesundheitswesen sowie der
Umstand, dass die Pflegekosten immer mehr den Krankenversicherern
übertragen werden, bereitet den Verantwortlichen grosse Sorgen. Ohne
Gegenmassnahmen könnte die Krankenversicherung zu einer
Pflegeversicherung werden. Die RVK RÜCK fordert deshalb eine
zusätzliche, obligatorische Pflegeversicherung, die - in Ergänzung
zur staatlichen Verantwortung und zusammen mit flankierenden
Massnahmen wie z. B. mehr Freiwilligenarbeit - ein sinnvoller und
lösungsorientierter Weg sein könnte. Der politische Wille zur
obligatorischen Pflegeversicherung müsse jetzt zum Wohle der Betagten
und der künftigen Generation entwickelt werden. Als mögliches
Finanzierungsmodell für Alterspflegekosten stehen ein Obligatorium
und eine ausgabenumlagefinanzierte Pflegeversicherung - innerhalb
oder ausserhalb der bestehenden obligatorischen Krankenversicherung -
im Vordergrund. Dabei müssten ältere Versicherte höhere Beiträge
bezahlen als jüngere, was angesichts der zu erwartenden
Lastenverschiebungen zwischen den Generationen und der im
Durchschnitt besseren materiellen Verhältnisse der Älteren vertretbar
erscheint.
Freiwilligenarbeit ist unverzichtbar
Im Zuge des  New Public Management und unter dem Spardruck, so
Nationalrätin Christine Egerszegi in ihrem Referat, werden künftig
vermehrt wettbewerbliche und marktwirtschaftliche Spielregeln die
Vergabe von öffentlichen Geldern bestimmen. Nebst gezielten
Massnahmen zur Kostendämmung werden zunehmend Leistungsaufträge,
Einhaltung von Qualitätsstandards oder Kostentransparenz
vorausgesetzt. Heime und Spitexorganisationen müssen
eigenverantwortlicher und betriebswirtschaftlicher denken. In einer
umfassenden und qualitativ hochstehenden Pflege ist der Einbezug der
Angehörigen und Freiwilligen unverzichtbar. Gerade die Bereitschaft,
Freiwilligenarbeit zu leisten, muss deshalb gefördert werden.
Voranzeige:
Das 6. Schweizerische Forum der sozialen Krankenversicherung
findet statt am Donnerstag, 13. Mai 2004, Kongresshaus Zürich

Kontakt:

Marcel Graber
Direktor RVK Rück
Tel. +41/41/417'01'11
Fax +41/41/410'69'65

Während der Tagung, am Donnerstag, 15. Mai 2003:
Tel. +41/1/206'36'36
Fax +41/1/206'36'59
Mobile: +41/79/283'26'06 oder +41/79/404'75'52

Die Medientexte können auch abgerufen werden unter www.rvk.ch -
"Forum".

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