Ankündigung RVK-Forum, 25. April 2013, Verkehrshaus der Schweiz, Luzern
Evidenzbasierte Medizin: Rezept gegen steigende Kosten?
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Luzern (ots)
Das schweizerische Gesundheitswesen steht ständig im Rampenlicht. Zurzeit stehen grosse Themen wie Einheitskasse und Risikoausgleich im Rampenlicht. Dabei wird übersehen, dass naheliegende Instrumente wesentlich zu einem besseren Kosten-Nutzen-Verhältnis beitragen könnten: Die evidenzbasierte Medizin (EbM) birgt das Potenzial, die Behandlungseffizienz entscheidend verbessern zu können. Oder doch nicht? Am RVK-Forum vom 25. April 2013 diskutieren namhafte Experten diese Frage. Das Forum verspricht angeregte Debatten und spannende Erkenntnisse.
Die Diskussion über evidenzbasierte Medizin beginnt nicht bei null. Die meisten Fachkreise sind sich einig, dass der gewissenhafte Zugriff auf wissenschaftlich fundierte Daten und Methoden wesentlich zur besseren medizinischen Versorgung beitragen kann. Das medizinische Wissen verdoppelt sich etwa alle fünf Jahre - für einen Arzt und Mediziner wird es immer schwieriger, auf allen Gebieten jederzeit aktuell und umfassend informiert zu sein. Da bietet ihm die evidenzbasierte Medizin die Möglichkeit und Sicherheit, gemäss dem neuesten medizinischen Stand die besten Behandlungsmethoden für seine Patienten zu finden.
Werden jetzt aber die Risiken kleiner und die Heilungserfolge grösser? EbM vereinfache und standardisiere die Vorstellung vom Patienten zu sehr, argumentieren die Skeptiker. Ein wachsamer Arzt erfahre vom ersten Augenblick an viel mehr über den Patienten, als es die Werte von Messgeräten und Statistiken verraten können. Der Bildschirm und die Datenblätter werden wichtiger als der Kontakt zum Patienten. Nach der Einschätzung von erfahrenen Medizinern beruht medizinisches Handeln nur zu 20 Prozent auf wissenschaftlich bewiesenen Tatsachen. Und zu 80 Prozent auf Erfahrung, handwerklichem Geschick und Psychologie. Und trotzdem gewinnt EbM auch in der Schweiz immer mehr Anhänger. Es wird gar gefordert, dass EbM zum zertifizierten Standard-Modell in der Grundversicherung werden soll.
Prominente Referenten aus dem Gesundheitswesen setzen sich am RVK-Forum mit dem Für und Wider der EbM auseinander. Dabei werden alle wesentlichen Blickwinkel zur Sprache kommen: Krankenversicherer, Leistungserbringer, Bundesamt aber auch Ökonomen und Patientenvertreter.
Dieter Conen, Prof. em. Dr. med., Präsident der Stiftung für Patientensicherheit
Luzi Dubs, Dr. med., Facharzt FMH für Orthopädische Chirurgie
Markus Gnädinger, Dr. med., Facharzt FMH für Innere Medizin
Felix Gurtner, Dr. med., Sektion Medizinische Leistungen, Bundesamt für Gesundheit (BAG)
Robert E. Leu, Prof. em. Dr., Universität Bern
Andreas Roos, Dr. med., Mitglied der Geschäftsleitung der Sanitas Krankenversicherung
Johannes G. Schmidt, Dr. med., Arzt für Allgemeinmedizin und Altchinesische Medizin
Stephan Klapproth von SRF moderiert die Tagung. Das RVK-Forum verspricht einen spannenden Meinungsaustausch.
Mehr Informationen unter: www.rvkforum.ch
Kontakt:
Daniel Herzog, Direktor
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